Jüngerer Sohn des Grafen Meginhard V. von Formbach
und der Mathilde
von Rheinhausen, Tochter von Graf Elli II.
Verschiedene Forscher sehen in Hermann
I. einen Sohn des Grafen Elli II. von Reinhausen aus
der ASIG-Sippe und Bruder des Bischofs Udo von Hildesheim (Graf
Hermann III. von Reinhausen)
Nach Eduard Hlawitschka Sohn des Grafen Meginhard
von Formbach (+ 1066) und der Mathilde von Reinhausen,
Tochter von Graf Elle
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 242
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Winzenburg, Grafen von
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Gehörten einer Familie an, die die Grafschaft im
Leinegau innehatte und in Reinhausen und auf den Gleichen saß, sich
aber nicht nach diesen Orten bezeichnete. Graf
Hermann I. von Winzenburg (+ 1122), Sohn des Grafen Elli
von Reinhausen, hatte vor 1079 mit vier Geschwistern dort ein als Familiengrablege
gedachtes Benediktinerkloster umgewandelt. Er nannte sich zuerst 1109 nach
seiner
Burg Winzenburg südöstlich
Alfelds, die er von seinem Bruder, Bischof Udo von Hildesheim, zu
Lehen trug. Hermann I., der zu den
Ratgebern HEINRICHS
V. zählte, kam unter den
sächsischen Dynasten eine besondere Machtstellung zu.
F.u.eV. 1083 9/9 siehe 33
(1095/97) siehe 33
1108 29/9 Tulln Herimannus
comes FRA II 51, 35, Stumpf 3030
1108 29/9 vor Preßburg comes Hermannus
de Ratlinberg, comes Ekkebertus de Butine MBR 12n
6, Stumpf 3031;
1109 Herimannus comes de
WinceburchSS 3, 112
1111 4/2 Rom comes
Hermannus LL 2, 66, vgl. SS 5, 473
c 1120 Graf Hermann OÖ UB 1, 639 n 41
1121 Hermannus comes de Winceburch
SS 3, 114;
(1121/22) siehe 44;
(1121/22) Herimann Vogt von
Göttweig; Dietricus comes de Vormbach FRA II 69,
326 ff n 188
1122 Graf Heriman Vogt von Vornbach
MB 4, 127 f;
+ 1122 Hermannus comes
provincialis (Landgraf in Thüringen, wie sein gleichnamiger Sohn)
obiit
Annales
Reichersberg, SS 17, 450; Hermannus comes provincialis
de Saxonia obiit Auctarium Claustroneoburg, SS 9, 628.
Gemahlin:
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Hedwigsiehe
44;
(1122) Hadewich, die Witwe des Grafen
Herimann, gibt für diesen mit Hand ihres Sohnes Herimann
ein Seelgerät nach Göttweig, udZ.
Adalbert, Sohn des Markgrafen Liutpold (Schwager des
jüngeren
Hermann) FRA 69, 335 f n 195
c 1125 Hadewich comitissa de Windberga OÖ
UB 1, 641 n 50.
HERMANN I.
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+ 1122
Graf von Radelberg, Vogt von Formbach und Göttweig;
1109 Graf von Winzenburg (Lehen vom bischöflichen Onkel
Udo), erbt bedeutende Ländereien von Reinhausen; treue Stütze
Kaiser
HEINRICHS V. seit 1104; zieht mit ihm gegen Flandern und Ungarn
1107/08, ist mehrmals kaiserlicher Gesandter beim Papst und wird
1112 Landgraf von Thüringen; 1114 nach ständigen Fehden
mit den Erzbischöfen von Mainz abgesetzt und gebannt; schließt
sich der sächsischen Opposition unter
LOTHAR
III. VON SUPPLINBURG an; hilft Oppenheim zu erobern 1118;
söhnt sich 1120 mit dem Kaiser aus und wieder restituiert; unterstützt
Bischof Dietrich II. von Münster.
