Begraben: Grabeskirche Jerusalem
Einziger Sohn des Grafen Fulko
IV. Rechin von
Anjou
aus seiner 5. Ehe mit der Bertrada von
Montfort,
Tochter von Graf Simon I.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1016
********************
Fulco, Graf von Angers/Anjou, Touraine und Maine
(regierend
1109-1128) und
--------
König von Jerusalem (1131-1143)
* um 1090, † 10. November 1143 durch
Jagdunfall
Begraben: Grabeskirche
Sohn Fulcos IV., Grafen von Anjou, und dessen Gattin Bertrada von Montfort (der späteren Konkubine Philipps I. von Frankreich)
Als Graf war er bestrebt, die gräfliche
Obergewalt
über seine Vasallen zu behaupten bzw. wiederherzustellen. Er
beteiligte
sich, zunächst unter mehrfachem Parteiwechsel, an den zwischen Heinrich
I. von England und Ludwig VI. von
Frankreich,
um durch Vermählung seines Sohnes
Geoffroy
Plantagenet mit Heinrichs Tochter
Mathilde, der Witwe Kaiser
HEINRICHS
V., schließlich auf die anglonormannische Seite
überzutreten
(1120). Bereits 1120 besuchte Fulco
das Heilige Land und wurde zum Förderer
des Templerordens
(Subsidiengewährung,
Unterhalt zweier Templer im Heiligen Land). Ende 1127 oder Anfang 1128
empfing der inzwischen verwitwete Fulco eine
Gesandtschaft Balduins II., Königs
von Jerusalem, der, ohne männliche Erben, ihm die Hand
seiner Tochter
Melisende anbot, verbunden
mit dem im Namen des Königs und der Großen erteilten
Versprechen,
dass er sich binnen 50 Tagen nach Eintreffen im Heiligen Land mit Melisende
vermählen könne und als König eigenen Rechts, nicht
bloß
als Prinzgemahl regieren solle. Nach Übergabe der
angevinischen Regierung an Geoffroy
brach Fulco 1128 nach
Palästina
auf, wo er Melisende kurz vor
Pfingsten
heiratete und als Mitgift Akkon und Tyrus empfing. 1129-1131
half
er seinem Schwiegervater bei der Regierung. Balduin
II. änderte auf dem Sterbebett sein früheres
Abkommen
mit Fulco jedoch dahingehend,
dass
- neben Fulco - nun auch Melisende
sowie beider Sohn Balduin III. die
Königswürde empfangen sollten. Infolgedessen wurden Fulco
und
Melisende
nach
dem Tode
König
Balduins II. (21.
August 1131) gemeinsam in der Grabkirche gekrönt (14. September
1131),
ohne vorherige Wahl. Anschließend versuchte
Fulco,
seine Gemahlin aus ihrer Machtstellung zu verdrängen, was zu den
ersten
Adelsrevolten im Kreuzfahrer-Königtum führte. Nach 1134 wurde
Fulco
schließlich gezwungen, seine Frau zur Mitregentin zu machen.
Parallel
zu diesen Auseinandersetzungen war Fulco
1131-1133 mit Angelegenheiten des Fürstentums
Antiochia als dessen
Regent
befaßt.
Er nötigte seine Schwägerin
Alice,
die Fürstin-Witwe von Antiochia,
und deren Verbündete, die Fürsten von Tripoli und Edessa, zur
Anerkennung seiner Regentschaft und setzte die Heirat der Erb-Tochter
Constance
mit Raymond von Poitiers
durch. Während der nachfolgenden Phase
seiner
Regierung, insbesondere in den Jahren 1134-1139, war Fulcos
Außenpolitik vom Kampf gegen das Vordringen Zengis von Mosul
bestimmt.
