Gero                                               Graf zu Brehna und Camburg
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um 1020- um 1089
 

Jüngerer Sohn des Grafen Dietrich II. von Eilenburg aus dem Hause der WETTINER und der Mathilde von Meißen, Tochter von Markgraf Ekkehard I.
 

Schwennicke Detlev: Tafel 150
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

GERO
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    + nach 1089

(1061) Graf von BREHNA

  oo BERTA
               + 17.IX. vor 1089

Witwe von Poppo von Wippra



Thiele Andreas: Tafel 182
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

GERO
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    + um 1089

zu Brehna, auch zu Camburg

  oo BERTHA VON SCHWARZBURG
                +
Tochter des Grafen Sizzo II.


Posse, Otto: Tafel 1 Seite 41
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"DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

17. GERO
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          +

Graf von Brehna. Besaß Camburg, Brehna wahrscheinlich gemeinsam mit seinem Bruder Thimo. Lebte noch 1089.

Gemahlin:
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Bertha, Witwe Poppos von Wippra
      + 17. September vor 1089

17. Gero.

Beilage I, 3. - Lebte noch 1089 (Cod. dipl. Sax. reg. I, 163 und 164). Bertha als verstorben erwähnt in der Urkunde ihres Sohnes Günther, der 1089 als Bischof von Naumburg starb. Sie starb am 17. September (Mortuolog. Numburg. bei Lepsius, Kl. Schriften 1, 31.). Lepsius a. O. 19 zeigt zweifellos, dass hier die Gemahlin Geros gemeint ist. In der Urkunde des Bischofs Dietrich vom Jahre 1249 (Lepsius, Gesch. der Bischöfe des Hochst. Naumburg 1, 292) wird der Stifter des Naumburger Domes gedacht: primi ecclesie nostre fundatores, quorum nomina sunt hec: Hermannus marchio, Regelyndis marchionissa, Eckkehardus marchio, Uta marchionissa, Syzzo comes, Conradus comes, Wilhelmus comes, Gepa comitissa, Berchta comitissa, Theodericus comes, Gerburch comitissa. Bischof Dietrich war ein Sohn Dietrichs des Bedrängten und ihm lag bei Vollendung des begonnenen Werkes nahe, seine Vorfahren durch ein dauerndes Denkmal zu verewigen. Wie er in der genannten Urkunde deren Namen der Nachwelt überliefert, so ließ er auch von ihnen Statuen anfertigen, mit Namensangabe.



Schwarz Hilmar: Seite 159
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"Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen"

Generation C

(10) GERO, Graf von Brehna
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    + vor 1089

  oo BERTHA, Witwe Poppos von Wippra
              + 17. September vor 1089

[Bertha unter Stifterfiguren im Naumburger Dom]



GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 233
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Sein <also Dietrichs II.> vierter Sohn, Graf Gero <von Brehna und Camburg, + nach 1089>, nahm Bertha, die Witwe eines gewissen Poppo <von Wippra>, und zeugte mit ihr drei Söhne: Graf Dietrich <von Brehna, + vor 1116>, Graf Wilhelm von Camburg [Canburch] <+ vor 1116> und Bischof Günther von Zeitz<-Naumburg> <1079-1090> sowie die Töchter Willa, Äbtissinvon Gerbstedt, und Thiedburg [Thieburga], Pröpstin von Gernrode [Gerrode].

Fenske Lutz: Seite 53,73
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

Graf Gero von Brehna war ein Bruder Markgraf Dedis und Bischof Friedrichs von Münster.
Beachtung verdient ferner Graf Gero, ein weiterer Angehöriger dieser Generation des Geschlechtes der WETTINER. Während unsere Kenntnis über ihn sehr begrenzt ist, gibt es zeitgenössische Quellenzeugnisse für die Zugehörigkeit seiner drei Söhne Wilhelm, Dietrich und Günter zur sächsischen Oppositionsbewegung. Nachdem sich Bischof Günter 1088 mit HEINRICH IV. versöhnt hatte, gewährte der Kaiser der Naumburger Kirche eine größere Güterschenkung, die er zuvor von Günters Vater, dem Grafen Gero, erhalten hatte, der damit die Gnade HEINRICHS zurückgewinnen wollte. Die mit dieser Übertragung Geros verbundene Absicht dürfte für dessen Parteistellung in der vorhergehenden Zeit aufschlußreich sein. Vergleichbar seinen Söhnen wird man auch in ihm einen Gegner HEINRICHS IV. sehen können.

