Jüngere Tochter des Grafen Heinrich I. von Blois-Champagne
und der Marie von Frankreich, Tochter
von König Ludwig VII.
Brandenburg Erich: Tafel 8 Seite 17
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIV. 80. MARIE
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* ca. 1174, + 1204 9. VIII.
Gemahl: 1186 6. I. Balduin IX. Graf von Flandern, Kaiser
von Konstantinopel (siehe XIV 513)
+ 1205 11. VII.
MARIE
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+ 1204
11186
oo Balduin IX. (I.) Graf von Flandern; Kaiser
von Byzanz
+ 1205
Durch Vermittlung der Gräfin Maria von Flandern, welche eine Nichte des französischen Königs war, hatten ihr Gemahl und Philipp August zu Weihnachten bei Peronne eine Zusammenkunft und sie einigten sich am 2. Januar 1200 über einen Frieden, in welchem Balduin von Flandern sich von der englischen Bundesgenossenschaft lossagte und dafür einen Teil der Grafschaft Artois zurückerhielt.
Ehlers Joachim: Seite 135
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"Die Kapetinger"
Ein solches Bündnis bahnte sich im Mai 1181 an, als der Graf von Flandern die doppelte Eheverbindung zwischen den Häusern FLANDERN-HENNEGAU und CHAMPAGNE aushandelte, wonach der junge Graf Heinrich von Troyes Jolanthe von Hennegau heiraten sollte, Nichte des Grafen von Flandern und Schwester der französischen Königin Elisabeth; im Gegenzug wurde ihr Bruder Balduin mit Maria von Troyes verlobt, der Schwester des Grafen Heinrich.
Leo Heinrich Dr.: Seite 80-87
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten"
Dann ward der Krieg in den Gegenden von Therouenne fortgeführt,
bis der König von Frankreich und Graf Balduin
zu Weihnachten des Jahres 1200 in Peronne zusammentrafen, und durch die
Vermittlung der Gräfin Maria
[Daß
sich Balduin fügte, hatte auch
den Grund, daß sein Bruder Philipp von Namur 1199 in der Nähe
entweder von Lens oder von Leuze, nebst 12 Rittern durch die Franzossen
gefangen worden, und dann vom König von Frankreich, gegen Zusage großen
Lösegeldes, freigegeben worden war.] ein Friede dahin zustande kam,
daß ein Teil des Artois wieder für flämisches Lehen erklärt
ward, nämlich St. Omer, Aire, Guines, Ardres, Lilliers, Rochebourg,
La Gorgnes, die Vogtei von Bethune, die Burg von Mortagne usw. Hingegen
alles Übrige, was (von Flandern aus gerechnet) jenseits des neuen
Grabens lag, blieb bei Frankreich. Der Friede ward im Februar publiciert.
Um dieselbe Zeit hatte Balduin
das Kreuz genommen, und auch seine Gemahlin Maria
wollte
an dem Zuge teil nahmen. Sein Bruder Heinrich
entschloß
sich ebenfalls zu seiner Begleitung, nebst vielen von Adel aus Flandern
und Hennegau, namentlich auch Dietrich, ein natürlicher Sohn des früher
verstorbenen Grafen Philipp von Flandern.
Zur Verwaltung seiner Lande in seiner Abwesenheit ordnete
Balduin
eine Regentschaft, bestehend aus seinem Oheim (dem Bruder Balduins des
Mutigen) Wilhelm Herrn von Chateau Thierrey, aus seinem Bruder
Philipp von Namur und aus Herrn Bouchard d'Avesnes (dem Sohne
Jacques d'Avesnes). Die Sorge für seine Tochter Johanna
übertrug er der verwitweten Gräfin von Flandern Mathilde;
seine Gemahlin wollte ihm selbst folgen, sobald sie ein zweites Kindbett
überstanden hätte [Sie gebar ihm die zweite Tochter Margaretha.];
und nach allen diesen Anordnungen brach er gegen Pfingsten 1202 auf, um
nach Venedig zu ziehen.
Da die Kaiserin Maria,
die ihrem Gemahl Balduin voraus nach
Palästina geeilt war, inzwischen zu Accon gegen Ende Augusts 1203
gestorben
war, waren die Erbinnen Balduins in
Flandern, seine beiden Töchter Johanna
und Margaretha, vielfachen Gefahren
ausgesetzt. Von Frankreich war am meisten zu fürchten; dennoch hielt
es Philipp von Namur im Einverständnis mit Mathilden
für die geratenste Maßregel, zum Schutz der Fräulein, sie
von Gent weg und an den französischen Hof unter Vormundschaft des
Königs zu bringen [Wenigstens faßte er die Sache so, obgleich
seine Heirat mit Marien, der Tochter
des Königs, und die Erlassung des noch rückständigen Lösegeldes
die Folge war. Allerdings hatte der König als oberster Lehensherr
einen Anspruch auf die vormundschaftliche Regierung.]. Fläminger nd
Hennegauer waren über diese Maßregel gleich sehr erbittert und
entzogen Philipp allen Anteil an der vormundschaftlichen Regentschaft,
welche nun Bourchard d'Avesnes allein weiter führte.
6.11.1186
oo Balduin IX. Graf von Flandern und Hennegau
7.1171-11.7.1205
Kinder:
Johanna
1188 oder 1200-5.12.1244
Margarete I. die Schwarze
1202- 10.2.1280
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 8 Seite 17 - Ehlers
Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln
2000 Seite 135 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer
Geschichten, Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 80-87 - Runciman,
Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C.
Beck München 1978 Seite 913 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I
Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 115 - Winkelmann, Eduard:
Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto
IV. von Braunschweig Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873 1. Buch
Seite 160 -