Nach seinem Scheitern vor Hims (1137) belagerte Zengi das zur
Grafschaft
Tripolis gehörige Montferrand (Barin) im oberen Orontestal. Das
von
Fulco
geführte Entsatzheer wurde in Montferrand eingeschlossen; Fulco
trat die Festung 1138 gegen freien Abzug, an Zengi ab. Fulcos
zunächst erfolgreicher Versuch, eine große Koalition gegen
Zengi
zu bilden (1138), unter Beteiligung de Byzantinischen Reiches sowie der
Fürstentümer Antiochia und Edessa, blieb wirkungslos, da Kaiser
Johannes II. Komnenos rasch wieder aus dem Bündnis
ausschied.
Doch schloß der von Zengi bedrängte
Wesir von Damaskus mit
dem
Königreich Jerusalem einen Beistandspakt;
Fulco konnte Zengi
die wichtige Festung Banyas, die
Galiläa
und Damaskus kontrollierte, entreißen. Die Tatsache, dass Zengi
in
den nächsten fünf Jahren durch innerirakische
Auseinandersetzungen
gebunden war, erleichterte Fulco die
Sicherung der Südgrenze seines Königreiches durch ein
großangelegtes
Festungsbauprogramm, mit dem Fulco
in die Fußtapfen seiner
angevinischen
Vorfahren trat.
XII. 16 e. FULCO V. DER JUNGE, Graf von Anjou
1109,
König von Jerusalem 1131
---------------------------------------------
* 1092, † 1143 10.XI.
Gemahlinnen:
-----------------
a) ca. 1108 (nach 1106, vor 1109)
Eremburg,
Tochter des Grafen Elias von Maine
†
1126
b) 1129 2. VI.
Melisende, Tochter König Balduins II. von Jerusalem
(siehe XII. 376.)
† 1161
11.IX.
FULKO V. "DER JUNGE"
-----------------------------------
* 1092, † 1142
Fulko V. der Jüngere folgte 1109 seinem Vater, setzte den Erbkrieg um Maine fort, gewann es und behauptete es gegen Normandie und Bretagne. Er schaffte eine straffe, bis dahin in Frankreich kaum existierende, geordnete Administration in seinem "ANJOU-Reich" und Frieden mit den Nachbarn, um sich ab 1120 völlig dem Orient zuwenden zu können. Er verzichtete 1129 an den Sohn Gottfried und wurde Graf von Tyros und Akkon und 1131 König von Jerusalem. Seit 1137 war der Johanniterorden auch Ritterorden (gegründet schon um 1060 als Hospitalorden) und rivalisierte mit den Templern. Fulko erlangte durch viele Kriegs- und Plünderungszüge die größte Ausdehnung des Königreiches durch das Gebiet Moab (Ostufergebiet des Toten Meeres, Krak des Moabites) und baute noch viele andere große Burgen zur Sicherung und stritt ständig mit den Kronvasallen, den Ritterorden und dem Klerus. Fulko verjagte unter anderem 1132 den Grafen Hugo II. de Puiset von Jaffa und wurde stark von seiner ehrgeizigen Frau beeinflußt. Er starb durch einen Sturz vom Pferd bei der Jagd auf einen Hasen.
1111
oo ERENBURG
VON MAINE, Tochter und Erbin des
Grafen
Elias I. de la Fleche (Haus BEAUGENCY)
† um 1126
1129
oo MELUSINE
VON JERUSALEM-RETHEL, Tochter und
Erbin des Königs Balduin II.
† 1161
Die Nachfolge Balduins II.
war noch zu Lebzeiten geregelt worden. Da er keine Söhne hatte,
ersah
man seine älteste Tochter
Melisendis
zur Thronerbin aus. Man brauchte für Melisendis
freilich einen Mann, der sie bei der Regierung unterstützen, die
königliche
Kriegspflicht wahrnehmen und mit ihr Thronerben zeugen würde. Im
Herbst
1127 schickte man nach Frankreich und warb für die Prinzessin um
die
Hand des mächtigen Grafen Fulko V. von
Anjou.
