Lexikon des Mittelaters: Band VI Spalte 497
********************
Melissenoi
-------------
Eine der langlebigsten byzantinischen und postbyzantinischen
Magnaten-Familien (8.-17. Jh.), über die eine zusammenhängende
Untersuchung noch fehlt undd er keineswegs alle Träger dieses Namens
angehören. Erster bekannter Träger ist Michael Melissenos
in der 2. Hälfte des 8. Jh., Schwager des Kaisers
Konstantin
V.; sein Sohn Theodotos war 815-821 Patriarch.
Eine weiterer MELISSENOS (Leon) nahm unter Basileios
II. als Feldherr am Bulgarenfeldzug teil, doch war
insgesamt die Bedeutung der Familie unter Basileios
II.
zurückgedrängt. Hervorzuheben ist im 11. Jh. Nikephoros
Melissenos, der 1081 gegen
Alexios
Komnenos
als Kronprätendent
auftrat, dann aber
mit hohen Würden geehrt als Feldherr tätig war. Zu dieser Zeit
setzte sich auch ein Zweig der Familie auf Kreta fest. Zur vollen Entfaltung
kam die inwischen weit verbreitete Familie während der PALÄOLOGEN-Zeit
(13.-15. Jh) als Inhaber von Militär- und Verwaltunsämtern, besonders
in Griechenland und der Peloponnes, wo sie während der Türkenherrschaft
auch Metropolitensitze innehatte.