Tochter des Grafen Fulko V. der
Jüngere von Anjou und der Eremburg von Maine, Erbtochter
von Graf Elias I. de la Fleche von Maine
Brandenburg Erich: Tafel 7 Seite 15
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIII. 41. Mathilde
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* 1110, + als Äbtissin zu ...
Anmerkungen: Seite 145
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XIII. 41.-44
Las Matrie 1539, Chron de gestuis
consul. Andeg bei Halphen, Chron. 69f.
Mathilde (41) war
1119 VI. verlobt mit Wilhelm,
Sohn König Heinrichs I. von England,
+ 1120 25.XI. vor der Vollziehung (siehe XII 161).
Sibilla (44) war
vor 1124 verlobt mit Wilhelm Clito,
Grafen
von Flandern (XII 157), doch wurde die
Verlobung wegen zu naher Verwandtschaft aufgelöst.
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Thiele, Andreas: Tafel 171
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Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
MATHILDE
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+ 1154 als Äbtissin von Fontevrault
1119
oo Wilhelm, Kronprinz von England
+
Von 1149 bis 1155 leitete Fulkos
Tochter
Mathildeden Konvent als dessen zweite
Äbtissin.
Im gleichen Jahr 1119 verstärkte Heinrich
I. sein Bündnis mit dem Haus ANJOU
durch die Ehe Mathildes von Anjou mit
Wilhelm
Aetheling. Mathilde
hatte Anwartschaft auf die Grafschaft Anjou, falls ihr Vater, Fulko
V., auf seiner geplanten Wallfahrt ins Heilige Land umkommen
sollte; als Heiratsgut erhielt sie sogleich die Grafschaft Maine.
Damit ergab sich zum ersten Mal die Aussicht auf ein anglonormannisch-angevinisches
Reich.
Damit schien die Stellung des anglonormannischen Königtums
als westeuropäische Vormacht gefestigt, kurz darauf erlitt sie aber
einen schweren Schlag durch den Tod des Thronfolgers. Am 25. November 1120
ertrank Wilhelm Aetheling, als sein
Schiff bei der Ausfahrt aus dem Seinehafen Barfleur unterging. Die Folgen
dieser Erschütterung eines nicht auf Institutionen ruhenden, sondern
mühsam auf den Ausgleich zwischen Personen und Personenverbänden
gebauten Reichsfrieden zeigten sich sogleich, als Wilhelm
Clito seinen normannischen Anhang wieder zu sammeln suchte und
Fulko
von Anjou nicht nur seine Tochter
zurückforderte, sondern dem Eherecht entsprechend auch die Grafschaft
Maine: Niemals erbte der Mann das Heiratsgut der Frau, sondern nur deren
Kinder hatten legitime Ansprüche.
Appleby John T.: Seite 258
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"Heinrich II. König von England. Die Zeit des Thomas
Becket."
Der König schickte zur Äbtissin von Fontrevault, einem großen Kloster im Loire-Tal, zehn Meilen westlich von Chinon, und bat sie, eine Gruppe von Nonnen zur Verfügung zu stellen, die das Kloster in Amesbury übernehmen könnten. Die Nonnen von Fontrevrault, dem Mutterhaus eines Denkerordens, der in Anjou und im Poitou weit verbreitet war, waren für ihre große Frömmigkeit bekannt und erfreuten sich der besonderen Gunst des Grafen von Anjou. Heinrichs Tante Matilda, die Gemahlin von William, dem Sohn Heinrichs I., war dort Äbtissin gewesen.
Jäschke Kurt-Ulrich: Seite 171-176
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"Die Anglonormannen"
Als in Maine auch Alencon genommen wurde, kam Fulko
der Jüngere im Februar 1113 um Frieden ein, leistete Lehnshuldigung
für Maine und verlobte sogar seine Tochter Mathilde
mit Heinrichs I. Sohn Wilhelm
Aetheling.
Im April 1116 kam es zum Krieg, bei dem Heinrich
I. seine Neffen Theobald und Stephan
von Blois unterstützte, während Fulko
der Junge von Anjou und Balduin
VII. von Flandern auf kapetingischer Seite standen. Im September 1118 wurde
Balduin VII. sogar im Grenzgebiet der Normandie tödlich verwundet.
