Begraben: Chor der Kirche zu Tyrus
Älteste Tochter des Königs
Ludwig VII. von Frankreich aus seiner 2. Ehe mit der Konstanze
von Kastilien, Tochter von König
Alfons VII.
Brandenburg Erich: Tafel 16 Seite 33
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIV. 337. MARGARETE
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* 1158, + 1197
Gemahl:
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a) 1172 21. VIII. Heinrich Prinz von England (siehe XIV
115)
+ 1183 11. VI.
b) 1186 Bela III. König von Ungarn (siehe XIV 791)
+ 1196 23.IV.
MARGARETE, Gräfin von Vexin
--------------------
* 1158, + 1197 bei Akkon
1172
oo Heinrich Mit-König von England
+ 1183
1183
oo Bela III. König von Ungarn-Kroatien
* um1148, + 1196
Dies wird man anzunehmen berechtigt sein, wenn Heinrich
II. von England 1158 bei dem Friedensschluß mit Ludwig
VII. von Frankreich
das
wichtige Gisors und zwei andere Schlösser, die zur Mitgift der seinem
Sohne zu vermählenden Prinzessin Margarethe
gehörten, bis zur Hochzeit der Obhut der Templer anvertraute.
Aber auch bei Geldsendungen zu anderen Zwecken bediente
man sich der Templer. Die Pension von 2.057 Livres von Angers zum Beispiel,
die Heinrich II. von England seiner
Schwiegertochter Margarethe von Frankreich
zugesichert hatte, war nach dem darüber geschlossenen Vertrage in
der Templerkomturei St. Vaubourg bei Rouen zu zahlen, wohin das Geld durch
Templer und Hospitaliter von Paris gebracht werden sollte.
Pernoud Regine: Seite 14,31,45
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"Der Abenteurer auf dem Thron"
Heinrich der Jüngere war
bereits mit Margarete, einer der Töchter
des französischen Königs und seiner zweiten Ehefrau Constance
von Kastilien, verheiratet.
Nach der öffentlichen Buße vor der Kathedrale
von Avranches war dem Herrscher der Mord an Thomas Becket vergeben. Heinrich
II. ließ, um seine Friedensbereitschaft zu demonstrieren,
Heinrich
den Jüngeren und Margarete von
Frankreich am 27. September 1172 in der Kathedrale von Winchester
krönen.
In der Tat war es verdächtig, dass ein König,
der seinen ältesten Sohn Heinrich in
solcher Eile vermählt hatte, obwohl dieser erst sieben und seine Verlobte
drei Jahre alt gewesen war, nun dermaßen zögerte. In Ivry wurde
festgelegt, dass die Hochzeit gefeiert würde und Adelaideals
Mitgift das Berry erhalten sollte. Auch die Mitgift ihrer Schwester Margarete
von Frankreich, das Vexin, sollte sie erhalten, wie es
der englische König wünschte.
Pernoud Regine: Seite 142,160
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"Königin der Troubadoure"
Heinrich und Eleonore
holten alsbald zum Gegenschlag aus; sie ließen in Rouen den kleinen
Prinzen Heinrich Plantagenet (fünf
Jahre alt) mit der kleinen Prinzessin Margarete
von Frankreich (zwei Jahre alt) trauen. Daraufhin ergriffen
sie Besitz von der den königlichen Kindern versprochenen Mitgift,
dem durch die Festung Gisors geschützten normannischen Vexin,
das schon immer ein Zankapfel zwischen Frankreich und der Normandie gewesen
war. Die Festung Gisors war bei der Verlobung von Heinrich
und Margarete den Tempelrittern in
Obhut gegeben worden, da inzwischen nun die Hochzeit gefeiert worden war,
hatten sie keine Veranlassung, die Festung weiter besetzt zu halten, und
übergaben dem König von England die Schlüssel. Ludwig
VII. fühlte sich geprellt.
Heinrich hatte seiner
Gemahlin Eleonore inzwischen die Obhut
der jungen Margarete von Frankreich
anvertraut. Nun war ja Margaretes Vater,
von dem Affront gegen den Erzbischof auch in Mitleidenschaft gezogen, denn
seine Tochter hätte eigentlich mit Heinrich
dem Jüngeren, dessen Gemahlin sie war, zusammen gekrönt
werden müssen. Also sah sich Heinrich II.
gezwungen,
dem König Reuepfänder zu geben; er mußte insbesondere versprechen,
dass Margarete die Krone bekäme,
sobald der Erzbischof von Canterbury wieder eingesetzt wäre.
