Älterer Sohn des Sire Hugo VIII. der Braune von
Lusignan und der Bourgogne von Rancon, Tochter von Sire Geoffroy
III. von Taillebourg
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 17
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Lusigan (Sires de Lusignan)
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Während Hugo VIII. (+ vor 1173, spätestens
vor 1177) noch ein weitgehend konfliktfreies Verhältnis zu Heinrich
II. von England, seit 1152 durch Heirat mit Eleonore
Graf
von Poitou, hatte, nahmen Hugos Söhne, Geoffroi
und
Aimeri
(Amauri) 1168 an der Empörung der Königssöhne
teil; Heinrich II. bemächtigte
sich Lusignans und setzte hier zu seinem Vertreter den Grafen Patrick von
Salisbury ein, der jedoch von Gui, einem anderen Sohn Hugos VIII.,
ermordet wurde. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt starb Hugo, der
älteste Sohn Hugos VIII., der die Güter der LUSIGNAN
für seinen Vater verwaltete. 1173 trat Geoffroi von Lusignan
wieder aktiv bei einem Aufstand der PLANTAGENET-Prinzen
gegen Heinrich II. in Erscheinung;
1188 ergriff der LUSIGNAN die Waffen gegen Graf
Richard von Poitou.
GEOFFROY I.
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+ um 1222
Geoffroy I. wurde Seigneur von Vouvont,Mervent und Montcontour, war wie die Brüder ein eifriger Kreuzfahrer, 1191-1193 Graf von Jaffa und Caesarea und lehnte die ihm angebotene Thronfolge in Zypern ab.
1) oo Eustache de Chabot, Tochter des Seigneur
Thibaut II.
+ nach 1200
Erbin von Vouvont und Mervent
2) oo Humberge de Limoges,
+
Tochter des Vicomte Ademar V. (Haus COMBORN) und der Sarah
de Dunstanville von Cornwall
1189
Am 4. Oktober unternahmen die Franken, nachdem sie ihr
Feldlager befestigt und es dem Befehl von Guidos
Bruder Gottfried unterstellt hatten, einen Großangriff auf
Saladins
Linien.
1191
Am 11. Mai liefen in Limassol Schiffe ein mit sämtlichen
führenden Kreuzfahrern an Bord, die Konrads
Gegner waren: als da waren König Guido
und sein Bruder, Graf Gottfried von Lusignan, einer von Richards
führenden Lehsnleuten in Frankreich, Bohemund von Antiochia mit seinem
Sohn Raimund, der RUBENIER-Fürst Leo,
Isabellas
geschiedener Gatte Humfried von Toron und zahlreiche führende Tempelritter.
Gottfried und sein Bruder Guido
führten in der siegreichen Schlacht von Arsuf (7. September 1191)
die Truppen von Guyenne an.
1194
Amalrich jedoch hielt
es für klug, sich nach Jaffa zurückzuziehen, wo König
Richard seinen Bruder Gottfried zum Statthalter
ernannt hatte.
Guido hatte seine
Regierungsbefugnis in Zypern seinem ältesten Bruder Gottfried vermacht.
Aber Gottfried war nach Frankreich zurückgekehrt und die Franken
in Zypern zögerten nicht, Amalrich
aus Jaffa herbeizurufen, damit er ans eine Stelle trete.
Ehlers Joachim: Seite 147
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"Die Kapetinger"
Als Arthur anschließend mit eigenen Lehnsaufgeboten und denen Burgunds und des Berry ins Poitou einrückte, geriet er zusammen mit vielen abtrünnigen Vasallen Johanns, darunter Hugo und Gottfried von Lusignan, in Gefangenschaft und wurde nach Rouen gebracht.
Gillingham John: Seite 52,103,121,178,192,218
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"Richard Löwenherz. Eine Biographie."
