Nachgeborener Sohn des Königs Alexander
III. der Große aus dem Hause der ARGEADEN
seiner Ehe mit der Rhoxane,
Tochter von Oxyarthes
Lexikon Alte Kulturen: Band I Seite 84
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Alexander IV., König von Makedonien seit seiner
Geburt (zusammen mit Philippos Arridaios)
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* 323 v. Chr. 311/310
Amphipolis
Postumer Sohn Alexanders des Großen und der Roxane
Mit seiner Mutter war er Spielball der Diadochen und somit
in der Gewalt des jeweiligen Reichsverwesers: Perdikkas, Antipaters,
Antigonos
I.Monophthalmos
(ab 319), Polyperchon (bis 316). Der durch Eurydike
317
erhobene
Reichsverweser Kassander,
dem in den Diadochenfrieden von 311 nur die Herrschaft über Makedonien
bis zur Mündigkeit
Alexanders IV. zugestanden
wurde, ließ 311/310 Alexander IV. und
seine Mutter
Roxane ermorden, die er
beide in Amphopolis in Gewahrsam hielt. Durch den Friedensschluß
von 311 und nach der Vernichtung des makedonischen Königshauses durch
den Tod Alexanders IV. waren die Voraussetzungen
für die Entstehung der fünf großen Territorialstaaten (Diadochen-Reiche)
auf dem Boden des einstigen
Alexander-Reiches
gegeben.
ALEXANDER IV. postum
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* 323 v.u.Z., 310 v.u.Z. ermordet
Alexander IV. folgte 323 v.u.Z. zusammen mit seinem Onkel Philipp III. und nach dessen Ermordung 317 v.u.Z. allein. Er war nur der Spielball der verschiedenen Reichsregenten und Diadochen und diente jeweils nur zur Legitimierung von egoistischen Einzelinteressen. Alexander IV. wurde letztlich, als die Stimmung im Heer mehr und mehr zu seinen Gunsten umschlug, zusammen mit seiner Mutter von Kassandros ermordet, der 309 v.u.Z. auch den Halbbruder Herakles ermordete und damit die gesamte Dynastie auslöschte.
oo DEIDAMEIA
VON EPIROS
um 320 v.u.Z.
298/97
v.u.Z.
Tochter des Königs Aiakides, Schwester des Königs
Pyrrhus I.
Bengtson Hermann: Seite 187,255-258
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"Philipp und Alexander der Große. Die Begründer
der hellenistischen Welt."
Kinder aus Alexanders
Ehen waren nicht vorhanden, nur Rhoxane
erwartete Nachwuchs. Dieses Kind kam einen Monat nach dem Tode Alexanders
im Juli 323 v.u.Z. in Babylon zur Welt und wurde sogleich zum
König an der Seite Philipps III. Arrhidaios
ausgerufen. Nach diesen beiden Königen datieren die Urkunden,
sie sind also nominell die Herrscher des Alexander-Reiches.
Zunächst kümmerte sich Perdikkas um den jungen Alexander,
dann wurde er dem Reichsverweser Antipater übergeben, der ihn
321 v.u.Z. oder 320 v.u.Z. mit nach Makedonien nahm. Da sich beide, Mutter
und Sohn, in Makedonien nicht sicher fühlten, nahmen sie Kontakt mit
Olympias
auf und zogen zu ihr nach Epirus. Aber Rhoxane
und ihr Sohn hatten in den Kämpfen um die Nachfolge in Makedonien
kein eigenes Gewicht,
Polyperchon rief sie nach Makedonien zurück,
die Jahre von 317 v.u.Z. bis 310/09 v.u.Z. sind praktisch leere Blätter
in ihrem Leben, im letztgenannten Jahr ließ Kassander
die beiden ermorden, denn nach dem Vertrag von 311 v.u.Z. sollte
Kassander
seine
Herrschaft in Makedonien nur solange ausüben, wie
Alexander
IV. noch nicht mündig sei. Diese Vertragsbestimmung aber
war das Todesurteil für den Sohn des großen Alexander.