Pernoud Regine: Seite 147
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"Frauen zur Zeit der Kreuzzüge"
Etwa zur selben Zeit kündigte sich ein Besuch an, der in ihm manche Erinnerung an seine Familie wachrief: Margarethe, "Königin von Ungarn", Schwester Philipp Augusts und Heinrichs Tante, die den jungen König Heinrich, wie man ihn in England nannte, geheiratet hatte und in zweiter Ehe König Bela III. von Ungarn. Dieser war gestorben, "ohne Erben zu hinterlassen. Sie verspürte den Wunsch, nach Jerusalem zu reisen, das Grab zu besuchen und sich für das Unternehmen einzusetzen, für das der Kaiser um Unterstützung warb, da sie glaubte, er werde das Königreich Jerusalem zurückerobern. Deshalb verkaufte sie ihr Wittum, das ihr großen Reichtum einbrachte, nahm das Kreuz und kam mit einer beachtlichen Schar von Rittern zusammen mit den Deutschen nach Syrien und nach Tyrus ... Graf Heinrich begab sich nach Tyrus, um seine Tante zu begrüßen und mit allen Ehren zu empfangen. Nach ihrer Ankunft lebte sie nur noch acht Tage, dann starb sie und wurde im Chor der Kirche von Tyrus beigesetzt. Sie vermachte Heinrich ihren ganzen Besitz, denn er war ihr Neffe, der Sohn ihrer Schwester".
Ehlers Joachim: Seite 123,127
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"Die Kapetinger"
Eine erste Vereinbarung mit Heinrich
II. kam am 31. August 1155 auf der Burg Gisors (Dep.
Eure) zustande und war auf lange Sicht berechnet, denn die Könige
beschlossen die Verlobung des dreijährigen englischen Thronerben
Heinrich mit der sechs Monate alten Tochter
Margarete aus Ludwigs zweiter
Ehe mit Constanze von Kastilien. Sollte
Ludwig,
was immerhin nicht ganz unwahrscheinlich war, keinen Sohn bekommen, so
war ein anglonormannisch-französisches Großreich vielleicht
schon in naher Zukunft möglich.
Seit 1173 war Heinrich der Jüngere
zudem mit Ludwigs VII. Tochter Margarete
aus
der Ehe mit Constanze von Kastilien
verheiratet und konnte sich bei seinem ersten Besuch in Paris über
einen Empfang freuen, wie er sonst nur regierenden Königen bereitet
wurde.
Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Seite 148,150
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"Die französischen Könige des Mittelalters.
Von Odo bis Karl VIII. 888-1498."
Ein Gegengewicht zum angevinischen
Druck ergab sich aus der Eheschließung allerdings noch nicht, denn
Heinrich II. reagierte auf das neue Bündnis mit der unabweisbarebn
Forderung, das Verlöbnis seines Sohnes mit der Prinzessin
Margarethe in eine Ehe umzuwandeln: Margarethes
Heiratsgut,
die Grafschaft Vexin, schob die Herrschaft des englischen Königs bis
auf 40 Kilometer an die Mauern von Paris.
Nachhaltig wirkte seine Verärgerung über den
Dispens, den Alexander III. auf Ersuchen Heinrichs
II. für die Ehe der minderjährigen Königskinder
Heinrich
und
Margarethe
hatte
gewähren müssen.
Lazar Istvan: Seite 73
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"Kleine Geschichte Ungarns"
Insbesondere gilt das für die Herrschaft Belas III. (1173-1196), der erst Anna von Chatillon, dann Margarete Capet ehelichte. Beide Damen sorgten dafür, daß am Hof französischer Stil Einzug hielt.