Das bedeutete das Ausscheiden Flanderns aus diesen Auseinandersetzungen,
und im Südwesten befreite
Heinrich I. sogar
eine diplomatisch-dynastische Regelung von seinem schärfsten Gegner:
Fulko
der Jüngere benötigte für einen Kreuzzug Frieden
und Geld und verheiratete bei einem Besuch an Heinrichs
I. Hof im Juni 1119 seine Tochter Mathilde
mit Wilhelm Aetheling; das Mädchen
wurde mit Maine ausgestattet und sollte auch Anjou erben, sofern Fulko
der Jüngere auf dem Kreuzzug sterben würde.
Gleichwohl ermutigte der Schicksalsschlag gegen
Heinrich I. dessen Gegner: Nach wohlbehaltener Rückkehr
aus dem Heiligen Land 1121 forderte Fulko der
Jüngere die Herausgabe von Maine und auch die Rücksendung
seiner Tochter, die durch den Untergang des Weißen Schiffes verwitwet
war. Fulko der Jüngere verheiratete
seine zweite Tochter Sibylle mit Wilhelm
Clito und belehnte diesen mit Maine.
Darüberhinaus ließ Heinrich
I. durch einen pästlichen Legaten die Ehe zwischen Wilhelm
Clito und Sibylle von Anjou
wegen Blutsverwandtschaft annullieren, obwohl die Partner als Vettern fünften
Grades nicht enger miteinander verwandt waren als seinerseits Wilhelm
Aetheling und Mathilde oder
später Kaiserin Mathilde und Gottfried
von Anjou.
Berg Dieter: Seite 18,19
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"Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im
Europa des Mittelalters."
Der neue angevinische Herrscher,
verheiratet mit Eremburg von Maine, zeigte sich konfliktfreudiger
als sein Vorgänger, so daß es - unterstützt durch Ludwig
VI. - seit 1111 kontinuierlich zu Kämpfen mit Beauclerc
insbesondere um Maine kam, wobei sich Fulco
1113 zum Frieden mit Heinrich und einem
Ehebündnis für seine Tochter Mathilde
mit dem einzigen Sohn Beauclercs, Wilhelm
Aetheling, bereit finden mußte.
Doch gelang es Heinrich,
nach dem Tode Balduins VII. von Flandern (+ 17. Juni 1119) und dem Entschluss
Fulcos
von Anjou, am Kreuzzug teilzunehmen, die gegnerische Koalition
zu zerschlagen und mit dem ANGEVINEN
im Juni 1119 nicht nur Frieden zu schließen, sondern auch die Heirat
seines Sohnes Wilhelm mit der Grafen-Tochter
Mathilde zu vereinbaren. Da die Prinzessin als Mitgift die Grafschaft
Maine sowie im Falle des Todes Fulcos
die Anwartschaft auf die Grafschaft Anjou erhalten sollte und der
KAPETINGER
zwischenzeitlich schwere militärische Rückschläge
hinnehmen musste, konnte Heinrich
seinen
Gegner 1120 zu einem Friedensschluss veranlassen.
Verwandtschaft mit Wilhelm Aetheling
Gottfried I. von Anjou oo Adelheid von Vermandois
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Fulko III.
Irmgard
2. oo Hildegard von Metz
oo Cona le Tort Hz. der Bretagne
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Ermengard von Anjou
Judith von Bretagne
oo Gottfried III. von Gatinais
oo Richard II. Herzog der Normandie
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Fulko IV. Graf von Anjou
Robert der Teufel
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Fulko
V.
Wilhelm I. der Eroberer
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Mathilde
Heinrich I. Beauclerc
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Wilhelm Aetheling
Literatur:
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Appleby John T.: Heinrich II. König von England.
Die Zeit des Thomas Becket. Dr. Riederer-Verlag Stutgart 1962 Seite 258
- Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige
im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 18,19 - Ehlers
Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln
2000 Seite 101 - Jäschke Kurt-Ulrich: Die Anglonormannen. Verlag
W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Mainz 1981 Seite 171-176 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 171 -