Seiner Mutter Rhoxane
fehlte es nach dem Tod Antipaters an einem Beschützer, sie
ging in den Kämpfen um die Nachfolge im makedonischen Königreich
zugrunde. Sie hatte versucht, ihren Sohn mit den AIAKIDEN,
dem Herrscherhaus von Epirus, zu verbinden, doch war es hier nur
bis zu einer Verlobung gekommen.
Bengtson Hermann: Seite 42,47,54,161
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."
Und König Aiakides von Epiroshatte
im Jahre 317 v.u.Z. nicht nur die Königin Olympias,
sondern auch Rhoxane mit ihrem kleinen
Sohn Alexander IV. nach Makedonien
zurückgeführt.
Nach der Hinrichtung der Olympias
wurde
Rhoxaneund
ihr Sohn
Alexander IV. in Amphipolis
in strenger Wacht gehalten, sie waren vom politischen Geschehen ausgeschlossen.
Es war wenig wahrscheinlich, dass sich die Makedonen für eine Perserin
und ihren unmündigen Sohn einsetzen würden, wenn dieser auch
von Alexander dem Großen abstammte.
Ihre Zurückführung nach Makedonien durch Antipater hatte
sich endgültig als Fehler erwiesen. Aber das hatte man im Jahre 321
v.u.Z. noch nicht wissen können.
Durch den Frieden von 311 v.u.Z. hatte die Stellung Kassanders
eine wichtige Veränderung erfahren. Er wurde als Stratege von Europa
zwar ausdrücklich bestätigt, aber sein Amt auf Zeit bis zum Eintritt
der Mündigkeit des jungen Alexander IV.
beschränkt. Damit war letzten Endes auch über Rhoxane
und
Alexander
IV. das Urteil gesprochen. Sie lebten in festem Gewahrsam in
Amphipolis, doch niemandem konnte es verborgen bleiben, dass dieser Zustand
nur vorübergehend sein würde. Die Bestimmung des Friedensvertrags,
dass Alexander IV. beim Eintritt seiner
Mündigkeit die Herrschaft übernehmen sollte, hat wohl niemand
von den Friedenschließenden ernst genommen. Wohl niemand hat damit
gerechnet, dass das Interim der Strategie Kassanders
lange
Zeit dauern würde. In der Tat war die Existenz des jungen Alexander
IV. das letzte Hindernis für Kassanders
Pläne,
die sich auf die alleinige Herrschaft über Makedonien richteten. Bereits
im Jahre 310 v.u.Z. ließ Kassander
die Königin Rhoxaneund ihren Sohn
Alexander
IV. in aller Stille beseitigen. Von den übrigen Diadochen
kamen keine Proteste.
Droysen Johann Gustav: Band II Seite 23,76,95,150,151,154,158,203,250,256,258
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"Geschichte des Hellenismus."
Dann gebar Roxane
einen Knaben, und das Heer begrüßte ihn jubelnd mit dem Namen
König und Alexander.
An der Spitze des Reichsheeres, von den beiden Königen
und der jungen Königin Eurydike
begleitet, war der Reichsverweser im Frühling 312 von Pisidien und
Kappadokien über Damaskos nach der ägyptischen Grenze marschiert.
Nach diesen für den weiteren Gang der Dinge überaus
folgenreichen Bestimmungen ging Antipatros dem Hellespont zu, mit
ihm der König Philippos nebst
seiner Gemahlin Eurydike, der jetzt
dritthalbjährige König Alexandernebst
seiner Mutter Roxane.
Wenn in dieser Zeit dem Leben des jungen Alexander
nachgestellt wurde, wenn seine Mutter Roxane mit
ihm nach Epeiros flüchtet, so argwöhnte man, dass Eurydike
ihre
Hand im Spiele hatte.
So gewann der große Kampf zwischen den Mächtigen
im Reich wenn nicht eine neue Gestalt, doch neue Namen; nicht mehr für
oder wider das Königtum, sondern für Olympias
oder für Eurydike, für den
jungen Alexander oder für Arrhidaios,
für Alexanders oder Philipps
Geschlecht
schien die Alternative des Kampfes zu gelten.
