Begraben: Heidelberg
Einziger Sohn des Kurfürsten
Ludwig IV. der Sanftmütige von der Pfalz und der Margarete
von Savoyen, Tochter des Grafen Amadeus
VIII.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2072
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Philipp der Aufrichtige, Kurfürst von der Pfalz
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* 14. Juli 1448, + 28. Februar 1508
Nach dem frühen Tod des Vaters Ludwig IV. übernahm 1449 der Onkel Friedrich I. die Vormundschaft über Philipp und adoptierte ihn 1452 durch die sogenannte Arrogation. Philipp der Edelmütige stimmte der weiteren Regierung Friedrichs als Volljähriger 1467 und 1472 zu8, wurde 1474 Statthalter in der Oberpfalz und Ende 1476 Kurfürst. Seine, von einigen Willkürakten abgesehen, friedlichen Regierungszeit brachte eine Konsolidierung der Landesherrschaft unter anderem durch den Ausbau von Zentralbehörden. Der Heidelberger Hof wurde vor Wien Zentrum der deutschen Renaissance und verammelte viele führende Humanisten unter dem Kanzler Johann von Dalberg. Die pfälzische Politik führte auf die Dauer doch wieder zur alten Konfromtation. Bundesgenossen waren Bayern-Landshut, Böhmen und seit 1492 Frankreich. In der Frage der Reichsreform bestand enge Interessengemeinschaft mit dem Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg. Durch Erbvertrag fiel 1499 Pfalz-Mosbach samt Pfalz-Neumarkt an die Kur zurück. Philipp der Aufrichtige unterstützte seit 1496 den Versuch Herzog Georgs von Bayern-Landshut das reiche niederbayerische Erbe seinem Sohn Ruprecht (oo Georgs Tochter Elisabeth) zu übertragen, doch endete der 1504 ausbrechende Landshuter Erbfolgekrieg in Bayern mit einer Niederlage, und die Pfalz verlor Ortenau, Elsaß und Außenpositionen im Neckarlansd an den Kaiser bzw. an Württemberg. Markgraf Christoph von Baden vermittelte 1505 den Waffenstillstand, den Ausgang der Friedensverhandlungen hat Philipp nicht mehr erlebt.
Literatur:
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E. Ziehen, Mittelrhein und Reich im Zeitalter der Reichsreform,
2 Bände 1934/35 - H. J. Cohn, The Gouvernment of the Rhine Palatinate
in the 13th Cent., 1965 - Ders., The Early Renaissance Court in Heidelberg,
European Stud. Review I,4, 1971, 295-322 - M. Schaab, Geschichte der Kurpfalz,
I, 1988, 183-219.
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Bosl's Bayerische Biographie: Seite 588
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Philipp, Kurfürst von der Pfalz
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* 14.7.1448, + 28.2.1508
Germersheim
Vater:
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Ludwig IV. (1410-1449), Kurfürst
Mutter:
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Margarete von Savoyen (1410-1479)
oo 1474 Margarete von Bayern-Landshut (1456-1501)
1449 unter der Vormundschaft seines Onkels des Pfalzgrafen,
späteren Kurfürsten Friedrich I.,
der ihn adoptierte.
1474 Statthalter in der Ober-Pfalz.
1476 Kurfürst.
Erwarb 1499 das Fürstentum Neumarkt-Mosbach in
der Ober-Pfalz.
Profranzösische also antihabsburgische
Politik.
1503/05 in den Landshuter Erbfolge-Krieg verwickelt,
was zur erheblichen wirtschaftlichen Schwächung der Kurpfalz, zur
weiteren territorialen Zersplitterung der Ober-Pfalz (Bildung des Fürstentums
Pfalz-Neuburg) und zum Ersticken der von ihm in Heidelberg geförderten
humanistischen Bewegung führte.
Literatur:
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ADB 25; Spindler, III 2.
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Rall, Hans und Marga: Seite 218
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"Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I."
