Einzige Tochter und Erbin des Titular-Kaisers
Philipp
von Byzanz aus dem HAUSE
COURTENAY und
der Beatrix
von Anjou, Tochter von König Karl
I. von Neapel-Sizilien
Thiele, Andreas: Tafel 208
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
KATHARINA I. DE COURTENAY
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† 1308
1283 Titular-Kaiserin von Byzanz
1302
oo KARL
I. VON VALOIS, Titular-Kaiser von Byzanz,
Regent von Frankreich
† 1325
Ihre Ansprüche fallen an die Tochter Katharina
II. (Frankreich III/Anjou Ia/2)
Norwich John Julius: Seite 315
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches"
Dann eroberten Philipp von Tarent (Sohn Karls II. von Anjou) und die katholischen Albaner gemeinsam Durazzo, und schließlich griff noch ein weiterer westeuropäischer Fürst in den Kampf ein: Karl von Valois, der Bruder des französischen Königs Philipp des Schönen. Er hatte sich 1301 mit Katharina von Courtenay, der Enkelin Kaiser Balduins, verheiratet. Nun machte er sich die Wiederherstellung des Lateinischen Reichs zur Aufgabe. Im selben Jahr 1308 starb jedoch Katharina, und da nun die Erbfolge an ihre Tochter Katharina von Valois überging, stand Karl plötzlich ganz ohne Anspruch da, dies besonders, nachdem Philipp von Tarent sich nach der Scheidung von seiner ersten Frau Thamar 1313 mit Katharina von Valois verheiratet hatte.
Martin Jean-Joseph: Seite 35
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"Die Valois"
Um jedoch der Einsamkeit zu entgehen, in der ihn der Tod Margaretes von Sizilien (Dezember 1299) zurückgelassen hatte, begab er sich vermutlich nach Saint-Cloud, um sich dort mit der flämischen Prinzessin Katharina von Courtenay zu vermählen (Januar 1301). Der Ort, an dem Karl von Valois seine zweite Vermählung vollzog, ist nicht genau bekannt. Nach der Meinung des Präsidenten Henault fand sie in Italien während eines Feldzuges statt. Uns erscheint Saint-Cloud glaubhafter. Andere verweisen auf die ihm bei seiner ersten Heirat zugesprochenen Erbgüter der ANJOU. Eines scheint sicher: von neuer Kriegslust erfüllt, zog Karl von Valois kurz nach seiner Hochzeit mit seiner Gemahlin und fünfhundert Reitern nach Italien.
Ehlers Joachim: Seite 228
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"Die Kapetinger"
Durch seine Heirat mit Katharina von Courtenay, der Tochter des letzten lateinischen Kaisers von Konstantinopel, erwarb er 1301 Anspruch auf das östliche Kaisertum, 1307 kandidierte er für die Nachfolge des ermordeten römisch-deutschen Königs ALBRECHT I. VON HABSBURG.
Kiesewetter, Andreas: Seite
265,275,284,293,350,352,356-358
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"Die Anfänge der Regierung König Karls II.
von Anjou (1278-1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft
Provence
und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts"
Zusätzlich dürfte der König die
französische
Gesandtschaft, welche im Mai 1294 in Neapel anwesend war, um Katharina
von Courtenay nach Frankreich zu geleiten, instruiert haben.
Der Infant Friederich
sollte mit Sardinien oder dem Lateinischen Kaiserreich entschädigt
werden und daher Bianca von Anjou beziehungsweise
Katharina
von Courtenay heiraten.
In den Gesprächen mit den sizilischen Gesandten
griff der Papst dann auf die Instruktion der aragonesischen
Gesandtschaft
vom März 1295 zurück und schlug die Heirat Friedrichs
mit Katharina von Courtenay und
seine
Entschädigung mit dem Lateinischen Kaiserereich vor. Der
Infant
sollte Katharina bis 1. September
1295
zur Frau nehmen, die als Mitgift das
Lateinische Kaiserreich in
die Ehe einbrachte.
