Tochter des Despoten
Nikephor
I. von Epiros aus dem Hause
ANGELOS aus
seiner 2. Ehe mit der Anna
Kantakuzena-Palaiologina, Tochter von Johannes Kantakuzenos
Thiele, Andreas: Tafel 206
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
THAMAR, zu Lepanto und Bonditza
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† 1311
1294
oo PHILIPP
I., Fürst von Achaia
†
(siehe Anjou Ia/2)
Norwich John Julius: Band III Seite 261,283
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"Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen Reiches. "
1291, in dem Jahr, als Akko als letztes Kreuzfahrer-Königreich fiel, schlug er Nikephoros I. von Epiros ein Bündnis vor, das durch die Eheschließung seines Sohnes Philipp mit Nikephoros' Tochter Thamar gefestigt werden sollte. Für einmal reagierte Andronikos rasch und entsandte die Überreste seines Heers, unterstützt von der genuesischen Flotte, zum Angriff auf die epirotische Hauptstadt Arta. Zu Beginn war dieser Feldzug erstaunlich erfolgreich; es gelang nicht nur, Janina wieder zu gewinnen, sondern auch Durazzo, bevor zum Rückzug geblasen wurde; aber das geplante Bündnis ließ sich nicht verhindern. Bei seiner Heirat mit Thamar im Jahre 1294 wurde Philipp zum Oberherrn über alle griechischen Besitztümer seines Vaters ernannt und erhielt den Titel Fürst von Tarent. Fortan mußte Epiros als neapolitanisches Lehen betrachtet werden. Obwohl diese zweite angevinische Bedrohung Konstantinopels noch kaum Form angenommen hatte, war sie bereits spürbar.
Kiesewetter, Andreas: Seite
351,354,355,356,360,361
A.
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"Die Anfänge der Regierung König Karls II.
von Anjou (1278-1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft
Provence
und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts."
Am 1. Juni 1291 erteilte Karl
II. deshalb Floris von Hennegau und Pierre de l'Isle
Vollmacht,
mit dem Despoten Nikephorosüber
eine Ehe zwischen seinem viertgeborenen Sohn Philipp
oder,
falls Philipp verhindert sein
sollte,
dem drittgeborenen Sohn Robert
und
einer Tochter des Despoten zu verhandeln. Um dem Herrscherhaus
von Epiros die Heirat schmackhaft zu machen, versprach Karl
II. den Sohn, welcher die epirotische Prinzessin ehelichen
sollte, mit dem Fürstentum Tarent und der Insel Korfu zu belehnen,
wobei ein Drittel dieser Lehen der Prinzessin
Thamar als dodarium
zugewiesen
werden sollten.
Die beiden Gesandten Guillaume de Poncey und Berardo
d'Atri, die am 25. Mai 1292 ein Prokuratorium erhielten, um
die Heiratsverhandlungen mit dem Despoten abzuschließen, hatten Nikephoros
zugleich einen ganzen Katalog von Forderungen zu überbringen: Die
Prinzessin
Thamar sollte nach der Eheschließung mit Philipp
im Königreich Neapel leben und nicht in Epiros, wie Nikephoroses
noch der Gesandtschaft von 1291 vorgeschlagen hatte. Zugleich
mußte
der Despot den gesamten Despotat Epiros einschließlich
künftiger
Eroberungen auf seine Tochter übertragen und durfte sich zu
Lebzeiten
nur das usufructus vorbehalten, während die Kastelle
Lepanto
(Naupaktos), Angelokastos, Eulochos und Vonitsa sofort an Philipp
übergeben werden sollten. Eine epirotische Gesandtschaft, die im
Frühjahr
1293 im Regno und in der Provence erschienen war, erklärte die
Bereitschaft
des Despoten, auf fast alle Ansprüche des Königs einzugehen.
Thamar
sollte
Universal-Erbin von Epiros werden und die von
Karl II. geforderten Kastelle als
Mitgift
in die Ehe mit Philipp einbringen.
