Begraben: Fontevraud
Jüngste Tochter des Königs
Heinrich II. von England und der Eleonore
von Aquitanien, Tochter von Herzog
Wilhelm X.
Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 526
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Johanna, Königin von Sizilien, Gräfin von Toulouse
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* 1165, + 1199 im Kindbett
3. Tochter von König Heinrich II. von England und der Eleonore von Aquitanien
1. oo 1177 (1169 verlobt) Wilhelm II. König von Sizilien
2. oo 1196 Raimund VI., Graf von Toulouse
Nach dem Tode Wilhelms (1189)
behandelte sein Nachfolger
Tankred
sie
mit Verachtung. Ihr Bruder Richard Löwenherz
forderte
1190 Wiedergutmachung, als er sich auf dem Weg zu den Kreuzfahrern befand.
Johanna
begleitete
Richard, der während
seiner Verhandlungen mit Saladin
1191
die Heirat Johannas mit Saladins
Bruder
anregte. Doch kehrte sie nach Europa zurück und heiratete Graf
Raimund VI. von Toulouse.
XIV. 120 b. JOHANNA
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* 1164, + 1199 IX.
Gemahl: a) 1177 13. II. Wilhelm II. König von Sizilien
+ 1189 16. XI.
b) 1196 X. Raimund VI Graf von Toulouse (siehe XIV 412)
+ 1222 2. VIII.
JOHANNA
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* 1164, + 1199
1177
oo Wilhelm II. König von Neapel-Sizilien
+ 1189
1196
oo Raimund VI. Graf von Toulouse
+ 1222
Auf Vermittlung des Papstes heiratete Wilhelm
II. einige Jahre später 1177 Johanna,
eine Tochter König Heinrichs II. von England.
Dadurch wurde er zum Schwager Heinrichs des Löwen und des Königs
Alfons VIII. von Kastilien.
Obwohl beim Abschluß des Heiratsvertrages (1184)
zwischen Konstanze und HEINRICH
VI. die bisherige Kinderlosigkeit
Wilhelms
II. noch lange nicht endgültig war - er war 31, seine Gemahlin
erst 19 Jahre alt -, wurde ein solcher Eventualfall mit einbezogen. Am
18.11.1189 starb Wilhelm II. im Alter
von erst 36 Jahren.
Csendes Peter: Seite 52,53,118
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"Heinrich VI."
Wilhelm, ein Enkel
des großen Roger, hatte im Jahr
1177 Johanna, die Tochter des englischen
Königs Heinrich II. Plantagenet geheiratet.
König Wilhelms II. Ehe
war mit der Engländerin Johanna
war
1184
noch immer kinderlos. Wohl war die Prinzessin bei ihrer Eheschließung
erst 13 Jahre alt gewesen, doch waren seither bereits sieben Jahre vergangen.
Wenngleich es natürlich müßig ist, heute Spekulationen
darüber anzustellen, ob Wilhelm
noch
Nachkommenschaft erwarten durfte oder bereits über deren Ausbleiben
Bescheid wußte, so scheint die reiche Dotierung für seine Gründung
Monreale und schließlich sogar deren Erhebung zum Erzbistum darauf,
dass sich der König um die zukünftige Entwicklung seines Reiches
sorgte.
Richard Löwenherz
hatte bereits bei seiner prunkvoll inszenierten Ankunft dokumentiert, dass
er eine Vorrangstellung für sich in Anspruch nahm. König
Tankred, der seiner eigenen Herrschaft noch längst nicht
sicher sein konnte, vor allem aber den Angriff des STAUFERS
HEINRICH VI. erwarten mußte, war daher auch sofort bereit,
der Forderung Richardsnachzukommen,
Johanna,
die Witwe Wilhelms II.,
die er bisher in Palermo festgehalten hatte, ihrem Bruder auszuliefern.
Um seiner Schwester eine entsprechende Unterkunft zu verschaffen, scheuteRichard
nicht davor zurück, das Kloster La Bagnara an der kalabrischen Küste
zu besetzen und die Mönche daraus zu vertreiben.
Richard verschärfte
die Situation, indem er hohe Forderungen, zum Teil im Namen seiner Schwester
Johanna,
an Tankredrichtete, doch kam schließlich
am 11. November - nicht zuletzt durch Vermittlung
König
Philipps, der während dieser Vorgänge eine reservierte
bis feindselige Haltung gegenüber dem Engländer an den Tag gelegt
hatte - ein Friedensschluß zustande. Richard
nahm seine Forderungen zurück, auch eine künftige Eheverbindung
zwischen den Königshäusern - ein Neffe Richards
sollte
eine Tochter des Normannen heiraten - wurde verabredet.
