Jüngerer Sohn des Grafen Simon IV. von Montfort
und Rochefort und der Amicie von Beaumont-le-Roger, Tochter
von Graf Robert III. von Leicester; Bruder des Grafen Simon V. (Führer
der Albigenserkreuzzüge)
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 802
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Montfort
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Beherrschende Gestalt des Albigenserkrieges war Simon
IV. (* 1165, + 25. Juni 1218), Graf von Toulouse (seit 1215).
Als älterer Sohn der Amicia an der Spitze der jüngeren
Linie der MONTFORT, trat das Erbe auf den französischen Besitzungen
an, während sein jüngerer Bruder Gui mit der Burg Bretencourt
abgefunden
wurde. Simon und Gui nahmen 1199 das Kreuz (4. Kreuzzug).
Wohl zwecks Hebung seines Ansehens veranstaltete Simon
anschließend einen Zug durch die Pyrenäengebiete (November 1216
Heirat seines Bruders
Gui mit der Erbtochter der Grafschaft Bigorre).
Dagegen setzte sein Onkel, Gui, der die Lehen
Castres und Lombers behielt, den Kampf im Languedoc fort und fiel 1227
oder 1228. Er hatte noch die Einsetzung seines Sohnes Philippe (+
1270) als Erbe durchgesetzt; dieser wurde zur dominierenden Persönlichkeit
des Königreiches Jerusalem.
GUIDO DE MONTFORT
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+ 1228 gefallen
Bruder Graf Simons I. von Leicester
Guido von Montfort wurde Seigneur de la Ferte-Alais in Gatinais und von Bretencourt und machte unter König Philipp II. August von Frankreich den 3. Kreuzzug mit, unterstützte seinen Bruder Simon und bekam Castres-en-Albigeois und fiel im Krieg gegen Toulouse ähnlich wie der Bruder bei Vareilles/Pamiers.
1) oo Helvis d'Ibelin, Tochter des Balian II. von
Nablus und der Prinzessin Maria Komnene
+ um 1216
Witwe des Rainald Garnier von Sidon
2) Briende de Monteil, Tochter des Sire Lambert
de la Garde
+
Der kraftvollste und tatkräftigste unter den Baronen
war ein andere Vetter der IBELINS, nämlich Philipp von Montfort,
der Sohn der Helvis von Ibelin und ihres zweiten Gatten Guido
von Montfort, des Bruders jenes Simon, der den Albigenser-Kreuzzug
anführte.
1. oo 2. Helvis d'Ibelin, Tochter des Balian II.
von Nablus und der
- um 1216
Prinzessin Maria Komnene von Byzanz
Sie war die Stiefschwester der Königin
Isabella I. von Jerusalem und Witwe des Rainald Grenier von
Sidon.
2. oo Briende de Monteil, Tochter des Sire Lambert
d ela Garde
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Kinder:
1. Ehe
Philipp I. von Montfort
um 1205-17.8.1270
Petronella Nonne in Paris
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2. Ehe
Alice Nonne
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Agnes Nonne
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Literatur:
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Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 984 -
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band IV Die Britische Peerage, ein Auszug, R.G. Fischer Verlag
1996 Tafel 171 -