Izz ed-Din
Aybek
Mamluken-Sultan von Ägypten (1250-1257)
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† 15.4.1257 ermordet
Sohn des N.N.
Mayer, Hans Eberhard: Seite
232
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"Geschichte der
Kreuzzüge"
Mit der Ermordung
Turan Schahs war die aiyubidische
Herrschaft in Ägypten beendet, wo Aybeg zum ersten Mamluken-Sultan aufstieg.
Runciman,
Steven: Seite
1050,1053-1054,1059,1088
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"Geschichte der
Kreuzzüge"
Die triumphierenden Verschwörer ernannten den rangältesten mameluckischen
Befehlshaber Izz ed-Din Aibek
zum Oberbefehlshaber und Regenten, und er heiratete die verwitwete Sultana Schadschar ed-Durr, die
die rechtmäßige Erbfolge verkörperte.
Im Winter 1250 fiel das Heer von Damskus in Ägypten ein. Am 2.
Februar 1251 stieß es bei Abbasa im Delta, zwölf Meilen
östlich von Zagazig, mit dem ägyptischen Heer unter Aibek
zusammen. Die Syrer waren anfänglich erfolgreich, obgleich Aibeks eigenes
Regiment gut standhielt; aber ein Regiment Mameluken in an-Nasir Yusufs
Heer desertierte mitten in der Schlacht. Der Sultan der sich nicht
durch besonderen Mut auszeichnete, machte daraufhin kehrt und ergriff
die Flucht. Die Machtstellung der Mamelucken in Ägypten war
gerettet.
Ludwig IX. schickte
eine Gesandtschaft nach Kairo, um Aibek mitzuteilen,
daß er, wenn die Frage der fränkischen Gefangenen nicht bald
geregelt werde, sich mit Damaskus verbünden werde. Aibek zeigte,
wie sehr ihm daran lag, mit dem König auf freundschaftlichen
Fuß zu gelangen, indem er ihm mit der zweiten Gruppe der
Freigelassenen einen Elefanten und ein Zebra als Geschenk
übersandte. Ludwig erkühnte
sich nunmehr die Freilassung aller noch in mameluckischen Händen
befindlichen Gefangenen ohne weitere Zahlungen zu verlangen. Als Aibek erfuhr,
daß ein Abgesandter Ludwigs, der
arabisch sprechende Yves der Bretone
sich am Hof von Damaskus befand, gab er um den Preis eines
Militärbündnisses gegen an-Nasir Yusuf dem
Verlangen des Königs statt. Er versprach des weiteren, daß
die Mamelucken, sobald sie Palästina und Damaskus besetzt
hätten, das gesamte alte Königreich Jerusalem bis zum Jordan
im Osten den Christen zurückgeben würden. Ludwig
erklärte sich einverstanden; und gegen Ende März 1152 waren
sämtliche Gefangenen freigelassen.
Zu Beginn des Jahres 1253 wandte sich an-Nasir Yusuf nach
Bagdad mit der Bitte um Vermittlung zwischen ihm und den Mamelucken.
Der Kalif el-Mustasim
war bestrebt, die muslimische Welt gegen die Mongolen zu einigen. Er
bewog Aibek,
der seine namentliche Oberhoheit anerkannte, zur Annahme der
Bedingungen an-Nasir
Yusufs. Aibek
sollte als Herrscher Ägyptens anerkannt werden, und es
sollte ihm gestattet sein, Palästina bis hinauf nach Galiläa
im Norden und bis zum Jordan im Osten an sich zu nehmen. Der
Friedensschluß wurde im April 1253 unterzeichnet und Aibeks
Vereinbarung mit den Franken vergessen.
Aibek von
Ägypten wünschte gleicherweise einen großen
Krieg zu vermeiden und schloß 1255 mit den Franken einen
Nichtangriffspakt. Aber er nahm aus der Vereinbarung Jaffa
ausdrücklich aus, da er hoffte, es sich als Hafen für seine
palästinensische Provinz zu verschaffen. Aibek, der
mit seinen Heerführern, darunter auch mit Baibars,
Schwierigkeiten hatte schloß einen neuen Vertrag mit Damaskus,
auch diesmal wieder durch Vermittlung des Kalifen und trat
Oalästina neuerlich ab.
Aibek,
der erste Mamelucken-Sultan
war seiner Stellung noch
nicht sicher gewesen. Um ihr Rechtmäßigkeit zu verleihen,
hatte er nicht nur die verwitwete
Sultana Schadschar ed-Durr geheiratet,
sondern
auch einen kleinen AYUBITEN-Prinzen zum
Mit-Sultan ernannt. Aber das
Kind el-Aschraf
Musa fiel nicht ins Gewicht und stellte sich bald als
eine nutzlose Kostspieligkeit heraus, und im Jahre 1257 überwarf
sich Aibek
mit der Sultana. Sie war nicht gesonnen, sich von einem
Emporkömmlimg beleidigen zu lassen; und am 15. April ließ
sie ihn, während er sein Bad nahm, von einem Eunuchen ermorden.
Sein Tod führte um ein Haar zum Bürgerkrieg, da einige der
Mamelucken zur Rache an der Sultana aufriefen, andere wieder sie als
Wahrzeichen der Rechtmäßigkeit unterstützten. Am 2. Mai
1257 wurde sie zu Tode geprügelt
und Aibeks
fünfzehnjähriger Sohn Nur ed-Din Ali
zum Sultan gemacht. Aber
der Jüngling verkörperte weder ein geachtetes Herrscherhaus
noch besaß er selbst die Persönlichkeit eines Führers.
Im Dezember 1259 wurde er von einem der vormaligen Kameraden seines
Vaters namens Saif
ed-Din Qutuz abgesetzt, und dieser wurde Sultan an
seiner Statt. Bei seiner Thronbesteigung kehrten verschiedene
Mamelucken, unter ihnen Baibars, die
aus Abneigung gegen Aibek nach
Damaskus geflohen waren, wieder nach Ägypten zurück.
Kinder:
Nur ed-Din Ali
†
Literatur:
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Brandes
Jörg-Dieter: Die Mameluken. Aufstieg und Fall einer
Sklavendespotie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996 Seite 38 - Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der
Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 232 - Runciman,
Steven: Geschichte der
Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite
1050,1053-1054,1059,1088 -