Tankredbezahlte
dafür 40.000 Unzen Goldes, was mit mehr als 1.000 Kilogramm zu beziffern
wäre, nachdem Johanna bereits
zuvor eine Abfindung in Höhe von 1 Million Tarenen, also Goldmünzen,
erhalten hatte.
Pernoud Regine: Seite 236
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"Königin der Troubadoure"
Außer Richard
traf Königin-Witwe Eleonore in
Sizilien auch ihre Tochter Johanna,
die sie seit 14 Jahren nicht gesehen hatte. Sie war inzwischen eine schöne
junge Frau von 25 Jahren geworden; sie ähnelte
Eleonore
am meisten von all ihren Töchtern. Seit einem Jahr war sie verwitwet
und befand sich in ziemlichen Schwierigkeiten. Tankred
hatte sich zunächst der Person der Königin
Johanna bemächtigt, aus Angst vor Richard,
und um sie eventuell als Geisel zu benutzen, und sie auf der Festung von
Palermo eingesperrt. Dort saß sie gefangen, als die Flotte des englischen
Königs in den Hafen von Messina einlief. Tankred
beeilte sich, die Prinzessin wieder freizulassen.
Berengaria, Braut
Richards
I., wurde der Obhut Johannas
anvertraut, und die beiden jungen Frauen bestiegen ein paar Tage nach Eleonores
Abreise
ebenfalls ein großes Transportschiff, das sie in den Orient bringen
sollte. Von einem Sturm in die Nähe von Zypern wurde das Schiff an
die Küste verschlagen. Innerhalb von drei Wochen wurde die Insel erobert,
da Kaiser Isaak Angelos
es gewagt hatte,
Richards
I. Schwester und seine Braut in Gefangenschaft zu halten und
ihr Hab und Gut zu beschlagnahmen.
Bei Verhandlungen mit Saladin
zeichnete sich vorübergehend sogar eine ganz romantische Lösung
ab: Richard schlug vor, seine SchwesterJohannamit
Saladins
Bruder
Malik-al-Adil
zu verheiraten. Zusammen sollten sie in Jerusalem regieren; die Städte
an der Küste würde man ihnen abtreten.
Johanna weilte 1194
gemeinsam mit
Berengaria noch in Rom
und wurde später von ihrem Bruder mit Raimund VI. von Toulouse
verheiratet.
Pernoud Regine: Seite 42,109,245,255
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"Der Abenteurer auf dem Thron"
Am 9. November wurde in Palermo die Hochzeit der jüngsten
Königin Siziliens, Johanna von England,
gefeiert, sie war erst 11 Jahre alt. Am 13. Februar des folgenden Jahres
wurde sie in derselben Stadt gekrönt.
Auf den jungen Witwer Philipp
August von Frankreich hinterließ die aus der Gefangenschaft
Tankreds
entlassene Johannaeinen bleibenden
Eindruck und man sprach von Liebe auf den ersten Blick, doch ihr Bruder
Richard
I. hatte andere Pläne mit ihr und brachte sie sofort außer
Reichweite.
Richards Schwester
Johanna,
die einige Jahre zuvor den Bruder Saladins
hatte heiraten sollen, war 1193 in Poitiers eingetroffen. Vorher hatte
sie in Begleitung Königin Berengualas Rom
verlassen und über Genua, Marseille und Saint-Gilles das Poitou erreicht.
Erneut wurde Johanna
Mittelpunkt eines
Vertrages, der diesmal mit Raymond VI. von Toulouse geschlossen
wurde. Sie sollte die 5. Ehefrau Raymonds VI. werden, mit dem sich
Richard
jedoch gegen das Haus FRANKREICH verbünden
wollte. Die Hochzeit fand im Oktober 1196 in Rouen statt, und im Jahr danach,
im Juli 1197 gebar Johanna
in Beaucaire
den späteren Raymond VII. von Toulouse.
