Ältester Sohn des Herzogs
Wido I. von Spoleto und der Itana
von Salerno, Tochter von Herzog Sico
Thiele, Andreas: Tafel 389
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
LAMBERT I.
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+ 880
Graf
Lambert I. folgte
um 860 als Herzog von Spoleto-Camerino und rebellierte zusammen
mit dem Herzog von Benevent gegen Kaiser
LUDWIG II., unterwarf sich vorerst und eroberte 866 Capua
und war dort zeitweise Graf. Als Gegner von Papst Nikolaus I.
plünderte er 867 Rom, stand 870/71 erneut gegen
LUDWIG
II.
und ließ ihn in Benevent inhaftieren. Er wurde abgesetzt
und 876 durch Kaiser
KARL II. restituiert, zum "Defensor Patrimonii Petri"
ernannt und von Papst Johannes VIII. adoptiert. Er wurde um 879
auch noch Markgraf von Spoleto, unterstützte Papst Johannes
VIII. gegen die Sarazenen und nötigte ihn, zugunsten der
KAROLINGER
Stellung
zu nehmen. Er wurde daher 878 von ihm gebannt und Lambert
regte
dessen Verjagung 877/78 durch eine erneute Besetzung Roms an.
Weiter im Süden betrachteten sich die Herzöge
von Tuszien und von Spoleto als Vasallen des Königs. Adalbert I.,
der einem bayrischen Adelsgeschlecht entstammte, führte die Markgrafschaft
Tuscien von 847 bis ungefähr 884, sein Einfluß erstreckte sich
auch über Ligurien und Korsika. Sein Schwager Lambert, der
Herzog
von Spoleto war ein Nachkomme jenes Grafen von Nantes, der
LOTHAR
I. nach Italien gefolgt war, während ein großer
Teil der Familie in der Bretonischen Mark ansässig blieb.
Der Papst rief ihn dringend zu Hilfe: Die Sarazenen raubten
in der Campania und Sabina, zerstörten Kirchen und bedrohten die Stadt
Rom. Die Herzöge Lambert und Wido,
von KARL mit der Verteidigung des Kirchenstaats
beauftragt, blieben untätig.
Papst Johannes VIII. befand sich in einer sehr bedrängten
Lage. Gefahr drohte von den Sarazenen, die in der römischen Campania
raubten, von den Anhängern des Erzbischofs Formosus innerhalb der
Geistlichkeit, schließlich auch von Lambert von Spoleto und
dessen Schwager Adalbert von Tuszien.
Das Herzogtum Spoleto in Mittelitalien besaßen
die WIDONEN-LAMBERTINER,
wie bereits erwähnt eine Familie moselfränkischer Abstammung,
die nicht nur über dieses alte langobardische Herzogtum verfügte,
sondern auch in die Angelegenheiten von Neapel, Capua und Rom eingriff.
oo N.N.
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Kinder:
Wido II.
- 882/83
Literatur:
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Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen
zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg
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Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten
im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe
zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern -
New York - Paris Seite 106,171,179-185,187-199, 201-212,214,217-219,221,224,236,240
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zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft
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von St. Bertin. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI
Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 a. 871 - Regino
Chronik. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 278 - Riche, Pierre: Die Karolinger,
Deutscher Taschenbuch Verlag München 1991, Seite 217,243,250,262 -
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Rudolf: Die Karolinger, Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln
Band 411, 1992, Seite 165,172,181 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
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Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 389 -
Werner
Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000, Deutscher
Taschenbuch Verlag München 1995, Seite 428 -