Jüngerer Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne
und der Marie von Frankreich, Tochter
von König Ludwig VII.
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 520
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Tedbald III., Graf von Champagne
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* 13. Mai 1179, + 24. Mai 1201
Sohn von Heinrich I. und Marie de France
oo 1.7.1199 Blanca von Navarra, Tochter König Sanchos IV.
Kinder:
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Tochter
Tedbald IV.
Tedbald III. regierte nach dem Tode seines Bruders
Heinrich
II. (+ 1197) zunächst unter Vormundschaft der Mutter (+
1198). Er wurde 1198 von König Philipp II.
Augustus mit den Grafschaften Champagne und Brie
belehnt,
obwohl Heinrich II. zwei Töchter
hinterlassen hatte. Enger Verbündeter seines Königs gegen
Richard Löwenherz, kämpfte Tedbald III. 1198
in der Schlacht bei Vernon. Tedbald III. nahm am 4. Dezember 1199
während eines Turniers auf seiner Burg Ecry (Champagne) mit
seinemVerwandten Graf Ludwig von Blois das Kreuz. Da der Kreuzzug
von Venedig aus in das Heilige Land führen sollte (4. Kreuzzug), verhandelten
Gottfried von Villehardouin und Milo von Breban im Namen Tedbalds III.,
der als Führer des Unternehmens betrachtet wurde, mit dem Dogen Enrico
Dandalo. Tedbald III. starb jedoch während der Kreuzzugsvorbereitungen.
XIV. 81. THEOBALD III., Graf von Champagne 1197
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* 1176, + 1201 24. V.
Gemahlin: 1195 Blanca, Tochter Sanchos IV. König
von Navarra (siehe XIV 344)
+ 1229
THEOBALD III.
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* 1179, + 1201
Theobald III. folgte 1197 seinem Bruder Heinrich und geriet verstärkt unter französischen Einfluß.
1199
oo Blanka von Navarra, Tochter und Erbin des Königs
Sancho VI.
+ 1229
1201 Regentin von Champagne-Brie
Allein das Haus BLOIS-CHAMPAGNE verlor während
der beiden Züge mit Tedbald V. und Ludwig von Blois,
Stephan
von Sancerre, Heinrich II. und
Tedbald
von Champagne fünf regierende Angehörige, und aus den Erbfolgeproblemen
ergaben sich für den König Einwirkungsmöglichkeiten, die
er zum Nutzen der Kronverwaltung gern ergriff.
Die Widersacher konnten freilich Argumente ins Feld führen,
die sie aus der Geschichte seines Hauses bezogen und mit denen die Legitimität
seiner Herrschaft in Frage gestellt werden sollte. Tedbalds
Großvater, Graf Heinrich I., le Liberal, hatte
aus seiner Ehe mit Marie, der Tochter
Ludwigs
VII., zwei Söhne, von denen der ältere, Heinrich
II., 1192 König von Jerusalem wurde, so daß der jüngere,
Tedbald
III., die Grafschaft übernehmen konnte. Aus seiner Ehe mit Blanche
von Navarra stammte Tedbald IV.,
dem Heinrichs II. Tochter
Philippine bald ihren vermeintlich besseren Anspruch entgegenstellte,
den sie als Erbin des älteren der beiden Brüder zu haben glaubte.
1199
oo Blanka I. von Navarra, Tochter des Königs
Sancho VI. der Weise
nach 1177-
1229
Erbin ihres Bruders Sancho VII.,
Regentin der Champagne
Kinder:
Tochter
- jung
Theobald IV. der Große
Juni 1201-14.7.1253
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 8 Seite 17 - Ehlers
Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer GmbH 1987
Seite 135,152,168 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 883-884,886-887,889
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag
1993 Tafel 118 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen
Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 1. Buch
Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 159,346 - Winkelmann,
Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben
und Otto IV. von Braunschweig 2. Buch Verlag von Duncker & Humblot
Leipzig 1873, Seite 455 -