Das einzige, was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist,
daß die Revolte von zwei Familien angeführt wurde, die eine
große Rolle in der aquitanischen Politik der nächsten Generation
spielen sollten, zwei Familien, die Richard
genau kennenlernen würde: das Haus LUSIGNAN
und das Haus ANGOULEME. Die Länderein und Burgen, die den LUSIGNANS
und ihren Vasallen in Couhe, Chateau-Larcher und Frontenay sowie in Lusignan
gehörten, algen anden Straßen, welche Poitiers mit Saintes und
dem neuen und aufblühenden Hafen von La Rochele verbanden.1169 waren
die LUSIGNANS keienswegs so reich und mächtig wie die Grafen
von Angouleme. Dies mag König Heinrichs
unmittelbare Besorgnis über Rebellen widerspigeln, deren Hauptfestung
nur fünfzen Meilen südwestlich von Poitiers stand, oder es mag
sein, daß Graf Wilhelm von Angouleme von der kraftvolleren Persönlichkeit
des neuen Hauptes des Hauses LUSIGNAN,
Gottfried
de Lusignan, überschattet wurde. 1168 stand Gottfried an
der Schwelle einer langen und turbulenten Laufbahn, welche ihm einen strahlenden
Ruf als Ritter sowohl in Europa, als auch auf dem Kreuzzug einbringen und
ihm helfen sollte, seine Dynastie aus den Rängen der Barone von Poitou
herauszuheben und ihr einen Platz unter den führenden Fürsten
der Christenheit einzuräumen. Zu diesem Zeitpunkt aber waren die LUSIGNANS
Heinrich II. nicht
gewachsen. Sie mußten zuschauen, wie er ihre Liegenschaften zusammen
mit denen ihrer Anhänger verwüstete und ihre große Burg
von Lusignan einnahm und schleifte. Während die Gespräche an
der normannischen Grenze fortgesetzt wurden, endete ein Zusammenstoß
zwischen Männern von Gottfried de Lusignan und von Earl
Patrick mit dem Tod des Earls.
Vicomte Aimar und Gottfried de Lusignan verließen
Limoges, als sie vom Tod des jungen Königs
Heinrich erfuhren, um seinen Leichnam bis Grandmont das Geleit
zu geben.
Noch während Richard
an der Konferenz von la Mans teilnahm, brach in Aquitanien eine Rebellion
aus. Nach einem Bericht wurde das Signal für den Aufruhr gegeben,
als Gottfried von Lusignan einen der vertrautesten Berater des Herzogs
tötete. Dann gesellten sich seine alten Verbündeten, Ademar von
Angouleme und Gottfried von Rancon, zu ihm, und zusammen verwüsteten
sie Richards Länderein. Die Rebellen
wurden gezwungen, um Frieden zu ersuchen und sie erhielten ihn, aber nur
unter der Bedingung, daß auch sie das Kreuz nähmen. Im Fall
Gottfrieds
von Lusignan zumindest wurde dies erzwungene Gelübde schnellstens
erfüllt, da er zu einem gewissen Datum während des Sommers 1188
in Outremer eintraf.
Am selben Tag traf eine weitere Gruppe von Besuchern
in Limassol ein. An ihrer Spitze standen der König von Jerusalem,
Guido
von Lusignan, und sein Bruder
Gottfried, Richards
alter
Feind. Aber die LUSIGNANS waren nicht
länger die lästigen Vasallen von Poitou. Guido
und Gottfried waren als Bittsteller gekommen, die Richard
um Beistand gegen die politischen Manöver von König
Philipp baten. Der war am 20. April in Akkon gelandet und versuchte
angeblich, Guido vom Thron zu stoßen.
Richard
versprach Abhilfe. In seinem Heer befand sich bereits ein LUSIGNAN,
ihr Neffe Hugo, und
Guido von Lusignan
und sein Gefolge huldigten Richard.
Am 28. Juli erlißen die zwei Könige ein Urteil,
das ein Kompromiß war. Richards
Protege Guido sollte bis zu seinem
Tode König bleiben, aber dann sollte die Krone auf Konrad
und
Isabella
und ihre Nachkommen übergehen.
Guidos
Bruder Gottfried von Lusignan, der seine ritterlichen Talente während
der Belagerung häufig unter Beweis gestelt hatte, wurde die Herrschaft
über Jaffa und Askalon im Süden zugesprochen. Nun, da Gottfrieds
Neffe
Hugo IX., ein erwachsener Mann war, gab es für Gottfried
daheim im Poitou weniger Spielraum, besonders, solange Richard
seine Politik, die LUSIGNANS von la
Marche auszuschließen, aufrechtzuerhielt. Jaffa und Askalon jedoch
würden mehr als genügen, um Gottfried zu entschädigen
- wenn sie zurückerobert werden konnten.
Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Guidos
tatkräftiger Bruder, Gottfried von Lusignan, schon beschlossen,
auf die Herrschaft üer Askalon und Jaffa zu verzichten und nach Poitou
heimzukehren. Wenn Richard erst einmal
abgereist war, mußte Guidos Position
noch verwundbarer werden.
1. oo Eustache von Chabot, Tochter des Seigneur
Thibaut I.
- nach 1200
Erbin von Vouvent
und Mervent
2. oo Humberge von Limoges, Tochter des Vicomte
Ademar V.
-
und der Sarah von Dunstanville von Cornwall
Literatur:
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Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 147 - Gillingham John:
Richard Löwenherz. Eine Biographie. Classen Verlag GmbH Düsseldorf
1981 Seite 52,101,103,121,178,192, 218 - Runciman, Steven: Geschichte
der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München
1978 Seite 797,817,828,858-859 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 176 -