Pätzold Stefan: Seite 24-25
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221"

Nicht weniger schmal ist die Quellengrundlage für die Beurteilung von Gero. Die Tatsache, dass seine Söhne Dietrich, Wilhelm und Günther gegen den SALIER kämpften, legt die Vermutung nahe, dass auch er zunächst seine sächsischen Standesgenossen unterstützte. Aber 1088 übertrug er dem Kaiser Güter, um, wie es in einem Diplom HEINRICHS IV. für die bischöfliche Kirche zu Naumburg aus demselben Jahre heißt, dessen Gunst zu gewinnen. Sehr wahrscheinlich bemühte sich der WETTINER nach Jahren zur Zugehörigkeit zur sächsischen Adelsopposition nunmehr ebenso wie sein Bruder Thiemo um einen Ausgleich mit dem SALIER.
Die WETTINER der 4. Generation vertraten somit keine einheitliche politische Haltung im sächsisch-salischen Konflikt. Der Bischof gehörte zu den Anhängern des Königs; die weltlichen Würdenträger unterstützten hingegen anfangs, soweit die Quellen ein Urteil erlauben, seine Gegner, näherten sich später jedoch HEINRICH IV. an: Dedo II. tat dies bereits im Jahre 1074, Thiemo und Gero spätestens 1088. Keiner von ihnen übernahm eine wirkliche Führungsrolle in dem Konflikt. Eher wird eine Tendenz zur Zurückhaltung erkennbar.
Auch ihre Nachkommen waren zeitweilig an den Auseinandersetzungen beteiligt. So widersetzten sich - wie bereits erwähnt - die drei  Söhne des Grafen Gero lange Zeit dem SALIER. Im Jahre 1075 flohen zwei von ihnen, nämlich Dietrich und Wilhelm, nach der Niederlage der Sachsen über die Elbe. Dort schlossen sie sich mit anderen Oppositionellen zusammen und kehrten im Sommer 1076 an der Spitze eines sächsischen Heeres zurück, um den Kampf gegen den König wieder aufzunehmen. 1078 nahm Wilhelm auf der Seite des Gegen-Königs RUDOLF an der Schlacht bei Mellrichstadt teil, in deren Verlauf er beinahe in Gefangenschaft geraten wäre. Dietrich hingegen, der in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wird, erscheint erst 1080, als er zusammen mit anderen Adligen vor der Schlacht bei Flarchheim zur Partei des SALIERS übertrat. Für die Zeit danach liegen keine Hinweise mehr über die politische Haltung der Brüder vor.
 
 
 
 

  oo 2. Bertha von Schwarzburg, Tochter des Grafen Sizzo II.
                 -17.9. vor 1089

     1. oo Poppo Graf von Wippra
                     -
 
 
 
 

Kinder:

  Willa Äbtissin von Gerbstedt
        -

  Thietburg Pröbstin von Gernrode
        -

  Günther Bischof von Naumburg (1079-1089)
  um 1045-1.4.1089

  Dietrich Graf von Brehna
         -14.10.1105

  Wilhelm Graf von Camburg
         -7.3.1116
 
 
 
 

Literatur:
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Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Kapitel 99,117,121 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 233 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 53,65 A. 200,71 A. 244,73,198 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 354,370,376 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 16,24,30,106,126,141,182, 241,272,275,280,340 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 1 Seite 41 - Schwarz Hilmar: Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen, Kranichborn Verlag Leipzig 1994 Seite 159 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 150 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 182 -