Einzige Tochter des Königs
Philipp II. August von Frankreich aus seiner 3. Ehe mit der
Agnes
von Meran, Tochter von Herzog Berthold VI.
Thiele, Andreas: Tafel 47
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser I Westeuropa"
MARIE
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* 1198, + 1224
1210
oo Philipp I. Graf von Namur, Regent Flanderns
+ 1212
1213
oo Heinrich I. Herzog von Brabant-Nieder-Lothringen
+ 1235
Wie sehr Herzog Heinrich I. der Opposition nahestand, ergibt sich daraus, daß er nach seiner Verwitwung 1213 ein zweites Mal heiratete, nämlich Maria, die Tochter der Agnes von Andechs-Meran und Philipps von Frankreich.
KATALOG
1.30
Legitimierung der Kinder König Philipps II. von
Frankreich und seiner Frau Agnes von Andechs-Meranien
Sens, Januar 1202
Pergament mit Siegel des Erzbischofs von Sens (aussteller)
an Pergamentstreifen
Paris, Archives Nationales, J 362 nr. 2
Aus der 1196 geschlossenen Ehe von König Philipp II. von Frankreich und Agnes, der Tochter Herzog Bertholds IV. von Andechs-Meranien, waren zwei Kinder hervorgegangen, Maria und Philipp. Die Ehe mit Agnes von Andechs-Meranien war zustande gekommen, nachdem Philipp zuvor vergeblich an anderen Höfen geworben hatte; dort war man jedoch zurückhaltend gewesen, da der König bereits seit 1193 mit Ingeborg von Dänemark verheiratet war. Er hatte sich zwar scheiden lassen, doch hatte die Kurie dem von französischen Prälaten ausgesprochenen Scheidungsurteil nicht zugestimmt. 1200 zwang Papst Innozenz III. den König, sich von Agnes zu trennen und sich dem Spruch des päpstlichen Tribunals zu unterwerfen. Bevor die Angelegenheit entschieden war, starb Agnes 1201 nach der Geburt eines zweiten Kindes. Nach kurialer Auffassung galten die Kinder aus dieser Ehe als illegitim, Papst Innozenz erklärte jedoch auf Bitten Philipps wenige Monate nach Agnes' Tod die Kinder für ehelich, wobei er die nachweislich falsche Entschuldigung Philipps akzeptierte, der Agnes in Unkenntnis der rechtlichen Situation geheiratet haben wollte. Das päpstliche Legitimationsreskript wurde Anfang des folgenden Jahres auf extra einberufenen Synoden in den Kirchenprovinzen verlesen. Im Anschluß an die Verlesung stellten die Bischöfe gleichlautende Urkunden aus, mit denen sie über alle den Kirchenbann verhängten, die der päpstlichen Anordnung zuwiderhandeln sollten. Während die päpstliche Legitimationsurkunde nur noch als Abschrift in einer päpstlichen Registerhandschrift erhalten ist, existieren noch 14 Exemplare dieser bischöflichen Ausfertigung. Die vorliegende Urkunde wurde von Erzbischof Petrus von Sens ausgestellt, einem früheren Lehrer von Papst Innozenz. Die Urkunde nennt als Ausstellungsjahr noch 1201, da nach dem französischen Kalender der Jahreswechsel nicht zu Weihnachten, sondern zu Ostern eintrat.
Ehlers Joachim: Seite 147
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"Die Kapetinger"
Während Johann ein Bündnis mit seinem Neffen OTTO anbahnte, dem zweiten Sohn seiner Schwester Mathilde aus ihrer Ehe mit Heinrich dem Löwen und seit 1198 römischer König, verlobte Philipp II. seine Tochter Maria mit Arthur von der Bretagne: Legte der eine den Grund für die englisch-nordwesteuropäische Koalition von Bouvines, so lieferte der anderen den unmittelbaren Kriegsgrund für Johann, denn die angevinische Seite sah Philipps Konsultationspflicht bei dieser Heiratsabsprache verletzt.
Berg Dieter: Seite 97,108
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"Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im
Europa des Mittelalters."
Zudem lud Johann seinerseits
Arthur, der sich am 14. April mit Maria,
der Tochter Philipps aus der Beziehung
mit Agnes, verlobt hatte, zum 21. April
nach Argentan vor Gericht, wo der Bretone ebenfalls nicht erschien.
So pflegte Johann
seine Beziehungen zu OTTO IV. und Rainald
von Boulogne, der im Herbst 1211 nach einem Urteil des kapetingischen
Hofgerichts fliehen musste und Johann
aufsuchte, während sich Philipp um den Landgrafen Hermann I. von Thüringen
ebenso bemühte wie um Markgraf Philipp von Namur, den er mit
seiner Tochter Maria verheiratete,
und um Ferrrand von Portugal, der eine
Tochter Balduins IX. von Flandern geheiratet
hatte.
1210
1. oo 2. Philipp I. Graf von Namur
x
3.1174-8.10.1212
22.8.1213
2. oo Heinrich I. Herzog von Brabant
1165-5.9.1235
Kinder:
2. Ehe 2 K
Elisabeth Erbin von Sprimont
um 1215/20-23.10.1273
1. oo Dietrich von Kleve, Herr zu Dienslaken
-23.10.1273
2. oo 2. Gerhard von Limburg Herr zu Wassenberg
- 1254
Literatur:
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Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen
Könige im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite
97,108 - Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum
im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998 Seite 282 - Ehlers
Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln
2000 Seite 147 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1993 Tafel 47 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen
Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 1. Buch
Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 531 -