Sohn des Grafen Humfried von Hauteville aus seiner
1. Ehe mit der Altrud
Thiele, Andreas: Tafel 416
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
HERMANN
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+ 1097
Konstantinopel
Graf von Aversa und Canne. Er starb auf dem 1.
Kreuzzug in Konstantinopel.
Wir wissen, daß der KOMNENE
sich Ende Mai oder Anfang Juni brieflich an den Grafen Hermann von
Canne, den Stiefbruder Abälards, wandte. Abälard
war
von seinem Onkel für friedlos erklärt worden. Die beiden Neffen
gehörten zu den erbittersten Widersachern Guiskards.
Nachdem Bari geduckt worden war, wandte der Herzog sich
nach N-Apulien gegen Canne, wo er seit 1083 den Grafen Hermann belagert
hat. Allem Anschein nach wurde die Stadt bereits im Juni im Sturm genommen
und zerstört. Mit der Einnahme Cannes war die Erhebung in Apulien
so gut wie niedergeworfen.
Seit dem 13. Januar 1073 hatten Peter von Trani und Hermann
von Canne sich in Trani verschanzt. Noch im selben Moment eröffnete
Robert die Belagerung von Land und Meer. Vor Trani stieß Guido
von Salerno mit den Truppen Peters und Hermanns zusammen. In dem
Gefecht sollen vierzig gegen fünfzig Ritter eingesetzt gewesen sein.
Guido nahm Peter und Hermann gefangen.
Nach Malaterra schlossen Abälard und Guiskard
einen Übergabevertrag. Der Herzog versprach, sobald er zu einem gewissen
Kastell auf dem Monte Gargano in Apulien käme, Abälards Bruder
Hermann,
der in Mileto in Kalabrien eingekerkert war, freizulassen. Als Robert
Santa
Severina hatte, erklärte er jedoch, in den nächsten sieben Jahren
nicht nach den Gargano zu kommen.
Die letzte Erhebung von Großvasallen Guiskards,
gekoppelt mit einigen Städten Apuliens, wurde von Alexios
Komnenos als Abwehrmaßnahme gegen den Normanennkrieg initiiert.
Dabei sind Hermann von Canne und Abälard Ansprechpartner
des Kaisers gewesen. Vermutlich standen die Brüder hinter der Empörung
von Ascoli Satriano und Troia.
Im Vergleich zu den Empörungen früherer Jahre
hat es sich 1081 bis 1083 nur noch um ein letztes Aufflackern des Widerstands
gehandelt. Abälard setzte sich offenbar endgültig in das
Rhomäerreich ab, wo er jung gestorben sein soll. Sein Bruder Hermann
ist spätestens 1096 wieder im Besitz der Grafschaft Canne.
Abälard
verlor alles, weil er kompromißlos war und nach
dem Herzogsamt strebte. Rechtlichen Anspruch hatte er darauf nicht. Das
Amt dees Heerführers der apulischen Normannen ist nicht erblich, sondern
ein Wahlamt gewesen.
Von elf Kindern Guiskards ist nur Bohemund
von der normannischen Mutter Alberada. Die übrigen entsprossen
der Ehe mit der Langobardin Sichelgaita. Wegen des Patriachats haben
die "Mischlinge" als Normannen gegolten. Auch der Voll-Langobarde Hermann
von Canne, den sein Stiefvater, Graf Humfred, als Sohn annahm,
ist wie ein HAUTEVILLE behandelt worden.
Als leidenschaftliche Gegner sind zwei Bruderpaare führend
gewesen; Abälard und Hermann, die Söhne Humfreds,
sowie Gottfried von Conversano und Robert von Montescaglioso, die offenbar
Söhne einer Schwester des Herzogs waren. Die zornigen Neffen wollten
sich dem herrischen Willen des Onkels nicht beugen. Wann immer sich eine
Gelegenheit bot, haben sie bis Anfang der 1080-er Jahre gegen ihn aufgemuckt.
Sogar als Ami von Giovinazzo seinen Frieden mit ihm machte und am ersten
Balkanfeldzug teilnahm, konspirierten drei der streitbaren Neffen immer
noch gegen den Verhaßten. Robert von Montescaglioso war im Juli 1080
gestorben. Hermanns Zentralort Canne ist vom Onkel zerstört
worden. Das Schicksal dieses Neffen bleibt bis zu Guiskards Tod
im dunkeln.
Runciman Steven: Seite 149
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"Die Eroberung von Konstantinopel"
In Bohemunds Begleitung befanden sich sein Neffe
Tankred, Wilhelms älterer Bruder und Sohn seiner Schwester
Emma und des Marquis Odo, seine Vettern Richard und Rainulf von
Salerno und Rainulfs Sohn Richard; weiterhin Graf Gottfried von Rossignuolo
und seine Brüder, Robert von Ansa, Hermann von Cannae,
Humfried von Monte Scabioso, Albered von Cagnano und Bischof Girard von
Ariano, allesamt Normannen aus Sizilien.
Literatur:
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Bünemann, Richard: Robert Guiskard 1015-1085.
Ein Normanne erobert Süditalien. Böhlau Verlag GmbH & Cie,
Köln 1997 Seite 130,134,173-175,177,179,184,245,248 - Runciman
Steven: Die Eroberung von Konstantinopel 1453 C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
München 1966 Seite 149 -
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 416 -