Olympias selbst warf
sich in die feste Stadt Pydna an der Küste. Mit ihr waren der junge
König und seine Mutter Roxane,
Thessalonike,
Deidameia,
die Tochter des Königs
Aiakides,
die Töchter des Attalos, viele edle Frauen, ein zu reicher
Hofstaat für die Belagerung, die man erwarten mußte.
Nach Olympias Tod
begnügte sich Kassandros für
jetzt, den Knaben und seine Mutter unter Aufsicht des treuen Galukias
in Haft zu Amphipolis zu halten; er befahl, die Knaben, die mit dem jungen
König erzogen wurden, sowie jede Art von Hofstaat zu entfernen, die
Gefangenen durchaus beschränkt und abgesondert zu halten, sie vergessen
zu lehren, dass ihnen das Diadem der Welt gebühre.
Freilich lebte noch Alexander,
der Sohn des großen Königs, aber in Kassandros
Gewalt, mit seiner morgenländischen Mutter gefangen, ein siebenjähriger
Knabe, er bedeutete der Welt nichts, als dass an ihm noch der Name der
Macht haftete, den jeder der Großen jedem anderen in demselben Maße
mißgönnte, als er ihn selbst zu besitzen verlangte.
Im darauf folgenden Jahr (311) machten Kassandros,
Ptolemaios
und Lysimachos einen Frieden mit Antigonos;
in den Vertrag stand, Kassandros solle
Stratege über Europa sein, bis Alexander,
der Sohn Roxanes, mündig werde.
In denm Frieden des Jahre 311 war ausdrücklich der
jetzt 12-jährige Alexander als
König anerkannt, überdies bestimmt worden, dass bis zu seiner
Mündigkeit Kassandros als Stratege
von Europa für ihn sorgen solle. Kassandros
hatte den Knaben und seine Mutter Roxane
seit dem Jahr 316 in seiner Gewalt; er hatte sie zu Amphipolis in Haft
gehalten, und wenn im Laufe des Krieges von dem Gegner verkündet worden
war, er vertrete das Interesse des königlichen Knaben, so mocht das
nicht gerade dazu gedient haben, dessen Lage zu verbessern. Es ist wahrscheinlich,
dass in dem Frieden des näheren bezeichnet worden war, Alexander
solle
aus der unwürdigen Haft befreit, königlich gehalten, seiner Bestimmung
entsprechend erzogen werden. Und das auszuführen, war Kassandros
bestimmt! Sein Haß, seine Herrschsucht, die Sorge für die eigene
Sicherheit verbot ihm, den Frieden zu erfüllen; er ließ den
königlichen Knaben in Haft.
Als viele Stimmen für den Knaben laut wurden, sandte
er an Glaukias, den Befehlshaber in Amphipolis: In aller Stille
morde den Knaben und die Mutter; verscharre die Leichname; sage niemanden,
was geschehen ist. Die blutige Tat wurde vollbracht, und unter dem Dolche
fiel der Knabe Alexander und seine
schöne Mutter.
Grant, Michael: Seite 16,17
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"Von Alexander bis Kleopatra. Die hellenistische Welt."
Zunächst standen zwei Könige an der Spitze des
Reiches: Philipp III. Arrhidaios und
der kleine Alexander IV., der Sohn,
den Rhoxane nach dem Tod Alexanders
geboren hatte.
Ein Jahr zuvor war König Philipp
III. Arrhidaios einem Anschlag der
Olympias zum Opfer gefallen, da sie glaubte, auf diese Weise
die spätere Alleinherrschaft ihres Enkels Alexander
IV. zu sichern.
Bengtson Hermann: Seite 23,48,93
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"Herrschergestalten des Hellenismus."
Ptolemaios wußte
jedenfalls, was er diesem Mann zu verdanken hatte, denn Peithon
wurde, zusammen mit Arrhidaios, zum vorläufigen Vormund der
regierungsunfähigen Könige Philipp
III. Arrhidaios und Alexander IV.
bestellt, während unter den Freunden des Perdikkas ein Blutbad
angerichtet wurde.
Nach dem Frieden von 311 sollte Kassander
nur solange in Makedonien herrschen, als der junge König Alexander
IV., der Sohn Alexanders des Großen,
noch nicht mündig sei.