Als Lockmittel, aber vielleicht auch, um dadurch dem Adel die weibliche
Erbfolge schmackhafter zu machen, versprach man ihm, dass er nicht nur
als Prinzgemahl, sondern gemeinsam mit seiner Frau in einer
Samtherrschaft
regieren werde. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, weil das
Erbrecht der Melisendis noch immer
überschattet war von der illegalen Art, mit der ihr Vater auf den
Thron gekommen war. Der Durchbruch bei den Verhandlungen erfolgte erst
1129, nachdem Jerusalem die Melisendis
förmlich zur Erbin des Reichs (haeres regni) ernannt hatte. Ganz
gewiß
geschah dies auf Betreiben Fulkos,
der hier das ihm nachweislich genau bekannte Vorbild der Ernennung der
Kaiserin-Witwe Mathilde
zur Erbin Englands im Januar 1127
auf
den lateinischen Osten übertrug. Fulko
kam 1129 ins Heilige Land, heiratete sofort
Melisendis
und wurde von Balduin II. schon
zu
Lebzeiten an der Regierung beteiligt. Am 14. September 1131 wurden
Fulko und seine Gemahlin gekrönt, nun nicht mehr in
Bethlehem,
sondern diesmal und künftig in der Jerusalemer Grabeskirche, deren
großartiger Ausbau durch die Kreuzfahrer unter
Fulko zum Abschluß kam (Weihe erst am 15. Juli 1149).
Die Verbindung mit Fulko, der das
Vertrauen
des Papstes und des Königs von Frankreich genoß, brachte der
Dynastie von Jerusalem einen beträchtlichen Prestigegewinn, denn Fulkos
Sohn Gottfried
Plantagenet hatte
1128
die
Kaiserin-Witwe Mathilde, die
einzige
Tochter Heinrichs I. von England,
geheiratet
und so die Dynastie der PLANTAGENETS gegründet,
die mit England, der Normandie und dem angiovinischen
Hausbesitz
ein riesiges Reich beherrschen sollten. Die Erhebung
Fulkos
zum König von Jerusalem
begründete erstmals ein stärkeres
Interesse Englands an dem Wohlergehen der Kreuzfahrerstaaten.
Der etwa 40-jährige Fulko
mußte
sogleich nach seiner Krönung wie sein Vorgänger nach Norden
ziehen,
wo die Fürstin-Mutter
Alice
die
Herrschaft von Antiochia wieder an sich reißen wollte,
unterstützt
von Tripolis und Edessa, die beim Thronwechsel die jerusalemitanische
Oberherrschaft
abzuschütteln suchten. Fulko
mußte über See nach
Antiochia,
wo er die Regentschaft übernahm, um anschließend den
rebellischen
Grafen von Tripolis bei Chastel Rouge zu schlagen und eine
Versöhnung
zu erzwingen.
In die gleiche Zeit fallen die ersten Adelsrevolten
innerhalb
des eigentlichen Königreiches Jerusalem. Romanus von Le Puy,
für
den unter Balduin II. ein
großes
Kronlehen in Oultrejourdain (Transjordanien) geschaffen worden war,
überwarf
sich mit dem König. Er verlor sein Lehen und wurde durch des
Königs
Schenk Paganus ersetzt. Diese Revolte fällt wohl noch in
die
Endzeit
Balduins
II., aber dann muß Romanus
zweimal revoltiert haben,
denn
er war unzweifelhaft tief verstrickt in die weit gefährlichere
Revolte
Hugos von Le Puiset, des
mächtigen Grafen von Jaffa,
wo zwischen
1108
und 1110 eines der großen Kronlehen aus der Krondomäne
gebildet
worden war. Die früher auf 1132 datierte Revolte kann
frühestens
1133 erfolgt sein, eher lag sie spät im Jahre 1134. Gerüchte
sprachen von einer Liebesaffäre
zwischen Hugo und Melisendis,
aber sicher hatte die Revolte politische Gründe, vermutlich einen
als wahrscheinlich zu unterstellenden Versuch Fulkos,
die von Balduin II.