Auf jener Reise traf Eleonore
ihre Tochter Johanna in der Stadt Niort
in einem bemitleidenswerten Zustand der Erschöpfung und Depression
an. Diese hatte im 5. Monat einer Schwangerschaft fast auf sich allein
gestellt aus dem Lauraguais fliehen müssen, weil ihr Mann unfähig
war, eine Revolte kleiner Barone niederzuschlagen. Sie war auf den Gedanken
gekommen, ihren Bruder um Hilfe zu bitten, hatte dann aber von dessen Tod
erfahren. Eleonore nahm sie mit sich
nach Rouen, wo Johanna ihre verblüffte
Umgebung wissen ließ, sie wolle als Nonne in den Orden von Fontevraud
eintreten. Der Erzbischof von Canterbury versuchte, sie von diesem Vorhaben
abzuhalten, aber Johanna hatte ja auch
schon bei anderen Gelegenheiten gezeigt, welchen Starrsinn sie besaß.
Jetzt war ihre Besessenheit so groß, dass man die Äbtissin von
Fontevraud rufen und die kanonischen Regeln außer acht lassen mußte.Johannawurde
zur Nonne geweiht und äußerte, bevor sie starb, ihre letzten
Wünsche. Erst nach ihrem Tod konnte man ihr Kind zur Welt bringen,
das gleich nach der Taufe starb. Johanna
war 34 Jahre alt geworden. Ihr Leichnam wurde in Fontevraud nie gefunden,
dafür aber der ihres ersten Sohnes Raymonds VII. von Toulouse,
der in seiner Todesstunde den Wunsch äußerte, neben seiner Mutter,
die er nicht gekannt hatte, bestattet zu werden.
Kölzer Theo: Seite 52,56
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"Die Staufer im Süden"
So gesehen ist auf sizilischer Seite die deutliche Betonung
des königlichen Ranges von Adelheid,
in zweiter Ehe mit Balduin von Jerusalemverheiratet,
wohl kein Zufall. Die Königserhebung
Rogers
II. hat vielleicht eine weitere Entwicklung aufgehalten.
Wilhelm
I. konnte eine Königstochter aus Navarra heiraten, aber
erst
Wilhelm II. war es gelungen, auf
ähnliche Weise die volle Anerkennung der internationalen Gesellschaft
zu erlangen. Die geplante Ehe mit einer Tochter des Manuel
Komnenos, die Ehe mit Johanna von England,
die Ehe Konstanzes mit HEINRICH
VI. waren, mit erheblicher Verspätung, eine Bestätigung
der Königserhebung des Jahres 1130.
Die nächsten wirklich nachweisbaren Kontakte zwischen
den beiden Königreichen nach der Eheschließung 1177 sind aber
erst ein Jahrzehnt später zu finden, als der Einfluß des sizilischen
Hofes beim Papst im Streit zwischen Erzbischof Balduin von Canterbury und
dem dortigen Kloster und 'Domkapitel' Christ Church eingesetzt werden sollte.
Nach engem und kontinuierlichem Kontakt sieht das nicht aus. Selbst die
Beziehungen zwischen Richard I., Philipp
und Tankred1190-1191 sind, falls es
sich um 'Alliierte' und 'Feinde' im Sinne einer modernen Diplomatie handeln
sollte, nicht sonderlich eindrucksvoll.
Philipp
hat mehr oder weniger passiv auf die Aktivitäten seines Gegenspielers
Richard
I. reagiert. Aber auch Richard
hat sich hauptsächlich für die dos seiner verwitweten Schwester
und für die im Testament Wilhelms II.
seinem Vater vermachten Gelder interessiert; weder Richard
noch Philipp wollten in die sizilischen
Nachfolgestreitigkeiten verwickelt werden.
Berg Dieter: Seite 48,69,71,76,87
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"Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im
Europa des Mittelalters."
Welch hohes Ansehen Heinrich
seit
den 70-er Jahren im gesamten Abendland erlangt hatte, verdeutlichen nicht
nur die zahlreichen gesandtschaftlichen Kontakte zu auswärtigen Monarchen
wie etwa Kaiser Manuel Komnenos von Byzanz,
sondern auch das Angebot eines Ehebündnisses, das ihm König
Wilhelm II. von Sizilien unterbreitete, so dass es am 13. Februar
1177 zur Heirat des Normannen mit der jüngsten englischen Königs-Tochter,
Johanna, kam.
Diese komplizierte politische Situation wurde für
Richard
noch verwirrender, da seine Schwester Johanna,
die Witwe König Wilhelms II.,
von Tankred inhaftiert worden war,
der ihr ein beachtliches Wittum ebenso verweigerte wie die Aushändigung
eines wertvollen Legates Wilhelms
an
Heinrich II.
zur
Durchführung von dessen Kreuzzug.