Kurfürst Philipp der Aufrichtige von der Pfalz
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* 14.7.1448, + 28.2.1508
Heidelberg Germersheim
Grabstätte: Heiliggeistkirche in Heidelberg
oo 17.4.1474 in Amberg
MARGARETE
* 7.11.1456, + 24./25.1.1501
Amberg
Heidelberg
Grabstätte: Heiliggeistkirche in Heidelberg
Eltern: Ludwig IX. der Reiche von Bayern-Landshut und Amalie, Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen
Philipp der Aufrichtige regiert
in der Kurpfalz von 1476 bis 1508.
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Philipp der Edelmütige
war Statthalter der Ober-Pfalz, kämpfte 1468/69 für den berühmten
Onkel im Rheinland und folgte 1476 als Kurfürst von der Pfalz. Er
schloß mit allen Gegnern seines Onkels Frieden und wahrte dabei den
vollen Besitzstand, so dass es eine Zeit relativer Ruhe war. Er trat in
der Beilsteiner Fehde dem Erzbischof von Trier dort alle Rechte ab, förderete
Künste und Wissenschaft und die Reichsreformpläne des Kaisers
MAXIMILIAN I. und erbte 1499 Mosbach-Neumarkt vom Vetter
Otto
II., mit dem er öfters stritt, ebenso wie mit den Vettern
in Zweibrücken wegen sehr verschachtelter Besitz- und Rechtsverhältnisse.
Er schloß sich eng an die Landshuter Vettern an, wofür er die
politisch bedeutsame Heirat mit der Erbin von Katzenelnbogen ausschlug.
Er unterlag im Landshuter Erbkrieg gegen Bayern-München, den Kaiser
und die Nachbarn, wurde auch wegen seiner Neigung zu Frankreich geächtet
und verlor den Sponheim-Anteil und Pforzheim an Baden zurück, Löwenstein,
Maulbronn und Besigheim an Württemberg, die Hälfte von Leiningen
an Westerburg; Bensheim und Heppenheim an den Erzbischof von Mainz. Er
mußte auf Landshut verzichten, womit die ehemals überragende
kurpfälzische Stellung wieder verloren war.
17.4.1474
oo Margarete von Bayern-Landshut, Tochter des
Herzogs Ludwig IX. der Reiche
7.11.1456-24./25.1.1501
Amberg
Heidelberg
Kinder:
Ludwig V.
2.7.1478-16.3.1544
Philipp Bischof von Freising (1498-1541)
7.5.1480-5.1.1541 Bischof von Naumburg
(1517-1541)
Heidelberg Freising
Ruprecht der Tugendhafte
14.5.1481-20.8.1504
Friedrich II.
9.12.1482-26.2.1556
Elisabeth
16.11.1483-24.6.1522
Heidelberg Baden-Baden
30.9.1498
1. oo Wilhelm III. Landgraf von Hessen-Marburg
8.9.1471-17.2.1500
3.1.1503
2. oo Philipp I. Markgraf von Baden
6.11.1479-17.9.1533
Georg Bischof von Speyer (1513-1529)
10.2.1486-27.9.1529
Heidelberg Schloß Kisslau
Heinrich Bischof von Regensburg (1538-1552)
15.2.1487-3.1.1552
Heidelberg Ladenburg
Johann III. Bischof von Regensburg (1507-1538)
7.5.1488-3.2.1538 Abt von Klingelmünster
Heidelberg Regensburg
Amalie
25.7.1490-6.1.1524
Heidelberg Altstettin
22.5.1513
oo Georg I. Herzog von Pommern-Wolgast
11.4.1493-9.5.1531
Barbara
28.8.1491-15.8.1501
Heidelberg Heidelberg
Helene
9.2.1493-4.8.1524
Heidelberg Schwerin
12.8.1513
oo Heinrich III. Herzog von Mecklenburg
3.5.1479-6.2.1552
Schwerin Schwerin
Wolfgang Pfalzgraf zu Neumarkt (1524-1558)
31.10.1494-2.4.1558
Heidelberg Neumarkt
Katharina Äbtissin zu Neuburg
14.10.1499-16.1.1526
Literatur:
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Rall, Hans und Marga: Die Wittelsbacher. Von Otto
I. bis Elisabeth I., Verlag Styria Graz/Wien/Köln 1986 Seite 218-225
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