begründete
Samtherrschaft durch eine Alleinherrschaft abzulösen. Fulko
suchte
sich Hugos durch einen
Prozeß vor der Haute Cour, dem feudalen
Kronrat,
zu entledigen. Als sich der des Hochverrats beschuldigte Hugo dem
gerichtlichen
Zweikampf mit seinem Stiefsohn Walter
von Caesarea entzog, kam das
Gericht
zu einem Schuldspruch. Der Graf warf sich in seine feste Stadt Jaffa
und
verschaffte sich gar aus Askalon ägyptische Hilfstruppen. Da sein
Hochverrat nun offenbar geworden war, ließen ihn selbst seine
Vasallen
im Stich. In eine unhaltbare Situation geraten, mußte er sich zur
Unterwerfung bequemen und wurde auf drei Jahre des Landes verwiesen,
starb
aber im Exil, nachdem er vor seiner Abreise durch einen Mordversuch, an
dem das Volk dem König die Schuld gab, schwer verletzt worden war.
Noch überwog das Prestige der Krone, aber weniger die Tatsache der
Revolten an sich, als vielmehr die Milde der Strafen beweisen, dass Fulko
im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht zu den starken
Königen
Jerusalems gerechnet werden darf. Der König, von Wilhelm von Tyrus
als tüchtigen Krieger, aber als ungemein vergeßlich
geschildert,
war weicher veranlagt als seine beiden Vorgänger, aber er
besaß
ein unbestreitbares diplomatisches
Geschick. Er hatte mit einer
außergewöhnlich
energischen Frau zu rechnen, und die Aussage Wilhelms von Tyrus, dass
er
nach der Niederwerfung der Revolte Hugos
so unterwürfig wurde,
dass
er mit Melisendis selbst in den
kleinsten
Details zusammenarbeitete, ist der Schlüssel zum Verständnis
der Revolte: vorher hatte Fulko
seine
Frau offenbar nicht konsultiert.
Kaum war die Revolte in Jaffa niedergeschlagen, als der
König wiederum nach Antiochia mußte, das er vor
sarazenischer
Bedrohung rettete. Mann wollte endlich einen eigenen Fürsten
haben,
und Fulko entschied sich 1133
für
Raimund von Poitiers, den Sohn des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien.
Imad ad-Din Zengi,
Herrscher von Mosul und Aleppo,
belagerte,
nachdem er mit Damaskus einen Waffenstillstand abgeschlossen hatte, die
Franken in Montferrand (Barin) am oberen Orontes. Als Fulko
mit
seinem Heer die Festung entsetzen wollte, wurde er geschlagen und
mußte
in Montferrand Schutz suchen, wo er nun selbst zum Belagerten wurde. Da
er den Anmarsch der vereinigten fränkischen Truppen von Jerusalem,
Edessa und Antiochia nicht mehr erfuhr, Zengi andererseits
befürchtete,
der herannahende Kaiser Johannes II. Komnenos
von Byzanz werde Aleppo belagern, einigte man sich im Juli
1137
auf die Kapitulation von Montferrand gegen den freien Abzug der Franken.
Der Marsch des Kaisers
Johannes
II. gestaltete sich zu einem einzigen Triumphzug, und Ende
August
1137 stand er bereits vor Antiochia, das nach wenigen Tagen
kapitulierte,
zumal König
Fulko sich nicht
bereit
fand, Fürst Raimund gegen
den Kaiser zu unterstützen. Auch
für
Fulko bedeutete das Auftauchen des Kaisers ein politisches
Problem,
aber gleichzeitig verkannte er nicht, dass hier Hilfe gegen Zengi
nahte.
Er stimmte daher auch der Einigung bei, zu der sich Raimund bequemen
mußte.
Als Zengi 1139 erneut
Damaskus belagerte, schlossen nach einem Hilferuf
König Fulko und
die Barone eine Allianz mit Damaskus
ab.