Balazs György/Szelenyi Karoly: Seite
51
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"Die Magyaren. Geburt einer Nation"
Unterdessen festigte Bela III. durch eine weitere dynastische Heirat seine Beziehungen zum Westen. Nach dem Tode seiner Gattin Anna Chatillon hielt er 1186 um die Hand der Tochter des französischen Königs Ludwig VII., Margarethe, an und ehelichte sie. Jetzt hatte er einen Verbündeten, mit dem das ohnehin geschwächte Deutsche Reich für ihn keine drohende Gefahr bedeutete.
Jordan, Karl: Seite 217
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"Heinrich der Löwe"
Zwei Jahre später warb König Bela III. von Ungarn durch Gesandte um die Hand der Prinzessin Mathilde von Sachsen. Heinrich II. zögerte aber seine Antwort, wie es nach den Worten eines englischen Chronisten seine Gewohnheit war, von Tag zu Tag hinaus. Daraufhin bat Bela III. den französischen König Philipp II., seine Schwester Margarete, die Witwe des englischen Thronfolgers Heinrich, die seit dessen Tod wieder in Frankreich lebte, heiraten zu dürfen. Philipp stimmte diesem Plan sofort zu.
Appleby John T.: Seite 57,65,66,72,74,167,199-202,227,239,260,286,297-299,314,316
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"Heinrich II. König von England. Die Zeit des Thomas
Becket."
Im Frühjahr des Jahres 1158 entsandte Heinrich
seinen Kanzler in einer äußerst delikaten Angelegenheit nach
Frankreich: er sollte König Ludwig
den Vorschlag einer Heirat zwischens dem jungen Heinrich
und Ludwigs Tochter Margarete
unterbreiten.
Sie einigten sich über die Bedingungen einer Eheschließeung
zwischen dem dreijährigen Heinrich
und der noch nicht ganz einjährigen Margaret.
Ludwig
versprach seiner Tochter das ganze Vexin mit alle seinen Burgen als Mitgift
zu geben.
Als Heinrich Paris
verließ, nahm er die kleine Margaret mit
sich, um sie, wie es der Brauch der Zeit war, in seiner Familie zu erziehen,
bis sie und sein Sohn alt genug wären, um zu heiraten.
Die wegen der Heirat des jungen Heinrich
mit Margaret getroffenen Absprachen
wurden erneut bestätigt, und Ludwig
wiederholte sein Versprechen, ihr das Vexin als Mitgift zu überlassen.
Heinrich konterte
mit einem brillanten Schachzug. Der Papst hatte zwei Legaten an Heinrichs
Hof gesandt, wo sie die Sache des Papstes vertreten sollten. Heinrich
brachte sie dazu - wahrscheinlich als Gegenleistung für seine Unterstützung
- eine Sondergenehmigung für die Heirat des noch nicht sechsjährigen
Jungen Heinrich mit der noch nicht
einmal dreijährigen Margaret zu
erteilen. Die Kinder wurden auch prompt in Anwesenheit der beiden Kardinäle
miteinander vermählt. Dann forderte Heinrich
Margarets Mitgift von den drei Templern, die es für sie
verwalteten.
Ludwig war wütend
darüber, weil seine Tochter Margaret nicht
mit ihrem Gemahl zusammen gekrönt worden war, und er sah in diesem
Versäumnis ein Anzeichen für duie Absicht Heinrichs,
seinen Sohn zur Auflösung dieser Ehe zu bewegen.
Nachdem der König seinen Frieden mit der Kirche
gemacht hatte, traf er sich auf Anraten der Legaten mit Ludwig,
der ihn beschuldigte, sein zwei Jahre zuvor gegebenes Versprechen, Margaret
mit ihrem Gemahl zusammen krönen zu lassen, gebrochen zu haben. Heinrich
stimmte dem sofortigen Vollzug dieses Zeremoniells zu. Er schickte das
junge Paar nach England. Am 27. August salbte und krönte Erzbischof
Rotrou Margaret zur Königin
von England und krönte Heinrich
in der St.-Swithun's-Kathedrale in Winchester.
Anfang November befahl der König dem jungen
Heinrich und dessen Gemahlin, zu ihm in die Normandie zu kommen.