Aiakides hatte Olympias
und ihren Enkel Alexander IV., den
Sohn Alexanders des Großen und
der Rhoxane, nach Makedonien zurückgeführt
(317 v. Chr.). Aber Kassander behielt
die Oberhand und konnte sich sogar in Epeiros durchsetzen.
Hölbl Günther: Seite 13,17,20,297 A 33
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"Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie
und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen
Eroberung."
Einige Monate danach brachte Roxane
einen Sohn zur Welt, der Alexander
genannt und wie vorgesehen von der Heeresversammlung zum Mit-König
ausgerufen wurde.
In den folgenden Auseinandersetzungen ging das unter
Philipp
II. und Alexander dem Großen
so ruhmreiche Herrschergeschlecht derARGEADEN
unter, nicht zuletzt weil zwei ehrgeizige Frauen der Familie ihre gegeneinandergerichteten
Ziele verfolgte: Die eine war Olympias,
die andere war Eurydike, die Gattin
des schwachsinnigen Philipp III. Arrhidaios.
Um dem Herbstbeginn 311 kam es zum Friedensschluß
(Diod. XIX, 105), bei dem im wesentlichen der Status quo anerkannt wurde.
Wichtig ist, dass Kasandros Stratege
von Europa bis zur Großjährigkeit Alexanders
IV. bleiben sollte. Somit hat man 311 das Alexander-Reich
rechtlich als Erbmonarchie erhalten.
Die Denkmäler Alexanders
IV. sind naturgemäß nicht zahlreich; vgl. M. Atzler,
Ein ägyptisches Reliefbruchstück des Königs Alexander IV.,
Antike Kunst 15, 1972, 120f, Taf. 38.
oo 1. Deidameia von Epeiros, Schwester des Königs
Pyrrhos I.
um 320 v.u.Z. 303 v.u.Z.
Literatur:
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Bamm Peter: Alexander der Große. Ein königliches
Leben. Droemersche Verlagsanstalt AG Zürich 1968 Seite 9,132 - Bengtson
Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen. C.
H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 1987 Seite 42,47,54,161 -
Bengtson
Hermann: Herrschergestalten des Hellenismus. Verlag C.H. Beck München
1975 Seite 23,48,93 - Bengtson Hermann: Philipp und Alexander der
Große. Die Begründer der hellenistischen Welt. Eugen Diederichs
Verlag München 1997 Seite 14,187,211,255-258 - Benoist-Mechin
Jacques: Kleopatra oder der entschwundene Traum. Societäts-Verlag
Frankfurt 1980 Seite 100 - Brambach Joachim: Kleopatra. Herrscherin
und Geliebte. Eugen Diederichs Verlag München 1995 Seite 13 - Droysen
Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus. Primus Verlag 1998 Band II Seite
23,76,95,150,151,154, 158,203,250,256,258 - Errington Malcolm: Geschichte
Makedoniens. C.H. Beck Verlag München 1986 Seite 111,117,120,122,123,125,131,203
- FISCHER WELTGESCHICHTE. Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg
Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt
am Main 1965 Seite 45,55 - Fox Robin Lane: Die Suche nach Alexander.
Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1990 Seite 307 - Geyer,
Fritz: Alexander der Große und die Diadochen. Verlag von Quelle &
Meyer in Leipzig 1925 Seite 110,125,129,131,132 - Grant, Michael:
Von Alexander bis Kleopatra. Die hellenistische Welt. Gondrom Verlag GmbH
& Co KG, Bindlach 1984 Seite 16,17 - Herm Gerhard: Die Welt
der Diadochen. Alexanders Erben kämpfen um die Herrschaft. C. Bertelmann
Verlages GmbH, München 1978 Seite 47,52 - Hölbl Günther:
Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse
Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung.
Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 13,17,20,297 A
33 - KLEINES LEXIKON DES HELLENISMUS. Harrassowitz Verlag Wiesbaden
1993 Seite 49,53,57, 187,202,280,341,431,507 - Kreißig Heinz:
Geschichte des Hellenismus. Akademie-Verlag Berlin 1982 Seite 78,83-85
- Lauffer Siegfried: Alexander der Große. Deutscher Taschenbuch
Verlag GmbH & Co. KG München 1993 Seite 192 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 237 -