Ältester Sohn des Grafen Amadeus VIII. der
Friedfertige
von Savoyen und der Marie von Burgund,
Tochter von Herzog
Philipp II. dem Kühnen
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 2198
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Ludwig I., Herzog von Savoyen 1440-1465
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†
1465
Sohn des 1. Herzogs Amadeus VIII.
Als dieser sich in die Kartause Ripaille
zurückziehen
wollte (1434), wurde Ludwig I. mit der Generalstatthalterschaft
betraut und nach Amadeus‘ Papstwahl (Felix V.) 1440 zum Herzog
ernannt. Ludwig I. überließ die Regierung
weithin
seiner schönen und verschwenderischen Gattin Anna
von Zypern und wurde der Hofintrigen nicht Herr (1446
Hinrichtung
des Kanzlers Guillaume de Bolomier).
Vom Dauphin
Ludwig, dem späteren
König
Ludwig XI., seinem Schwiegersohn, ließ sich Ludwig
I. in einem verderblichen Kruieg mit dem König von Frankreich
hineinziehen. Ludwigs Italienpolitik war erfolglos, doch
gelang
es ihm Protektor von Freiburg i. Ü. zu werden (1450). 1453 hielt
er
zu Genf eine Versammlung der Drei Stände zur Reform der Justiz ab.
1459 schuf er den Hofrat zu Turin. Ludwig I., der 1452 das
'Turiner
Grabtuch' erwarb, unterhielt in Thonon und Chamery eine erlesene
Hofhaltung;
Guilaume Dufay war Meister
seiner Hofkapelle.
LUDWIG I.
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* 1413, † 1465
Ludwig I. wurde 1424 Graf von Bauge, 1428 Graf von Genf, 1434 Fürst von Piemont und General-Leutnant von Savoyen-Aosta. Er war wohl auch sehr gebildet, aber ein nachgiebiger weicher Charakter, unfähig in seiner Zeit zu regieren, die kraftvollstes, energisches Zupacken verlangte. Er war ohne große Ausstrahlung, kränkelte bald und erweckte nach seiner Heirat zunehmende Unruhe und Befremden, da er auf Drängen seiner herrschsüchtigen, unbeliebten und intriganten Frau viele Zyprer in wichtige Hofämter setzte. Sein berühmter Sohn Philipp wurde Führer jener Hofpartei, die dagegen aufbegehrte. Er folgte 1451 als Herzog von Savoyen, wurde 1452 Schutzvogt von Freiburg, konnte aber insgesamt nicht die Erwerbs- und Erhaltungspolitik der Vorfahren fortsetzen. Er geriet ganz ins französische Fahrwasser und zeigte größte, servile Ergebenheit gegenüber den französischen Königen, was seine Unbeliebtheit noch vergrößerte. Er trat Valentinois ab, strebte 1447 vergeblich nach dem Herzogtum Mailand und scheiterte am Haus SFORZA, das die alte Feindschaft zu Mailand wieder aufleben ließ. Er schloß sich 1454 dem Frieden von Lodi an, der angesichts der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen geschlossen wurde, der aber die italienische Anarchie nicht beenden konnte. Er stritt traditionell mit Genua, Saluzzo und Montferrat, den Eidgenossen und Wallis. Er war schwer gichtbrüchig und hinterließ verworrene Zustände. Er starb auf dem Weg nach Frankreich, wohin er fluchtartig vor dem Sohn geflohen war.
1433
oo ANNA
DE LUSIGNAN
* 1415, †
1462
Tochter und Eventualerbin des Königs Johann II. (= Janus) und der Charlotte de Bourbon de la Marche
Bringt das berühmte "Grabtuch von Turin" mit
als
Reliquie.
(Insgesamt 17 Kinder)
17 Kinder:
Amadeus IX. der Selige
1.2.1435 † 16.4.1472
Ludwig Graf von Genf
5.6.1436 † 8.1482
Philipp II.
5.2.1438 † 7.11.1497
Anna
†
jung
Haimon
nach 1438 † 1440
Johanna
†
1440
Peter Bischof von Genf (1451-1458)
1442 † 21.10.1458
Charlotte
vor 11.3.1443†-1.12.1483
10.7.1457
oo 2. Ludwig XI. König von
Frankreich
3.7.1423 † 30.8.1483
Jakob
†
20.6.1445
Johann Ludwig Bischof von Genf (1460-1482)
2./3.1447 † 4.7.1482
Bona
1449 † 1485
6.7.1468
oo Galeazzo Sforza Herzog von Mailand
24.1.1444 † 26.12.1476
Marie
†
1475
1.8.1466
oo Ludwig I. Graf von Luxemburg-St. Pol
† 19.12.1475 hingerichtet
Agnes
†
15.3.1509
2.7.1466
oo Franz I. Graf von Longueville
1447 † 25.11.1491
Margarete
1439 † 1483
1458
1. oo Johann IV. Markgraf von Montferrat
† 1464
1465
2. oo Peter II. Graf von Luxemburg-St. Pol
† 1483
Jakob Graf von Romont
1450 † 30.1.1486
Janus Graf von Faucigny
1440 † 22.12.1491
Franz Erzbischof von Auch (1480-1490)
1454 † 6.10.1490
Bischof von Genf seit 1484