Heine Alexander (Hg.): Seite 26,39-42
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"Geschichte der Welfen"

7. Kapitel Genealogie der Welfen

Welf nahm eine Gemahlin aus salischem Geschlecht von Gleiberg, namens Imiza, die Schwester des Herzogs Heinrich von Baiern, Herzog Friedrichs von Lothringen und des Bischofs Albero von Mettz. Durch sie haben wir das Gut Mering und den Hof Elissina in der Lombardei mit 1.100 Mansen in einer und derselben Umwallung. Dieser Welf hatte eine Fehde mit Bruno (dem Bischof von Augsburg und nahm seine Stadt und verbrannte sie; er liegt zu Weingarten begraben und seine Gemahlin zu Altomünster.

8. Kapitel Genealogie der Welfen

Dieser zeugte eine Tochter Cuniza, welche der Markgraf Ezzo mit dem Hof Elisina als Mitgift zur Gemahlin erhielt und mit der er Welf erzeugte; und nachdem ihr Vater ohne einen Sohn als Erben gestorben und die ganze Erbschaft an den heiligen Martin nach Weingarten bestimmt war, kam er herbei, erlangte die Herrschaft und wurde der erste Herzog dieses Namens in Baiern.

6. Kapitel Geschichte der Welfen

Der genannte Rudolf erzeugte mit Itazwei Söhne, Heinrich und Welf, und eine Tochter Richgarda.

7. Kapitel Geschichte der Welfen

Überdies schenkte er noch Welf, dem Bruder seiner Gemahlin, die Güter Utting und Sielenbach mit allem Dazugehörigen.

8. Kapitel Geschichte der Welfen

Der oben genannte Welf, der Sohn dieses Rudolf, nahm eine Gemahlin aus salischem Geschlecht von der Burg Gleiberg - namens Imiza, die Schwester Herzogs Heinrich von Baiern, des Herzogs Friedrich von Lothringen und des Bischofs Adilbero von Metz. Durch sie haben wir das königliche Gut Mehring und in der Lombardei den herrlichen Hof Elisina, zu welchem 11.000 [Laut GW nur 1.100 Mansen.] Mansen gehören, die in einer und derselben Umwallung liegen.

9. Kapitel Geschichte der Welfen

Dieser Welf war es, welcher sich einmal mit Hilfe des Herzogs Ernst gegen den Kaiser empörte und Bruno, den Bischof von Augsburg, lange Zeit mit Brand und Plünderung befehdete, sehr viele seiner Burgen und Plätze zerstörte und endlich dessen Stadt selbst wegnahm. Da diesem der Bischof von Freising zu Hilfe kam, so hatte er von Welf Ähnliches zu erdulden.

10. Kapitel Geschichte der Welfen

Dieser nahm auch mit der Abtei zu Altdorf eine Änderung vor, indem er die Mönche von Altomünster hierher, unsere Klosterfrauen aber dorthin versetzte. In dieser Abtei wurde er aber nach seinem Tode zur Ruhe bestattet. Seine Gemahlin aber, welche ihn lange überlebte, liegt zu Altomünster begraben. Als er das Greisenalter errweicht hatte, erinnerte er sich all des Schlimmen, welches er der Kirche zu Augsburg und Freising zugefügt, dachte oft und immer wieder darüber nach und war mit großer Herzenszerknirschung bestrebt, Schadenersatz zu leisten. Er erwählte sich das Gottesurteil des kalten Wassers, und da er keinen anderen Preis für genügend hielt, gab er Dörfer um Dörfer zur Sühne, und so gelangte er endlich durch Gutmachen des gestifteten Schadens zu vollkommener Reinigung. Diese Dörfer übergab er ohne Zögern den beiden Kirchen nach Art und Größe des angerichteten Schadens zu immerwährendem Besitz.
Er zeugte auch eine Tochter namens Kuniza, welche Azzo, ein sehr reicher Markgraf von Italien, mit der Mitgabe des Hofes Elisina zur Gemahlin nahm, und mit welcher er deselben Welf zeugte, den zukünftigen Erben und Herrn unseres ganzen Landes. Er zeugte auch einen Sohn seines Namens, Welf, einen durchaus erprobten Mann.