Da rasch Konflikte zwischen den Kreuzfahrern und der
einheimischen Bevölkerung ausbrachen und diese am 4. Oktober 1190
das Quartier des englischen Kreuzfahrers und Grafen von La Marche, Hugo
IX., angriff, intervenierte Richard und
eroberte anschließend die Stadt Messina. Die Wirkung dieser Aktion
auf Tankred war beachtlich, da er umgehend
Johanna
freiließ und dem PLANTAGENET
als Rechtsnachfolger Heinrichs II.
20.000 Unzen Gold als Kompensation für das Wittum
Johannas überstellte.
Dies wird auch durch das anschließende Verhalten
des PLANTAGENETS deutlich, der nach
der Abreise Eleonores und Philipps
bereits am 10. April in Begeitung der jungen Braut sowie seiner Schwester
mit zahlreichen Schiffen die Reise ins Heilige Land antrat, ohne dass zuvor
die Eheschließung mit Berengaria
erfolgt war.
Richard selbst, der
von Berengaria und Johanna
begleitet
wurde, beharrte auf der baldigen Überfahrt nach Outremer, in deren
Verlauf das Schiff mit den Fürstinnen an Bord im Sturm vom Kurs abkam
und an der Küste Zyperns landete. Dort sahen sich die adligen Damen
und ihre Begleiter den Pressionen des selbst ernannten
Kaisers
Isaak Komnenos ausgesetzt.
Zugleich führte der König seit September 1191
mit Al-Adil, dem Bruder Saladins,
intensive Friedensgespräche, in denen bemerkenswerte Perspektiven
christlich-muslimischen Zusammenlebens entwickelt wurden, unter anderem
die Heirat Al-Adils mit der Schwester
Richards,
Johanna, vorgesehen war, die als Mitgift
die Küstenstädte von Akkon bis Askalon erhalten und mit ihrem
Gatten in Jerusalem residieren sollte, das christlichen Pilgern frei zugänmglich
bleiben musste.
Während die Kämpfe um Festungen in der Normandie
anhielten, entschloss sich Richard zu
einer außenpolitischen Neuorientierung, indem er eine Vereinbarung
mit dem Grafen von Toulouse, Raimund VI., traf. Hierbei verzichtete
der König auf Herrschaftsansprüche über Toulouse und überließ
Quercy dem Grafen, der die verwitwete Schwester Richards,
Johanna, heiraten und militärische Dienstleistungen in
der Gascogne erbringen sollte.
Runciman, Steven: Seite 806,808-809,811-812,814-816,832-833,848
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"Geschichte der Kreuzzüge"
Richard war der Liebling
seiner Mutter und haßte folglich seinen Vater; er mißtraute
seinen Brüdern, liebte aber seine jüngste Schwester Johanna.
1190
Auf seinem Zug durch Italien hatte Richard
zahlreiche Dinge über Tankred
in Erfahrung gebracht, die ihm mißfielen. Seine Schwester, die Königin-Witwe
Johanna, befand sich in Haft, und ihr Leibgedinge wurde ihr
vorenthalten. Sie besaß einen gewissen Einfluß im Königreich,
und Tankred traute ihr offensichtlich
nicht. Überdies hatte Wilhelm II.
seinem Schwiegervater Heinrich II. eine
große Erbschaft vermacht, die aus goldenem Tafelgeschirr und goldenen
Möbelstücken, einem seidenen Zelt, zwei bewaffneten Galeeren
und zahlreichen Säcken mit Lebensmitteln bestand. Da Heinrich
tot war, gedachte Tankred, dies alles
für sich zu behalten. Richard hatte
bereits von Salerno aus Abgesandte zu Tankred
geschickt und die Freilassung seiner Schwester sowie die Abtretung ihres
Leibgedinges und der Erbschaft verlangt. Diese Forderungen, die auf die
Nachricht von Richards Betragen in
Kalabrien folgten, machten Tankred
ängstlich. Er sorgte dafür, daß Richard
in einem Palast außerhalb der Stadtmauern von Messina untergebracht
wurde, schickte jedoch, um ihn versöhnlich zu stimmen, Johanna
mit einer königlichen Begleitmannschaft zu ihm und leitete Verhandlungen
über Geldzahlungen an Stelle des Leibgedinges und der Erbschaft ein.
