Sohn des N.N.
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 72
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Acciaiuoli, Niccolo; bedeutender italienischer Staatsmann
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* 12.9.1310, + 8. November 1365
Monte Gufoni
Widmete sich in der Handelsgesellschaft des Vaters früh
der kaufmännischen Tätigkeit und begab sich deshalb bald nach
der Hochzeit mit Margherita degli Spini (1328) aufgrund eines Beschlusses
des Vaters nach Neapel (1331). Dort fand er rasch Zugang zum Hof König
Roberts von Anjou und trat in den Dienst der Katharina
von Valois-Courtenay, deren Liebhaber er wurde. Er
vertrat ihre Rechte in Griechenland, wo er von 1338-1341 residierte und
stellte dabei bemerkenswerte diplomatische und organisatorische Fähigkeiten
unter Beweis. Deshalb wurde er vom König zum giustiziere der
Terra di Lavoro ernannt und begann so seine politische Laufbahn. Wir wissen
nicht, wie groß seine Rolle bei der Ermordung des ersten Gemahls
des Königin Johanna I. von Neapel
(1348) war; er unterstützte jedoch den Fürsten
Ludwig von Tarent und erreichte dessen Vermählung mit der
Königin, indem er seinen Einfluß auf sie geltend machte, den
er vor allem in den schwierigen Verhandlungen mit Papst Clemens VI. bei
dessen Intervention zu der Untersuchung der Lage des Königreiches
errungen hatte. Als Großseneschall des Reiches unterstützte
er Ludwig von Tarent auch dann, als
Johanna I. versuchte, dessen effektive Macht im Königreich
einzuschränken. Beim Sieg Ludwigs von Tarent
erhielt
er weitere Schenkungen und erwarb immer mehr Macht und Reichtum. As die
Provenzalen - Johanna I. war auch Gräfin
von der Provence - 1359 versuchten, ihr Macht und Ansehen wiederzugeben
und ihren Gatten dabei in eine gefängnisähnliche Lage versetzten,
griff Niccolo Acciaiuoli ein, um Ludwig
von Tarent zu unterstützen und die angemaßte Macht
der Herrscherin zu verringern. Dafür erhilt er weitere Schenkungen,
und es gelang ihm vor allem, der tatsächliche Lenker der Politik des
Königreiches zu werden. Nach der Neuordnung des durch den Feldzug
König
Ludwigs des Großen von Ungarn
erschütterten Staatswesens zielte sein Bestreben in erster Linie auf
die Rückeroberung Siziliens, die er im Frühjahr und Sommer 1354
fast vollkommen verwirklichen konnte. Er wurde jedoch bei der Durchführung
seines Plans durch innere Zwistigkeiten und finanzielle Schwierigkeiten
gehemmt. Deshalb wurde Ludwig von Tarent
nach weiteren Siegen, die am 24. Dezember 1356 in dem feierlichen Einzug
in Messina gipfelten, am 20. Juni 1357 bei Acireale geschlagen; von dieser
Niederlage konnte er sich infolge von Aufständen im Königreich
Neapel und in der Provence nicht wieder erholen. Die Schuld an diesen Mißerfolgen
wurde Acciaiuoli gegeben. Nach einer Periode der Entfernung vom
Hof wurde er zurückgerufen, um mit Innozenz VI., vor allem aber mit
Aegidius Albornoz zu verhandeln. Ein anderer seiner Erfolge war die Ausschaltung
des größten Gegners von
Ludwig von
Tarent, nämlich Ludwigs von Durazzo
(1362). Wieder vons einen Feinden zum Ziel genommen, starb Niccolo Acciaiuoli
bald daruf am 8. November 1365. Er war mit Petrarca und Boccaccio
befreundet. Ihm verdanken wir die Erbauung des Kartause von Val d'Emma
in seinem nie vergessenen Stammland Toskana.
oo N.N.
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Kinder:
Angelo Graf von Melfi
- 1365
Donato
- 1400