Der junge König, der die Unabhängigkeit des eigenen Hofes udn
Haushaltes in England vorzog, kam nur äußerst ungern. Da König
Ludwig den Wunsch geäußert hatte, seine Tochter zu
sehen, schickte Heinrich das junge
Paar, ihn zu besuchen.
Seinen einzigen treuen Sohn,
Johann, der noch ein Knabe war, nahm er mit sich; ebenso seine
Tochter Joan und seine Gemahlin, die
unter strengster Bewachung stand; außerdem Königin
Margaret, die Gemahlin des jungen Heinrich,
und die drei mit seinen Söhnen verlobten Mädchen, Alice
von Frankreich, Constance von der Bretagne und Alice von Maurienne.
Mit diesen Familienmitgliedern und den Gefangenen ging er am Morgen des
8. Juli 1174 in Barfleur unter Segel.
Der König, sein Sohn und Königin
Margaret gingen in Brafleur an Bord und landeten am Freitag,
dem 9. Mai 1175, in Portsmouth. Heinrich und
sein Sohn waren nunmher so gute Freunde, daß sie "jeden Tag zu der
für die Mahlzeit festegesetzten Stunde am gleichen Tisch aßen."
Endlich bestand er darauf, Ludwig
solle seine Tochter Margaret, die schwanger
war und ohne Heinrichs Erlaubnis zu
Besuch bei ihrem Vater weilte, in die Normandie zurückzuschicken.
In der Zwischenzeit schenkte Königin Margaret
um den 19. Juni in Paris einem Sohn das Leben. Das Kind lebte gerade lange
genug, um auf den Namen William getauft
zu werden und starb, als es drei Tage alt war.
Außer den Schwierigkeiten mit seinem Vater hatte
der junge Heinrich noch seinen besten
Freund verloren. Ein Teil seines Gefolges hatte, eifersüchtig auf
die Achtung und Gunst, die William Marshal genoß, diesem beschuldigt,
er sei der Geliebte Königin Margarets.
Heinrich
war zu sehr verletzt, um gegen
William Anklage zu erheben, und Willaim
zu stolz, um sich herabzulassen, die Beschuldigung zu bestreiten.
Philipp von Frankreich
verlangte nun, da Margarets Gemahl
tot war, die Rückgabe ihrer Mitgift: Gisors und das normannische Vexin.
Philipp trat dann
am 6. Dezember seinen Anspruch auf Margarets
Mitgift im Tausch gegen Heinrichs Versprechen
ab, ihr, solange sie lebte, jedes Jahr 2.700 Pfund in der Währung
Anjous zu bezahlen. Was Gisors anbetraf, so stimmte er zu, daß es
Teil der Mitgift seiner Schwester Alice
sein sollte.
Obwohl Heinrich dem
König von Frankreich wiederholt versprochen hatte, der verwitweten
Königin
Margaret eine jährliche Rente zu bezahlen und die Heirat
zwischen Richard und Alice
zu
bewirken, hatte er Alice noch immer
unter seiner Obhut.
Am 10. März 1186 trafen die Könige von England
und Frankreich, der Graf von Flandern und Königin
Margaret in Gisors zusammen. Heinrich
erneuerte seine früheren Versprechungen, seiner Schwiegertochter 2.700
angevinische Pfund jährlich zu bezahlen und dafür zu sorgen,
daß Richard und Alice
ohne
weiteren Aufschub heirateten.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kamen Boten
Belas III., des Königs von Ungarn, zu Heinrich,
mit einem Heiratsantrag ihres Herrn für Heinrichs
Enkeltochter
Matilda. Er sah in dem Antrag jedoch eine Chance, einer der beharrlichsten
Klagen König Philipps Einhalt
zu gebieten. Er schlug den Ungarn vor, nach Paris zu König
Philipp zu gehen, der eine sehr schöne Schwester habe,
die Witwe von Heinrichs Sohn. Philipp
gab
freudig seine Zustimmung zu dieser Ehe. Margaret
begab
sich am 24. August auf den Weg nach Ungarn, in ein so entlegenes Land,
daß Heinrich sicher war, keine
weiteren Ansprüche auf ihre Mitgift oder die jährliche Rente,
die er ihr versprochen hatte, mehr hören zu müssen.
