Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 2115
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Loritello
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Süditalienische Grafschaft
Robert von Hauteville, nach
1068 Graf der Capitanata, begründete eine ausgedehnte Herrschaft,
die nach ihrem Zentrum Rotello (Provinz Campobasso, Molise) "Grafschaft
von Loritello" genannt wurde. Nach dem Tod Roberts Guiscard unterwarf
sich der Graf von Loritello nicht dem Herzog von Apulien, sondern nannte
sich Graf von Gottes Gnaden. Seine Unabhängigkeitspolirik gegenüber
der Zentralgewalt wurde von seinen Nachfolgern, den Grafen Robert
II., Wilhelm und Robert III., fortgeführt und hatte
mehrfach die vorübergehende Aufhebung der Grafschaft zur Folge, zuletzt
nach dem Tod des schließlich mit dem König wieder versöhnten
und zum magister iustitiarius ernannten Grafen Robert III. (1182).
Erst 1200 wurde die Grafschaft Loritello wieder erneuert und Robert de
Say übertragen, der als deren Inhaber bis 1218 belegt ist.