Sohn des Fürsten Leo I.
von Armenien
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 975
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Das Armenische Königreich in Kilikien
Das Bestreben der RUPENIDEN, sich zu Herren der kilikischen Ebene zu machen, brachte sie in Konflikt mit den Byzantinern, den HETHUMIDEN und den Lateinern im Fürstentum Antiochia. Unter der Regierung von Thoros I. (1100-1129), Leo I. (1129-1137), Thoros II. (1148-1168), Mlch (1170-1175) und Rupen III. (1175-1187) war die armenische Herrschaft Schwankungen unterworfen, mit dem Regierungsantritt von Rupens Bruder Leo II. (1187-1219) erreichte sie ihre Festigung und ihren Höhepunkt.
Runciman, Steven: Seite 518,636,673,692-693,695,698,720
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"Geschichte der Kreuzzüge"
In Leos Abwesenheit
gereiten seine drei Söhne miteinander in Streit. Konstantin,
der älteste, wurde schließlich von seinen Brüdern ergriffen
und geblendet.
1137
Für einen solchen Feldzug war es jetzt bereits zu
spät im Jahr; also kehrte Kaiser Johannes
zurück, um die Eroberung Kilikiens abzuschließen. Die RUBENIER-Fürsten
flohen vor ihm in die Höhen des Taurus. Drei von den
Leos Söhnen, Mleh,
Stephan
und
der blinde Konstantin, suchten bei
ihrem Vetter Joscelin von Edessa Zuflucht. Kurz nach dem Fall von Vahka,
dem Stammsitz der Familie, wurden Leo
und seine älteren Söhne Ruben
und Thoros gefangengenommen.
1151
Zwei seiner Brüder, Stephan
und Mleh, machten mit ihm gemeinsame
Sache, und er schloß Freundschaft mit einem benachbarten fränkischen
Herrn, Simon von Raban, dessen Tochter er heiratete.
Die beiden Heere stießen am 10. August 1164 bei
Artah aufeinander. Bohemund schlug eine Warnung Thoros
in
den Wind und griff unverzüglich an; und als die Muselmanen Flucht
vortäuschten, setzte er ihn Hals über Kopf nach. Thoros
und sein Bruder Mleh, die vorsichtiger
gewesen waren, entkamen vom Schlachtfeld. Das übrige christliche Heer
wurde gefangengenommen oder erschlagen.
Der armenische Fürst Thoros
starb
im Jahre 1168 und ließ unter der Regentschaft eines fränkischen
Herrn namens Thomas, dessen Mutter Thoros'
Schwester
gewesen, ein Kind, Ruben II., als seinen
Nachfolger zurück. Aber Thoros'
Bruder Mleh machte ihm die Erbfolge
streitig. Er hatte irgendwann einmal das Gelübde als Tempelritter
abgelegt, war aber dann, nachdem er sich mit Thoros
überworfen und ihn zu ermorden versucht hatte, zu
Nur ed-Din geflohen und Mohammedaner geworden. Zu Beginn
des Jahers 1170 lieh Nur ed-Din ihm
Truppen, mit deren Hilfe es ihm gelang, nicht nur seinen Neffen zu stürzen,
sondern auch in die kilikische Eben einzufallen und Mamistra, Adana und
Tarsos ihren griechischen Garnisionen zu entreißen. Sodann griff
er die Tempelritter in Baghras an. Amalrich marschierte
nach Kilikien hinauf und stellte, wie es scheint, die kaiserliche Herrschaft
wieder her. Aber Mleh ließ sich
nicht unterdrücken. Ein Jahr später brachte er es zuwege, Konstantin
Koloman gefangenzunehmen und Kilikien neuerlich zu überrennen.
Der Krieg begann 1173. Amalrich
fühlte sich ausreichend gesichert, um nordwärts nach Kilikien
zu ziehen, Mleh für seine Missetat
an Stephan von der Champagne zu bestrafen und sein, dem Kaiser gegebenes
Versprechen zu erfüllen. Der Feldzug erreichte nichts, außer
daß Mlehs Ausbreitung Einhalt
geboten wurde.
Weiter im Norden herrschte Frieden zwischen Antiochia
und Alepo, und es bestand ein Bündnis zwischen Antiochia und Armenien,
dessen Renegaten-Fürst Mleh kurz
nach dem Tod Nur ed-Dins von seinem
Neffen Ruben III. gestürzt woorden
war.
Literatur:
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Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 518,636,673,692-693,694,695,698,720
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