Udalrichs jüngerer Bruder Hermann,
Sohn des Grafen Meginhard, nennt sich gleichfalls Graf von Ratelnberg
und von Windberg und war ebenso Vogt von Göttweig. Er heiratet
Hedwig,
die Tochter des sächsischen Grafen von Assel-Woltingerode, die ihm
die bischöfliche hildesheimische Lehensburg Winzenburg
(Kreis
Alfeld) in die Ehe brachte, nach der er (schon 1109) und seine Söhne
sich nannten. Er wird auch als comes provincialis de Saxonia
bezeichnet.
Jüngst wurde die Meinung vertreten, dass Adelheid,
die erste Gemahlin Adalberts, des ältesten Sohnes Markgraf Leopolds
aus seiner ersten Ehe, eine Tochter Graf Hermanns
I. von Ratelnberg(-Winzenburg) gewesen sei, so dass von dieser
Verbindung her ein entscheidender Anfall Ratelnbergischen Erbes an die
BABENBERGER erfolgt sei.
Fenske Lutz: Seite 162,173 A 391
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen
Sachsen."
Die Vorzugsbehandlung des Bischofs Udo von Hildesheim
mag ihre Ursachen teilweise darin gehabt haben, dass dem Bischof der Vorwurf,
sein Amt aus der Hand HEINRICHS
IV. erhalten zu haben, nicht gemacht werden konnte, da er
1079 als gregorianischer Bischof erhoben und erst 1085 zu HEINRICH
IV. übergetreten war. Auch wird der Einfluß seines
Bruders, Graf Hermann von Winzenburg,
der HEINRICH V. sehr nahe stand und
zum Kreis seiner Ratgeber und engsten Vertrauten zählte, dazu beigetragen
haben, Udo die Rückkehr in sein Bistum zu erleichtern.
Vor 1079 hatten die drei Brüder Bischof Udos
von Hildesheim, Konrad, Heinrich, Hermann,
und ihre Schwester Mathilde in Reinhausen südsüdöstlich
von Göttingen eine kleines Chorherrenstift gegründet. Als der
Ort im Erbgang an den Grafen Hermann
fiel, wandelte er dieses in ein Kloster um. Frühestens kann dies,
da Bischof Reinhard von Halberstadt die Weihe vollzog, 1107 erfolgt sein.
1. oo EBERSTEINERIN
-
1109
2. oo Hedwig von Assel-Woltingerode, Tochter des
Grafen
1075/80- um 1125
Kinder:
1. Ehe
Sophie
um 1105-25.3.1160
1124
oo Albrecht I. der Bär Markgraf von Brandenburg
1100-18.11.1170
Konrad
-
2. Ehe
Beatrix Äbtissin von Quedlinburg
-2.4.1160
Äbtissin von Neuenheerse 1123
Hermann II.
um 1110-29./30.1.1152
Mathilde (Jutta)
-22.5.1155
1128
oo Lothar Udo IV. Markgraf der Nordmark
1108/09-15.3.1130
Heinrich Graf von Assel
um 1110/15- 1146
Literatur:
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Annalen von
Hildesheim - Annalista Saxo: Reichschronik.
Seite 122,123 - DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und
ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter.
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 361 - Dungern,
Professor Dr. Otto, Genealogisches Handbuch zur bairisch-österreichischen
Geschichte, Verlag Leuschner & Lubensky, Graz 1931 Seite 45 - Fenske,
Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen.
Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 144,1612, 173 A.
391,175,254,261,349 A. 60 - Hlawitschka
Eduard: Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs Hermann von Salm und seiner
Frau Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen der rheinischen Ezzonen/Hezeliniden
und des Grafenhauses von Formbach/Vormbach. Festschrift für Andreas
Kraus zum 80. Geburtstag. In: Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte,
Band 140, Verlag C.H. Beck München 2002 Seite 34,35,41 - Lechner
Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246,
Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 89,135,347 A 69;349
A 89 - Kölner Königschronik
- Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches
unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker &
Humblot Leipzig 1890 - Moritz, Joseph: Die
Grafen von Formbach, Lambach und Pütten. Abhandlung der baierischen
Akademie der Wissenschaften München 1803 Seite 87-99 -
Partenheimer
Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des
Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001
Seite 216,262 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft
Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Band 1 Seite 582-601
- Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und
Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite
247 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag
Frankfurt/Main 1993 Tafel 172 -