Das Bündnis Jerusalems mit Damaskus blieb in dieser Zeit im
wesentlichen
intakt, da Fulkos diplomatisches
Geschick
die Ausweitung lokaler Grenzkonflikte verhindern konnte. Fulko nutzte
die
ihm vergönnte Atempause, um die von Balduin
I. begonnene Politik des südlichen Grenzausbaus wieder
aufzunehmen. So wie dieser Tyrus 1117 durch den Bau der "Gegenburg"
Scandalium
blockiert hatte, so legte Fulko
zwischen
1136 und 1142 mit Ibelin, Blanchegarde und Bait Dschibrin einen
Festungsgürtel
um Askalon. Von diesem Ring aus konnten ägyptische Angriffe zum
Stehen
gebracht, die Umgebung Askalons verwüstet werden. Aber auch der
Landesausbau,
die Ansiedlung fränkischer Bauern und damit die Intensivierung der
Landwirtschaft des Distrikts gedieh im Schutz dieser festen Burgen, die
in die Hände der Johanniter beziehungsweise treuer Kronvasallen
gegeben
wurden, denen sie als Kristallisationspunkt bedeutender Herrschaften
und
mächtiger Familien dienten.
Als im Jahre 1142 Kaiser
Johannes
II. erneut in Syrien eingriff, konnte ihn König
Fulko durch geschicktes Lavieren von einer bewaffneten
"Pilgerfahrt"
nach Jerusalem abhalten. Antiochia wurde nur gerettet, weil der Kaiser
im April 1143 an den Folgen eines Jagdunfalls starb, kurz ehe er wieder
nach Syrien ziehen wollte. Dem gleichen Tod erlag am 10. oder 13.
November
1143 König
Fulko. Da er die
Herrschaft
nur als Folge seiner Heirat mit Melisendis erlangt
hatte und sein ältester Sohn
Balduin
erst 13 Jahre alt war, trat nun seine
Witwe Melisendis
die
Regierung an.
Pernoud Regine: Seite 73
***************
„Frauen zur Zeit der Kreuzzüge“
Es schien, als könnten König
Fulko und Königin Melisendis ihre
gemeinsame Regierungszeit friedlich zu Ende führen, nachdem die
Turbulenzen
ihrer frühen Ehejahre vergessen waren. Doch am 10. November
geschah
plötzlich ein Unglück: "Das Land war ohne Krieg, der
König
und die Königin weilten in Akkon. Der Winter nahte schon, und die
Jahreszeit, die man Herbst nennt, war vorbei. Eines Tages wollte die
Königin
einen nahegelegenen Ort außerhalb der Stadt besuchen, wo es
Quellen
gab. Als der König erfuhr, dass die Königin dorthin reiten
wolle,
sagte er, er wolle sie begleiten, und ließ seine Pferde satteln.
Er stieg auf, und sein Gefolge mit ihm, Ritter und Knappen. Sie ritten
gemeinsam dahin: der König, die Königin und ihr Gefolge.
Diener
und Kinder rannten durchs Gelände, als sie einen Hasen erblickten,
der aus seinem Versteck herauslief. Der König, der ein sehr
schönes
Streitroß ritt, preschte los und zog sein Schwert, um den Hasen
zu
töten. Er gab seinem Pferd kräftig die Sporen, um ihn
einzuholen,
aber das Pferd bog seinen Kopf nach unten, warf ihn ab und fiel auf
ihn,
so dass der hintere Teil des Sattels ihn am Kopf traf und ihm den
Schädel
zerquetschte. Alle, die den König stürzen sahen, liefen
herbei,
und viele standen um ihn herum. Sie richteten ihn auf, in der Meinung,
das würde ihm helfen. Doch es war nichts mehr zu machen: das
Gehirn
quoll ihm aus der Nase und den Ohren heraus. Da hob bei allen
große
Trauer an, wie es einem so schrecklichen Ungemessen ist. Als die
Königin
an den Ort kam, wo der Verwundete lag, warf sie sich über ihn und
küßte ihn, wo er am meisten blutete... In ihrer Verzweiflung
hatte sie nicht die Kraft zu weinen, aber die Schreie, die sie
ausstieß,
und ihre Worte zeigten, wie groß ihr Schmerz war. Alle, die sie
sahen,
bestätigten, wie groß ihr Kummer und ihre Bestürzung
waren."
