Sohn des Herzogs Antonio II. von Athen
Franz II. folgte seinem entsetzten Vetter Franz I. und wurde von den Türken entmachtet.
Runciman Steven: Seite 179,195
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"Die Eroberung von Konstantinopel 1453"
Das Herzogtum Athen wurde 1456 überrannt.
Seinem florentinischen Herzog Franco, dessen Jünglingsschönheit
der Sultan bewundert hatte, wurde gestattet, noch vier Jahre Herr
von Theben zu bleiben. Dann wurde er umgebracht, seine Länder
dem türkischen Reich einverleibt und seine Söhne in die Janitscharen-Truppe
eingewiesen.
Späterhin, im Jahr 1463, verliebte sich Georg Amirutzes
in die Witwe des letzten Herzogs von Athen, die von einem Jahresgeld in
Konstantinopel lebte, und wünschte sie zu heiraten, obwohl seine Gattin
noch am Leben war. Der Patriarch Dionysios weigerte sich, die bigamistische
Eheschließung zu genehmigen.
Babinger Franz: Seite 170,191,192
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"Mehmed der Eroberer. Weltenstürmer einer Zeitenwende."
Mit besonderer Freude und Genugtuung erfüllte die
Bewohner Athens der Zusammenbruch der bisher herrschenden lateinischen
Kirche und Priesterschaft. Als das Frankenregiment der ACCIAIUOLI
sein Ende nahm und der letzte Herzog Athens nach Theben verbannt wurde,
hatte die lateinische Kirche völlig ausgespielt.
Franco Acciaiuoli, der nach der Besetzung Athens
durch die Türken auf der verfallenen Frankenburg Saint-Omer bei
Theben hauste, scheint sich in der trügerischen Hoffnung gewiegt zu
haben, nochmals in den Besitz seiner einstigen Hauptstadt zu gelangen,
mit der ihn Mehmed II. 1455 nach Ablauf
des grausigen Liebesdrama des Bartolomeo Contarini als Herzogtum belehnt
hatte. Als im Juni 1456 Ömer-Beg die Stadt Athen besetzt hatte, waren
die Bürger mit Franco auf die Akropolis geflohen, wo sich damals
der herzogliche Palast befand und hatten dort eine fast zweijährige
Belagerung mutig ausgehalten, bis sich alle 1458 zur Übergabe entschließen
mußten. Herzog Franco Acciaiuoli, dem freier Abzug gewährt
wurde, behielt die Landschaft Boötien samt Theben als Lehensmann
der Pforte. Eine schwache fränkische Partei hat, so scheint es, in
Athen weiterhin seine Sache betrieben, indes so ungeschickt, daß
die Osmanen entweder den Anschlag entdeckten oder aber, was wahrscheinlicher
ist, zum erwünschten Vorwand nahmen, Franco den Garaus zu machen.
Als Mehmed II. auf der Rückkehr
vom zweiten Morea-Feldzug 1460 aufs neue Athen besuchte, erstatteten
die Janitscharen dem Sultan Anzeige über die angebliche fränkische
Verschwörung. Der Sieger wollte zuerst ein strenges Strafgericht über
die ganze Stadt ergehen lassen, begnügte sich aber dann, zehn der
reichsten Bürger von Athen ergreifen und als Siedler nach Stambul
abführen zu lassen. Zugleich erhielt Saghanos-Pascha die Weisung,
dergleichen Wühlereien für alle Zukunft den Boden zu entziehen
und zu diesem Zwecke den Herzog aus dem Weg zu schaffen. Franco
begabs sich nichtsahnend nach Morea, wohin er beschieden worden war. Er
erschien im Zelt des Paschas, der ihn freundlich aufnahm und fürstlich
bewirtetete. Die angeregte Unterhaltung zog sich bis in die Nacht hin,
als Saghanos-Pascha mit einem Male dem Herzog erklärte, seine letzte
Stunde habe nunmehr geschlagen. Franco Acciaiuoli soll sich als
Gande ausgebeten haben, den Todesstoß im eigenen Zelt zu empfangen.
Sie ward ihm gewährt und gleich darauf erlag er dort den Streichen
seiner Henker. So ward auch Theben mit dem Umland, der letzte Rest des
Herzogtums Athen, im gleichen Jahr wie die Halbinsel Morea eine leichte
Beute der Osmanen.
Literatur:
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Babinger Franz: Mehmed der Eroberer. Weltenstürmer
einer Zeitenwende. R. Piper GmbH&Co. KG, München 1987 Seite 171,191,192
- Runciman Steven: Die Eroberung von Konstantinopel 1453 C.H. Beck'sche
Verlagsbuchhandlung München 1966 Seite 179,195 -