Berg Dieter: Seite 33,37,41,46,54
**********
"Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im
Europa des Mittelalters."
Nachdem Heinrich bereits
im Januar 1156 mit könig Ludwig an der normannischen Grenze zusammengetroffen
war, schloß der PLANTAGENET im
Sommer 1158 bei Gisors nach Vorarbeit des Kanzlers Becket mit dem KAPETINGER
ein Heiratsbündnis für den 1155 geborenen Prinzen
Heinrich und die 1157 geborene Tochter des KAPETINGERS,
Margarethe, die als Mitgift das
Vexin mit den wichtigen Burgen Gisors, Vaudreuil und
Neauphle zum Zeitpunkt ihrer Eheschließung erhalten sollte;
bis zur Heirat, die wegen des Säuglingsalters der Brautleute in ferner
Zukunft zu liegen schien, wurden die dortigen Burgen Templern zur Verwaltung
übergeben.
Beim Treffen in Montmirail am 6. Januar 1169 huldigten
der PLANTAGENET ebenso wie seine Söhne,
Heinrich
der Jüngere und Richard,
der mit Alice, der Tochter des KAPETINGERS,
verlobt wurde; wie üblich, übergan man die kleine
Alice ihrem künftigen Schwiegervater, der an seinem Hofe
- wie schon für Margarethe, die
Schwester Alices - für die Erziehung
Sorge zu tragen hatte.
In der Folgezeit erstrebte der PLANTAGENET
auch einen Ausgleich mit den unzufriedenen Söhnen, die auf eine Beteiligung
an der Machtausübung drängten, woraufhin
Heinrich zuerst für Richard
im Juni 1172 in Poitiers dessen Inthronisation als Herzog von Aquitanien
und bald darauf nach Intervention Ludwigs VII.
am 27. August die erneute Krönung des Thronfolgers mit
seiner Gattin in Winchester durch Erzbischof Rotrou von Rouen veranlasste,
wobei der PLANTAGENET bewusst den englischen
Episkopat überging.
Ähnlich hart ging der König nach seiner Rückkehr
auf die Insel im Mai 1175, begleitet vom widerspenstigen Thronfolger und
dessen Gattin Margarethe, gegen Opponenten
vor.
Der Konfliokt fand ein jähes Ende, als der Thronfolger
an Ruhr erkrankte und am 11. Juni nach einem Versöhnungsversuch mit
seinem Vater in Martel starb. Der Tod des Thronfolgers stellten den alten
König vor mindestens zwei neue Probleme - die Regelung der Nachfolge
in den verschiedenen Teilen des angevinischen Reiches und die Frage der
Mitgift der jungen Königin-Witwe.
Wesentlich geschickter agierte der
PLANTAGENET gegenüber dem französischen König,
der bald nach dem Tode des jungen Heinrichs die Forderung nach Rückgabe
der Mitgift seiner Schwester erhob, während der englische König
eine Entscheidung durch langwierige Verhandlungen hinzuziehen versuchte.
Zudem regelten die Könige die Mitgift-Frage für
Margarethe unter anderem durch großzügige
Zahlungen Heinrichs an den KAPETINGER
und trafen die Vereinbarung, dass Gisors künftig Mitgift
der Prinzessin Alice sein sollte.
Gillingham John: Seite 35,49,79,92,104
**************
"Richard Löwenherz. Eine Biographie."
Sein älterer Bruder Heinrich
wurde im August 1158 mit Margarete,
der ersten Tochter Ludwigs VII. aus
seiner zweiten Ehe, verlobt. Zu diesem Zeitpunkt war Heinrich
drei Jahre alt und Margarete noch ein
Säugling. Sie war jedoch alt genug, um eine Mitgift zugezeilt zu erhalten,
einen Landstrich, der zwischen den Flüssen Seine, Epte und Andelle
lag, bekannt als der Normannische Vexin. Es wurde vereinbart, daß
dieser an die ANGEVINER üergeben
werden würde, wenn die Hochzeit selbst stattfand. Bis zu diesem Datum
sollte Ludwig den Normannischen Vexin
behalten, während Margarete in
Heinrichs Obhut belassen werden sollte.
