Älteste Tochter des Grafen
Wichmann von Hamaland und der Liutgard
von Flandern, Tochter von Graf
Arnulf I.
Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VIII. 41. LIUTGARD, Äbtissin von Elten
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Anmerkungen: Seite 127
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40.-42
Alpert S. S. 4, 702 f., 715 f. Vita Meinwerci ed Tenckhoff
cap. 2 und 132, 996 18 XII., D. D. 2, 649. Graf Immed wird meist
für einen Nachkommen des Bruders des Grafen Dietrich, Vater
der Königin
Mathilde gehalten. Doch ist dies nicht sicher. [VIII 55-57]
Im Hamaland am Niederrhein herrschte die WICHMANN-Sippe,
seit
der KAROLINGER-Zeit,
als dieses Gebiet, ursprünglich das Land der Chamaven, fester in das
reich eingegliedert wurde. Der kurz nach 973 verstorbene Graf Wichmann
hatte Liutgard, eine Tochter des Grafen
Arnulf von Flandern und der Adele
von Vermandois geheiratet; das erhöhte die Bedeutung
seiner Sippe, es war jetzt karolingisches
Blut eingeflossen. Der Mittelpunkt seiner Besitzungen wurde die Burg
Elten; der Eltenberg ragt hoch über die Niederrheinebene hinaus.
962 starb
Wichmanns Frau, wohl schon vor 968 sein einziger Sohn.
Diese Todesfälle haben den alten Grafen sehr erschüttert, so
daß er auf dem Eltenberg ein Damenstift gründete, dessen Äbtissin
seine älteste Tochter
Liutgard wurde.
Er erwirkte für dieses Stift Immunität und ließ den König
die reichen Güter bestätigen, die er dem Stift übereignete.
Die adligen Jungfrauen, die keine Ordensgelübde abzulegen brauchten
- natürlich lebten sie im Stift ehelos -, führten kein asketisches
Leben. Liutgard
war traurig, wenn sie
keien Gäste hatte; das Stift "inmitten des Walles, der die Kirche
wie eine Mauer umgab", war für sie die Fortsetzung einer adligen Haushaltung
mit Gesinde, ritterlichem Gefolge und Gästen. Graf Wichmann
hatte das Stift mit einem großen Teil seines Vermögens ausgestattet,
Liutgard
ihm ihr ganzes Erbe zugewandt. Nach Wichmanns Tod verlangte die
jüngere Schwester
Adele
einen
Teil des übertragenen Gutes zurück; ihr Vater habe die secundum
legem Saxonicam, nach Sachsenrecht erforderliche Zustimmung der Erben nicht
eingeholt; sie focht damit die ganze Schenkung an. In der Tat finden wir
den Erbenkonsens immer wieder in Schenkungen erwähnt, zum Beispiel
in den Schenkungen an die Kirche in Paderborn, die zu Bischof Meinwerk
(1009-1036) Zeiten gemacht wurden. Meinwerk war ein Sohn aus der
1. Ehe
Adelas
mit
Graf Immed,
der vor 996 starb. OTTO
II.
bemühte sich vergeblich, den Streit der Schwestern
aus der Welt zu schaffen. Liutgard
war im Besitz und hatte Verbündete. Ihr Verwandter Godizo, ursprünglich
im Gefolge Adelas, zündete zusammen
mit Balderich eines Nachts die Burg der Adela
an.Adela selbst war entflohen. Dann
starb
Liutgard an Gift. Das Gerücht
nannte Adela
als
Anstifterin. Während noch alle um Liutgard
trauerten,
erschien
Adela wutschnaubend, erpreßte
den ganzen väterlichen Besitz, den ihre Schwester der Kirche zugewandt
hatte, wurde aber auf Befehl Kaiser
OTTOS III. mit Schande wieder hinausgesetzt.
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10 - Ennen,
Edith: Frauen im Mittelalter.Verlag C. H. Beck München 1994 Seite
81-82 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 117,438 - Weinfurter, Stefan:
Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich
Puset Regensburg 1999, Seite 121 -