Überraschend ergaben sich aber bald von ganz
anderer
Seite große Schwierigkeiten. Wiederholt hatte Bonifaz VIII. Katharina
von Courtenay, die sich
seit 1294 in Frankreich aufhielt, aufgefordert, nach Italien
zurückzukehren,
um entsprechend den Vereinbarungen Friedrich
von
Aragon zu ehelichen [Auch an Philipp
den Schönen hatte der Papst in dieser Angelegenheit am
13. Juli 1295 geschrieben und den König gebeten, Katharina
zu überzeugen, sich einer Heirat mit
Friedrich
nicht zu widersetzen.]. Vor allem unter dem Einfluß Philipps
des Schönen, der mit der Erbin auf die Rechtstitel des
Lateinischen Kaiserreichs andere Pläne hatte, weigerte sich Katharina
aber, in diese Eheverbindung einzuwilligen, da weder Friedrich
noch sie über den entsprechenden Landbesitz und die Machtmittel
verfügten,
einen erfolgversprechenden Kriegszug gegen Byzanz durchzuführen.
Kurz vor seiner Abreise nach Frankreich und an die
römische
Kurie erteilte Karl II. deshalb seinem
Sohn Karl Martell Anweisung,
die von
Robert
von Artois und Nikolaus
IV. eingeleiteten Verhandlungen zwecks
einer Heirat zwischen dem byzantinischen Thronerben
Michael IX. und Katharina von
Courtenay
fortzuführen.
Sowohl Karl II. als
auch Katharina von Courtenay war
der
Vertragsentwurf, den Pierre de Sury
mit dem byzantinischen Hof ausgearbeitet
hatte, nicht günstig genug. Wohl in diesem Zusammenhang verlangte
der ANGIOVINE die Abtretung des
Königreichs
Thessalonike, die Pierre de Sury vermutlich Ende 1293 bei Andronikos
vorbrachte. Nach Zurückweisung dieses Ansinnens waren im Grunde
die
Heiratverhandlungen Byzanz-ANJOU
gescheitert.
Die Abreise der Katharina von Courtenay,
die von Philipp IV. aufgefordert
worden
war, für ihre Lehen in Frankreich dem
KAPETINGER
das
Homagium zu leisten, aus dem Regno an den französischen Hof im Mai
1294 machte die letzte Möglichkeit einer angiovinisch-byzantinischen
Heiratsallianz endgültig zunichte. Obwohl die Erbin der
Ansprüche
auf das Lateinische Kaiserreich dem ANJOU
kurz vor ihrer Abreise einen Eid leisten mußte, sich ohne seine
Zustimmung
nicht zu vermählen und binnen eines Jahres nach Unter-Italien
zurückzukehren,
geriet Katharina in der Folgezeit
unter
den Einfluß des französischen Hofes, der vor allem bestrebt
war, sie mit einem kapetingischen
Prinzen
zu verheiraten.
Karl II. antwortete
ausweichend, da der neugewählte Papst
Bonifaz VIII. mit Katharina
von Courtenay schon Anfang 1295 andere Pläne hatte [Bonifaz
VIII. hatte Katharina von Courtenay
unmittelbar nach seiner Wahl aufgefordert, an der römischen Kurie
zu erscheinen.].
Der Plan Bonifaz'
VIII., durch die Verheiratung
der Katharina
von Courtenay mit Friedrich III.
von
Sizilien den sizilischen Konflikt zu lösen, gab dem
byzantinisch-angiovinischen
Eheprojekt somit endgültig den Todesstoß.
6.2.1301
oo 2. Karl I. Graf von Valois
12.3.1270
† 15.12.1325
Kinder:
Katharina II.
Ende 1303
† Anfang 10.1346
30.7.1313
oo Philipp von Anjou Fürst von
Tarent
1278
† 26.12.1332
Johanna
1304
† 9.7.1363
Sie starb als Nonne zu Fontenelles
1318
oo Robert III. von Artois Graf von Beaumont zu
Conches
1287
† 16.8.1342
Johann Graf von Chartres
1302
† 1308
Isabella Äbtissin von Fontevrault
† 11.11.1349
Literatur:
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Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 228 - Kiesewetter,
Andreas:
Die Anfänge der Regierung König Karls II. von Anjou
(1278-1295).
Das Königreich Neapel, die Grafschaft Provence und der
Mittelmeerraum
zu Ausgang des 13. Jahrhunderts, Matthiesen Verlag 1999 Seite
265,275,279,284,293,350,352,356-358
- Martin Jean-Joseph: Die Valois. Edition Rencontre Lausanne
1969
Seite 35 - Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen
Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Seite
315 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-,
Königs-
und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag
1994
Tafel 208 -