Hermann II.                                    Graf von Werl (997-1024)
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ca 980-14.5. nach 1025                  Vogt von Verden, Liesborn, Meschede und  Oedingen
 

Ältester Sohn des Grafen Hermann I. von Werl und der Gerberga von Burgund, Tochter von König Konrad; Stiefbruder der Kaiserin Gisela, Cousin des Königs HEINRICH II. und Neffe des König Rudolfs III. von Burgund
 

Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

IX. 80. HERMANN II., Graf von Werl
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    + nach 1024

Gemahlin:
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...

Anmerkungen: Seite 156
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IX. 80

Bollnow, Grafen von Werl hat die Unsicherheiten in der Genealogie dieses Hauses treffend nachgewiesen. Ich gebe die vermutliche Deszendenz trotzdem wieder, da die karolingische Abstammung, wenn auch einzelne Punkte unklar bleiben, meines Erachtens außerordentlich wahrscheinlich ist.
Vgl. auch Brandenburg, Kaiserin Gisela.



Glocker Winfrid: Seite 321
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

HERMANN (II.)
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* c 980, + n 1024 am (?) V 14

997-10224 "Graf von Werl": Graf im Lochtropgau, Dreingau und im Bistum Osnabrück

1. oo NNw

1007
2. oo Godila, Witwe Graf Liuthars von Walbeck

Hermann ist als Sohn der Gerberga von Burgund aus deren 1. Ehe mit Graf Hermann "von Werl" bezeugt durch D O III. 363 von 1000 V 18 (vgl. dazu BU. 1370), durch Thietmar VII c. 49, S. 458, und die Nachricht des Annalista Saxo a. 1017, SS VI 671.
Die Argumente, die uns zur Gleichsetzung der Gerberga, die als Mutter der WERLER bekannt ist, mit der Tochter König Konrads von Burgund und dessen Gemahlin Mathilde gleichen Namens berechtigen, sind von Leidinger, Untersuchungen S. 83-87, zusammengestellt und kommentiert; vgl. ebenda S. 88 zu den Belegen für Hermann II.
Durch die Annales Quedlinburgenses a. 1019 SS III 84, sind die WERLER zweifelsfrei als "consobrini" Kaiser HEINRICHS II. bezeugt, womit die von Müller, Heribert S. 238, geäußerten Zweifel an der Zugehörigkeit der WERLER zur Nachkommenschaft der burgundischen Gerberga zurückgewiesen werden können.
Hermann ist letztmals in D Ko II. 26 von 1025 V 3 bezeugt; sein Todestag war nach Leidinger, Untersuchungen S. 90, möglicherweise der V 14, zu dem im Essener Nekrolog ein "Hermannus comes" eingetragen ist.
Zu den Beziehungen, die Graf Hermann II. von Werl zu seinem burgundischen und schwäbischen Verwandten unterhielt, vgl. Leidinger, Untersuchungen S. 94 f.



Thiele Andreas: Tafel 411
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II

HERMANN II., Graf von Werl
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    + um 1026

Steht besonders gegen Bischof Dietrich von Münster und gerät 1018 in dessen Gefangenschaft. Es ging besonders um die Vogtei Liesborn; er rebellierte 1019/20 mit BILLUNGERN und Pfalzgrafen gegen die kirchenfreundliche Politik Kaiser HEINRICHS II. (Cousin) und steht auch gegen Erzbischof Heribert von Köln wegen Vogteirechten und Gefangennahme der Mutter; Vogt von Werden, stiftet Abtei Oedingen und auch da Vogt.



Klocke, Rudolf Freiherr von: Seite 105
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"Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela. Untersuchungen zur Geschichte des 10. und 11. Jahrhunderts mit einem Exkurs über Mittelaltergenealogie."

HERMANN, GRAF VON WERL
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* ..., + ...

Urkundlich 997- 1024

  oo 1003/04
       GERBERGA, Tochter des Königs von Burgund
       * um 968/70, + nach etwa 1009

Witwe des 1003 verstorbenen Herzogs Hermann II. von Schwaben



Hermann II. lag 1016/17 mit dem Bischof Dietrich von Münster in Fehde, dem 1019 endgültig die Abtei Liesborn überwiesen wurde, um die es vermutlich bei der Fehde ging. 1018 wurde er vom Vetter des Bischofs Dietrich von Münster, Udo von Stade, auf seiner Burg gefangengesetzt. Ungefähr in die gleiche Zeit fiel die Auseinandersetzung Hermanns mit Erzbischof Heribert von Köln wegen Vogteirechten und der Gefangennahme seiner Mutter. Überhaupt finden wir die WERLER ständig in Opposition. So auch im Jahre 1019, als Thietmar, Sohn Bernhards von Sachsen, zusammen mit den Söhnen des Grafen Hermann und den Pfalzgrafen eine Empörung gegen HEINRICH II. wegen dessen kirchenfreundlicher Politik anstifteten. Hermann besaß Grafschaften im Locdorp-, Leri- und im Dreingau. Sein Amtsbereich erstreckte sich vom Locdorpgau im Süden über den Dreingau bis in den nördlich gelegenen Lerigau. Er stiftete die Abtei Oedingen und war da auch Vogt.
 
 

    997
  1. oo N.N.
                 -

   1007
  2. oo 2. Godila von Rothenburg, Tochter des Grafen Werner I.
               um 977-18.6.1015

         1. oo Lothar III. Graf von Walbeck
                        -25.1.1003
 
 
 
 

Kinder:
1. Ehe

  Heinrich I. Graf von Werl
  um 998-8. oder 20.8. um 1054

  Konrad I.
         -

?  Hermann I. Bischof von Münster (1032-1042)
            -   1042

  Adalbert Graf im Emegau 1031-1038
          -

   Bernhard III.
   ca 1010- nach 1066

2. Ehe

  Rudolf
        -

  Mathilde
         -
 
 
 
 

Literatur:
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Annalen von Quedlinburg ad. a 1019 - Annalista Saxo: Reichschronik. Seite 47,48 - Bollnow, Hermann: Die Grafen von Werl. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts. Dissertation Stettin 1930 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 321 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 106 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 52,152 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 431 - Klocke, Rudolf Freiherr von: Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela. Untersuchungen zur Geschichte des 10. und 11. Jahrhunderts mit einem Exkurs über Mittelaltergenealogie, in: Westfälische Zeitschrift 98/99, 1949, I. Abteilung, Seite 105 - Leidinger, Paul: Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters. Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Paderborn 1965 Seite 88-95 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024.  Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens, Göttingen 1957 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 334,408,468,476 -