Tochter des Andronikos Palaiologos
Archon von Belgrad aus dem Hause ANGELOS
Linie
Epiros
Thiele, Andreas: Tafel 206
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
ANNA PALAIOLOGINA (ANGELINA) BASSILISSA
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+ nach 1355 (an Pest)
Tochter des Archon von Belgrad (Berat) Andronikos
um 1328
oo Johannes II. Despot von Epiros, Graf von Kephalonia
+ 1335 ermordet Cousin
Ab 1335 Regentin für ihren Sohn in Epiros-Ätolien
JOHANNES "KOMNENOS"
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+ 1363
Serbischer Despot von Valona, Kanina und Berat
oo ANNA PALAIOLOGINA-ANGELINA (vgl Byzanz
VIb)
+ um 1363
Ist Regentin von Epiros.
IOANNES II. DUKAS KOMNENOS ANGELOS
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+ 1335 vergiftet von seiner Frau zu
Arta
despotes, Comes palatinus, 1323/25 Graf von Kephallenia, 1328 Herr von Jannina, 1331 von Bonditza und Leukas, griechisch-orthodox
um 1328
oo ANNA KOMNENE PALAIOLOGINA (ANGELINA) BASILISSA
+ nach 1357
Tochter von Andronikos Palaiologos Angelos, byzantinischer
Kephale von Berat
1335/39, 1341/42 Regentin von Epirus, 1342/49 in Konstantinopel
in Haft
(oo II. 1355 Ioannes Komnenos von Bularien, serbischer
Despotes und Statthalter zu Valona Kanina und Berat + 1363)
Norwich John Julius: Band III Seite 331-333
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"Byzanz"
Schon 1318 waren die letzten herrschenden Vertreter der
in Thessalien und Epiros diesen beiden griechischen Gebieten mächtigsten
Dynastien innerhalb weniger Monate gestorben: Johannes
II. von Thessalien auf unspektakuläre Weise und Thomas
von Epiros ermordet, wie schon berichtet, von seinem Neffen
Nikolaus Orsini, mit dem sich Anna,
die Ehefrau seines Opfers und Schwester Andronikos'
III., verehelichte, womit er Thomas
nicht nur auf dem Thron nachfolgte. Nach Johannes'
Tod zerfiel Thessalien. Das Gebiet erbeuteten zum größten Teil
katalanische und venezianische sowie verschiedene einheimische Adelsfamilien,
die sich dort holten, was es noch zu holen gab. Lediglich die Ecke zwischen
Trikkala und Kastoria im Nordwesten wurde von ihrem Oberhaupt, einem gewissen
Stephan Gabrielopulos Melissenos, in Frieden regiert; er führte den
Titel Sebastokrator und war daher vermutlich vom Kaiser dazu ermächtigt.
Als er 1333 ebenfalls starb, sah auch dieses Gebiet anarchische Zustände
auf sich zukommen. Kaiser Andronikos,
der sich damals gerade in Makedonien aufhielt, und Michael Monomachos,
der Statthalter von Thessalonike, retteten jedoch die Situation. Beide
eilten mit ihren Truppen in die bedrohte Region, vertrieben Johannes
Orsini, den Despoten von Epiros, der seinen Bruder Nikolaus
ermordet hatte, und stellten in Windeseile die byzantinische Herrschaft
im Süden bis an die Grenze des katalanisch beherrschten Territoriums
wieder her. Der Wiedergewinnung Thessaliens für Byzanz mußte
früher oder später jene von Epiros nach sich ziehen. Die ORSINI
waren nie als legitime Herrscherfamilie allgemein anerkannt worden. Das
nachfolgende Gerangel und die unablässigen Angriffe von außen
hatten das einst blühende Despotat an den Rand des Zusammenbruchs
gebracht. Zu den führenden Personen in der bereits mächtigen
probyzantinischen Parta in Arta gehörte auch Anna
Palaiologina, die Ehefrau des vertriebenen Johannes Orsini.
