Einzige Tochter des Despoten
Theodor
II. von Achaia und Mistra-Morea aus dem Hause der PALAIOLOGEN
und der Kleofa
Malatesta, Tochter von Malatesta von Pesaro; Nichte des Kaisers
Konstantin
XII. von Byzanz
Thiele, Andreas: Tafel 213
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
HELENE
-------------
* 1428, † 1458
1442
oo JOHANN
II., König von Cypern
† 1458
JOHANN II. (III.)
----------------------
* 1418, † 1458
1441/42
oo HELENA PALAIOLOGINA VON BYZANZ,
Tochter
des Despoten Theodor von Mistra
†
Helena regierte
intrigenreich
und verschlagen mit ihren griechischen Günstlingen, was zu
großen
Spannungen mit der katholischen Kirche führte, da sie Orthodoxe
bevorzugte.
Sie ließ ihren Schwiegersohn Johann
I. Herzog von Coimbra ermorden
und stiftete das Kloster Mancana, wo sie zuletzt einflußlos lebte
und 1458 starb.
Als König
Janus 1432 starb, folgte ihm sein Sohn Johann
auf den Thron. Wie seine Vorfahren wurde er am 24. August in der
Sophienkathedrale
von Nikosia als Johann II. gekrönt.
Seine erste Frau Medea von Montferrat,
eine Französin, starb bereits 1440. Unter seiner zweiten Frau
Helena Palaiologina, Tochter
des
Despoten von Morea, die Johann II. 1441
heiratete, wurde die französische Kultur zugunsten der
griechischen
immer mehr zurückgedrängt. Helena
förderte die orthodoxe Kirche, die sogar unter der
katholischen
Bevölkerung einen starken Einfluß ausübte, was Papst
Urban V. 1368 dazu veranlaßt hatte, den "lateinischen
Frauen"
die Teilnahme an der Messe nach orthodoxem Ritus zu verbieten. Für
die byzantinische Prinzessin muß die Eroberung
Konstantinopels
am 29. Mai 1453 durch die Osmanen ein schwerer Schlag gewesen sein, und
auch im Abendland sprach man überall vom Tod einer ganzen Kultur.
"Noble Herren aus Konstantinopel und viele Mönche
suchten auf Zypern Zuflucht", heißt es bei Georgios Bustron, der
die Chronik von Machairas weitergeführt hat. "Die Königin war
diesen Flüchtlingen sehr wohlgesonnen und ließ sie für
die St. Georgskirche, die Mangana, als Kloster herrichten. Sie stattete
es mit beträchtlichen Einkünften aus, damit ihr Name bei den
Gebeten erwähnt wurde."
Unter Johann
II. und vor allem seiner Frau Helena,
die in Wirklichkeit die Herrschaft ausübte, kamen die griechische
und die zyprische Sprache wieder zu ihrem Recht. An dieser Stelle sei
erwähnt,
dass der Eid, den die Könige von Zypern bei ihrer Krönung in
der Sophienkathedrale von Nikosia leisteten, auf Französisch
gesprochen
wurde, ebenso wie früher in Palästina. Leontius Machairas
bemerkt
dazu: "Nachdem die LUSIGNAN die
Insel
eingenommen hatte, begannen wir, Französisch zu lernen, und die
griechische
Sprache wurde uns fremd; deshalb schreiben wir heute ein Gemisch
aus Griechisch und Französisch, so dass keiner unsere Sprache
versteht."
Helena war eine starke,
herrische Frau mit zuweilen gewalttätigen Zügen. Ihr
Gemahl
betrog sie mit Mariette von Patras, mit der er vor seiner
Hochzeit
einen Bastard gezeugt hatte. In einem Anfall von Eifersucht
stürzte
sich Helena eines Tages auf Marietta
und biß ihr die Nase ab. Sie versuchte auch, den Bastard in ihre
Gewalt zu bringen, doch ihr Gemahl nahm ihn unter seinen Schutz.
Johann II. und Helena
hatten eine gemeinsame Tochter, Carlotta.
Sie sollte einmal als Königin von Zypern und Jerusalem die
Nachfolger
ihres Vaters antreten.
Runciman Steven: Seite 53,193,235
***************
"Die Eroberung von Konstantinopel 1453"
Theodor erkrankte
im Smmer 1448 an der Pest unsd starb im Juli, drei Monate vor dem
Kaiser.
Sein einziges Kind war seine Tochter Helena,
die zehn Jahre zuvor König
Johannes II. von Zypern geheiratet hatte.
Die Tochter des Despoten
Theodor,
Helena Palaiologina,
Königin von von Zypern, war 1458
gestorben, und ihr
einziges Kind, Königin
Charlotte, starb verbannt und kinderlos 1487 in Rom.
[Seite 235 Anm. 6 Es wird berichtet, daß
Königin
Helena bei der Nachricht vom Fall Konstantinopels tief
trauerte
und Flüchtlinge bei sich willkommen hieß.]
1441
oo 2. Johann II. König von Zypern
1413 † 26.7.1458
Kinder:
Charlotte
1442 † 16.7.1487
1456
1. oo Johann I. Herzog von Coimbra
1431 † Sommer 1457 (Gift)
1459
2. oo 2. Ludwig Herzog von Savoyen
5.6.1436 † 8.1481
Literatur:
-----------
Pernoud Regine: Frauen zur Zeit der
Kreuzzüge.
Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1995 Seite 275-277 - Runciman
Steven: Die Eroberung von Konstantinopel 1453 C.H. Beck'sche
Verlagsbuchhandlung
München 1966 Seite 53,193,235 - Thiele, Andreas:
Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 179 a, 213 -