Im September 1158 reiste Heinrich nach
Paris und nahm dann auf dem Rückweg das kleine Mädchen in die
Normandie mit.
Gegen November 1160 hatte Heinrich
II. beschlossen, daß Heinrich
und Margarete alt genug seien, um verheiratet
zu werden; Heinrich war jetz fünf
und Margarete drei. Sofort nachd er
Zeremonie wurden die Burgen des Normannischen Vexin vertragsgemäß
übergeben - sehr zum Gram König Ludwigs.
Ludwig sollte die
Vereinbarungen erfüllen, denen er bei den Eheschließungen seiner
Töchter Margarete und Alice
zugestimmt hatte. Er sollte den Französischen Vexin (als Rest
von Margaretes Mitgift) übergeben
und Alice mit Bourges aussteuern.
Heinrich der Jüngere
war sich der Loyalität seiner eigenen Umgebung nicht sicher. Der berühmteste
Ritter in seinem Gefolge, Wilhelm Matrshal, war Gerüchten zufolge
der Liebhaber seiner Königin Margarete.
Aber der junge König war unfähig, energisch gegen ihn vorzugehen.
Er konnte weder dem Klatsch ein Ende machen noch Wilhelm vor Gericht
stellen.
Um Heinrichs Schwierigkeiten
zu vergrößern, wurde er ständig von König
Philipps Forderungen belästigt, daß nun, da der junge
König tot war, die Mitgift seiner Witwe Margarete
- Gisors und die anderen Burgen des Normannischen Vexin - an Frankreich
zurückerstattet werden müßten. Bei Verhandlungen, die am
6. Dezember 1183 an der Grenze zwischen Gisors und Trie stattfand, erklärte
Philipp sich bereit, Heinrich
II. den Normannischen Vexin zu überlassen, wenn er Margarete
eine jährliche Pension von 2.700 Pfund zahlte und das Land
demjenigen seiner Söhne verlieh, der Alice
heiratete.
21.7.1172
1. oo Heinrich (III.) der Jüngere König
von England
x 28.2.1155-11.6.1183
1186
2. oo 3. Bela III. König von Ungarn
x 1148-13.4.1196
Kinder:
1. Ehe
Wilhelm
19.6.-22.6.1177
Literatur:
-----------
Appleby John T.: Heinrich II. König von England.
Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutgart 1962 Seite 57,65,66,72,74,153,163,164,167,169,199-202,227,239,249,250,260,286,294,
297-299,314,316 - Balazs György/Szelenyi Karoly: Die
Magyaren. Geburt einer Nation. Corvina Kiado Budapest Seite 51 - Berg
Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des
Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 33,37,41,46,54 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 16 Seite 33 -
Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 123 - Ehlers Joachim: Die
Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 123,127
- Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis
Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 139,148,150
- Gillingham John: Richard Löwenherz. Eine Biographie. Classen
Verlag GmbH Düsseldorf 1981 Seite 35,49,79,92,104 -
Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher
Taschenbuch Verlag 1993 Seite 217 - Lazar Istvan: Kleine Geschichte
Ungarns. Österreichischer Bundesverlag Wien 1990 Seite 73 - Pernoud
Regine: Der Abenteurer auf dem Thron. Richard Löwenherz König
von England. Diedrichs Verlag München 1994 Seite Seite 14,31,45 -
Pernoud
Regine: Frauen zur Zeit der Kreuzzüge Verlag Herder Freiburg im Breisgau
1995 Seite 147 - Pernoud Regine: Königin der Troubadoure. Eleonore
von Aquitanien. Diederichs Verlag München 1991 Seite 142,160 - Prutz
Hans: Die Ritterorden. Mönche als Kämpfer, Helden, Abenteurer
Bechtermünz Verlag Berlin 1908 Seite 405,418 - Schnith Karl:
Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln
1997 Seite 223,225 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1993 Tafel 46 -