Ermuntert durch die jüngsten Ereignisse in Thessalien, vergiftete
sie 1335 ihren Ehemann - der dritte Mord an einem ORSINI innerhalb
von 17 Jahren - und übernahm selbst die Regierung anstelle ihres 7-jährigen
Sohnes Nikephoros. Als Andronikos
zwei Jahre darauf in diese Gegend kam, um einen albanischen Aufstand niederzuschlagen,
sandte Anna Boten zu ihm nach Berat
mit dem Vorschlag, ihn auch im Namen ihres Sohnes Nikephoros als
Oberherrn anzuerkennen und dafür weiter in Epiros zu regieren.
Andronikos paßte beides nicht. Epiros hielt sich nun schon
seit mehr als 130 Jahren als unabhängiges Despotat. Künftig,
darauf bestand er, müsse es von einem ihm direkt unterstellten byzantinischen
Statthalter verwaltet werden. An Ort und Stelle ernannte er für diesen
neuen Posten einen engen Freund und Waffengefährten, Protostrator
Theodor Synadenos, einen Anführer des Staatsstreichs gegen seinen
Großvater neun Jahre zuvor. Anna,
ihr Sohn und ihre zwei kleinen Töchter erhielten ein Gut in Thessalonike,
um künftig im - wenigstens bequemen - Exil zu leben.
Wie so oft nicht nur in der byzantinischen Geschichte
nicht alles nach Plan. Unvermutet verschwand der junge Nikephoros,
entführt durch epirotische Adlige. Dabei hatten höchstwahrscheinlich
jene westlichen Mächte die Hand im Spiel, bei denen ein Fortbestand
des unabhängigen Despotats bestand. Der Junge gelangte zunächst
nach Italien und kam schließlich an den Hof Katharinas
von Valois, der Fürstin von Tarent und lateinischen Titular-Kaiserin
Konstantinopel. Dort blieb er bis zum Herbst 1338. In diesem Jahr begab
sich Katharina mit ihm zu ihrem Landsitz
in Achäa - Achäa gehörte zum Gebiet, über welches ihr
Ehemann Philipp gebot - und benutzte
ihn als Gallionsfigur, um eine antibyzantinische Erhebung in Epiros anzuzetteln.
Schon nach kurzer Zeit hatte sie damit Erfolg. Der Statthalter Theodor
Synadenos wurde verhaftet und eingekerkert. Zu Beginn des Jahres 1339 kehrte
der junge Nikephoros in aller Form nach Epiros zurück; in der
Küstenfestung Thomokastron fand seine Einsetzung statt. Doch dieser
Revolte war nur kurzzeitig Erfolg beschieden, denn sie fand außerhalb
von Arta, Janina und ein oder zwei anderen Städten keine Unterstützung.
Andronikos
erschien 1340 erneut, an seiner Seite wie gewöhnlich Johannes
Kantakuzenos. Arta wurde erfolgreich belagert, und noch lange
vor Jahresende eine Generalamnestie verkündet und Statthalter Synadenos
wieder auf freien Fuß gesetzt. Anschließend ritt Johannes
Kantakuzenos
nach Thomokastron. Dort ließ sich, trotz
Anwesenheit einer
angevinischen Flotte,
Nikephoros rasch dazu bringen, seine Ansprüche aufzugeben und
nach Thessaionike zurückzukehren. Als eine Art Entschädigung
wurde ihm der wohlklingede Titel Panhypersebastos verliehen und die Hand
von Johannes' Tochter Maria
Kantakuzena angetragen. Für einen noch nicht 13-jährigen
Knaben ging ein ereignisreiches Jahr zu Ende.
1. oo Johannes II. Orsini Despot von Epiros
- 1335 vergiftet
2. oo Johannes Komnenos von Bulgarien, serbischer
Despot
- 1363
Kinder:
Nikephoros II.
1328/29- Sommer 1359 ermordet
Thomais Komnenos Angelina
-
vor 1349
oo Simeon Uros Palaiologos
- 1369/72
2. Ehe
Comina, Erbin des Vaters
- 1396
oo Balscha II. Herr von Zeta
- 1385 gefallen
Literatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München
1993 Band III Seite 331-333 - Schwennicke, Detlef: Europäische
Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten.
Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen
Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser,
Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 199 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 206 -