Nach der Eroberung der Stadt Messina durch die Soldaten
Richards
bot Tankred Richard 20.000 Unzen Goldes
anstelle der Heinrich II. zustehenden
Erbschaft, und Johanna die gleiche
Summe als Ersatz für ihr Leibgedinge. Richard
nahm das Angebot in seinem eigenen und seiner Schwester Namen an.
Nach der Abreise der Königin-Mutter
Eleonore blieb Berengaria
unter der Obhut der Königin Johanna zueück.
Mittlerweile ging eines der Schiffe in einem Sturm unter,
und drei weitere, darunter das Schiff, welches Johanna
und
Berengaria an Bord führte, wurden
anch Zypern abgetrieben. Zwei dieser Schiffe erlitten an der Südküste
der Insel Schiffsbruch, aber Königin Johanna
konnte bei Limasol einen Ankerplatz erreichen.
Als Richards schiffsbrüchige
Leute sich ans Ufer kämpften, verhaftete sie Kaiser
Isaak Dukas Komnenos und beschlagnahmte alle Güter und
Waren, die geborgen werden konnten. Sodann schickte er einen Boten auf
das Schiff der Königin Johanna
und lud sie und Berengaria ein, an
Land zu gehen. Johanna, der aus Erfahrung
der Wert der eigenen Person als einer möglichen Geisel bekannt war,
erwiderte, daß sie ohne Erlaubnis ihres Bruders das Schiff nicht
verlassen könne. Am 8. Mai, eine Woche nach Johannas
Ankunft
vor Limasol, tauchten Richard und seine
Hauptflotte vor der Insel auf.
1191
Einige Tage später, am 20. Oktober, machte Richard
neue Vorschläge. Gleich allen Kreuzfahrern bewunderte er
el-Adil und schlug vor, el-Adil
solle das ganze gegenwärtig in Saladins
Hand befindliche Palästina erhalten und des Königs Schwester,
Königin
Johanna von Sizilien, heiraten, die ihrerseits die von Richard
eroberten Küstenstädte einschließlich Askalons als Mitgift
erhalten solle. Das Ehepaar solle seinen Wohnsitz in Jerusalem aufschlagen,
wohin den Christen uneingeschränkter freier Zutritt zu gestatten sei.
Königin
Johanna, die sich zusammen mit Königin
Berengaria bei ihm in Jaffa befand, war entsetzt, als sie den
Vorschlag hörte. Nichts, so erklärte sie, werde sie dazu bewegen,
einen Muselmanen zu heiraten.
Ein päpstlicher Dispens, so meinte Richard,
werde Johanna möglicherweise zu
einer Sinnesänderung bewegen. Wenn nicht, so könne el-Adil
seine Nichte Eleonore von Bretagne
erhalten, die als Mündel des Königs ohne Einmischung des Papstes
verheiratet werden konnte.
Am 29. September 1192 gingen Königin
Berengaria und Königin Johanna
von Akkon in See, um vor den Winterstürmen wohlbehalten nach Frankreich
zu gelangen.
13.2.1177
1. oo Wilhelm II. der Gute König von
Sizilien
x 1154-16.11.1189
1196
2. oo 4. Raimund VI. Graf von Toulouse
27.10.1156-2.8.1222
Kinder:
2. Ehe
Raimund VII. Graf von Toulouse
7.1197-27.9.1249
Literatur:
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Appleby John T.: Heinrich II. König von England.
Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutgart 1962 Seite 124,227,254
- Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige
im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 48,69,71,76,87
- Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag
Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 9 Seite 19 -
Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser
des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 121 - Csendes, Peter:
Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite
52,53,115,118 - Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich,
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Löwenherz. Eine Biographie. Classen Verlag GmbH Düsseldorf 1981
Seite 160,164,175,209,212,292,326 - Houben, Hubert: Roger II. von
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1997, Seite 174,175,Tafel 1 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe,
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Der Abenteurer auf dem Thron. Richard Löwenherz König von England.
Diedrichs Verlag München 1994 Seite 42,109,245,255 - Pernoud
Regine: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. Diederichs
Verlag München 1991 Seite 236 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger.
Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite
198 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe
in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 806, 808-809, 811-812,814-816,832-833,848
- Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft
in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite
370 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag
1993 Tafel 200 - Toeche, Theodor: Kaiser Heinrich VI. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1965, Seite 127,151,153,161,256,257,274 - Wies,
Ernst W.: Friedrich II. von Hohenstaufen. Messias oder Antichrist, Bechtle
Esslingen 1998, Seite 20 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der
Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig
2. Buch Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 289 -