Nikephoros und seine Gemalin
wollten sich nur noch den Nießbrauch des Despotats bis zu ihrem
Tod
vorbehalten. Der Sohn des Anna und
des Nikephoros,Thomas,
sollte faktisch enterbt und mit einer Burg entschädigt werden.
Offensichtlich stießen sie auf keine
Widerstände
seitens des epirotischen Herrscherhauses, da Thamar,
begleitet von der Despina Anna,
zwischen
dem 11. Oktober und dem 17. November 1294 im Regno eintraf und im
Spätherbst
desselben Jahres in Neapel die Vermählung mit Philipp
I. von Tarent stattfand [Am 11. Oktober 1294 erging an den
prothontinus
von Monopoli Befehl, eine Galeree in Brindisi zu armieren, die Thamar
aus
Epiros abholen sollte. Aus dem apodix des prothontinus
von Melfi für die achte Indiktion (1.IX. 1294 bis 31.VIII. 1295)
ergibt
sich, daß in den Häfen Apuliens sechs Galeeren und eine
Galeone
für die Reise der Thamar ausgerüstet
wurden, für deren Armierung insgesamt 1.050 Unzen ausgegeben
wurden.
Am 17. November war die epirotische Prinzessin bereits im
Königreich
Neapel anwesend. Nach dem Livre de la conqueste 659 fand die Hochzeit
in
Neapel statt. Diese Angabe korrespondiert auch mit dem Itinerar Karls
II. in den Monaten November und Dezember 1294. In der
Forschung
wurde die Heirat bisher generell in den August oder September 1294
verlegt.
Unmittelbar nach der Eheschließung wurden Nicoletto Valletto
und Giovanni Buono aus Brindisi nach Epiros gesandt, um die
endgültige
Besiegelung des Heiratsvertrages in Epiros anzuzeigen. Die Anwesenheit
der Despina Anna ergibt sich aus
einem
Mandat Karls II. vom 12. Januar
1295,
in welchem er den Justitiar der Terra d'Ortranto befiehlt, drei Schiffe
für die Rückreise der Epirotin bereitzustellen. Auch Thamar,
die Gemahlin Philipps, kehrte
Anfang
1295 für kurze Zeit nach Epiros zurück. Nach Buchon
ließ
sich Philipp von Tarent nach
seiner
Heirat in Lepanto nieder, doch wird dies aus den Quellen eindeutig
widerlegt.
Am 13. Februar 1295 untersagte Karl II.
sogar seinem Sohn, der zu diesem Zeitpunkt das Amt des Generalvikars
bekleidete,
ausdrücklich, sich nach Romania zu begeben.].
1294-1309
oo 1. Philipp I. von Anjou Fürst von Tarent
um 1278 † 26.12.1332
Kinder:
Karl Fürst von Achaia, Vikar von Romanien
1296 † 9.8.1315 gefallen
bei Montecatini
Philipp Titular-Despot von Romanien
1297 † 17.5.1330
1328
oo 1. Violanthe von Aragon, Tochter des
Königs
Jakob II.
10.1310 † nach 19.7.1353
Barcelona Pedrola
Margarete
†
nach
1332
1325
oo Walther VI. von Brienne Herzog von Athen
1302 † 19.9.1356
Blanka
† um 1336
1327
oo Raimund Berengar Graf von Ampurias
† 1364
Marie
†
Margarete
†
wohl
1380
Gefängnis Neapel
1. oo Eduard Balliol Prinz von Schottland
† 1363
1345
2. oo Franz II. Graf von Baux
† 1353
Marie Äbtissin von Conversano
† 1368
Johanna
† 1317
1310
oo Oissim König von Armenien-Kilikien
† 1320
Literatur:
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Kiesewetter, Andreas: Die Anfänge der
Regierung
König Karls II. von Anjou (1278-1295). Das Königreich Neapel,
die Grafschaft Provence und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13.
Jahrhunderts,
Matthiesen Verlag 1999 Seite 351,354,355,356,360,361 A. - Norwich
John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ
Verlag
GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band III Seite 261,283 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 206 -