Der König wurde in die Stadt gebracht. Fulko
scheint erst am dritten Tag nach diesem schrecklichen Unfall gestorben
zu sein. Er wurde einbalsamiert und nach Jerusalem überführt,
wo ihn der Patriarch Wilhelm
in der Grabeskirche rechts neben dem
Portal
unter dem Kalvarienberg "an der Seite der anderen Könige, die vor
ihm regiert hatten", bestatten ließ.
1111
1. oo Eremburg von Maine, Erbtochter des Grafen
Elias I. de la Fleche
um 1095 † um 1126
2.6.1129
2. oo Melisende von Jerusalem, Tochter des
Königs
Balduin II.
um 1105 † 11.9.1161
Kinder:
1. Ehe
Mathilde Äbtissin von Fontevrault
† 1154
1119
oo Wilhelm Adelin Kronprinz von England
7.2.1102 † 25.11.1120
Gottfried V. Plantagenet
1112 † 7.9.1151
Elias II. Graf von Maine
† 1151
Sibylle
um 1110 † 1165
Jerusalem
1134
oo 2. Dietrich von Elsaß Graf von Flandern
† 4./17.1.1168
2. Ehe
Balduin III.
1129 † 10.2.1163
Amalrich I.
1137 † 11.7.1174
Literatur:
-----------
Appleby John T.:Heinrich II. König von
England.
Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutggart 1962 Seite
18,306,309
-
Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige
im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 18-21 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co
Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 7 Seite 15 - Cardini, Franco: Friedrich
I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite
47,
193 - Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH
Stuttgart
Berlin Köln 2000 Seite 74, 101,106 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen
Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck
München
1996 Seite 131 - Großer Bildatlas der Kreuzzüge.
Sechs
Jahrhunderte abendländischer Kultur- und Glaubensgeschichte.
Verlag
Herder Freiburg im Breisgau 1992 Seite 21 - Jones Terry/Ereira
Alan: Die Kreuzzüge. Bechtermünz Verlag 2000 Seite 101 - Kugler
Bernd: Geschichte der Kreuzzüge. Reprint-Verlag-Leipzig 1880 - Lehmann
Johannes: Die Kreuzfahrer. Abenteurer Gottes. Gondrom Verlag Bindlach
1991
Seite 172, 207,209,216 - Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der
Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 81-86,104,105,148,162,163, 172,261
- Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen
Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band
III
Seite 95 - Payne Robert: Die Kreuuzüge. Zweihundert Jahre
Kampf
um das Heilige Grab. Albatros Verlag Düsseldorf 2001 Seite 138-153
- Pernoud Regine: Frauen zur Zeit der Kreuzzüge Verlag
Herder
Freiburg im Breisgau 1995 Seite 73 - Prutz Hans: Die
Ritterorden.
Mönche als Kämpfer, Helden, Abenteurer Bechtermünz
Verlag
Berlin 1908 Seite 37 - Runciman, Steven: Geschichte der
Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite
483-484,490-497,499-503,505-509,516-518,528,532-538,609,1148,1162 - Schnith
Karl: Frauen des
Mittelalters
in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 190 - Sippel
Hartwig: Die Templer. Geschichte und Geheimnis. Amalthea Verlag 1996
Seite
86,90 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-,
Königs-
und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag
1994
Tafel 171 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des
deutschen
Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag
Köln
Weimar Wien 2004 Seite 290,545-546,574 - Zöllner Walter:
Geschichte der Kreuzzüge.
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1977 Seite 94-96,109,175
-