Einziger Sohn des Grafen
Poppo I. von Weimar und der Hadamut
von Friaul, Tochter von Graf Werigand
Schwennicke Detlev: Tafel 144
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I, 1"
ULRICH I.
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+ 6.III.1070
1045 MARKGRAF von KRAIN
1060 MARKGRAF von ISTRIEN
oo 1062/63
SOPHIA VON UNGARN
(ARPADEN)
+ 18.VI.1095
Tochter von König Bela I.
(II. 1070/71 Magnus 1072 Herzog von Sachsen (BILLUNGER),
+ 25.VIII.1106)
ULRICH I. (II.)
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+ 1070
Graf von Weimar, Markgraf von Istrien-Krain, verbündet sich mit Ungarn
oo SOFIE
VON UNGARN, Tochter des Königs Bela I. von Ungarn
+ 1095
(2. Ehe oo Magnus, Herzog von Sachsen)
ULRICH II. VON WEIMAR
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+ 1070
Ab 1050 Markgraf von Krain, 1060 Markgraf von Istrien, das damit reichsunmittelbar wurde. Er war eine Stütze der salischen Kaiser, achtete stets auf ein gutes Verhältnis zum stark in seinen Raum expandierenden Ungarn, vergrößerte seinen Herrschaftsbereich nach Südosten hin und gewann die Gebiete bis Fiume hin. Er verstärkte damit die Gegensätze zum Patriarchen von Aquileia und zu Venedig. Als Markgraf von Istrien und Krain folgte ihm Herzog Markwart II. von Kärnten.
1062/63
oo SOFIE VON UNGARN, Tochter des Königs Bela
I.
+ 1095
G 21
Lü: 6.3. Othelricus com + 1070 Graf von Istrien
Es handelt sich um den ersten Gemahl der Sophia(H
18), die später Gattin des BILLUNGERS
Magnus
(H 29) wurde.
Die Eintragung des Grafen ins Lüneburger Necrolog
ist wohl durch die Vermittlung der Sophia
zu erklären.
Zu dem Sohn aus dieser 1. Ehe s. G 47.
Vgl. auch Bork, Billunger, S. 173 f. und Stammtafeln
II, Nr. 104.
F. c 1045 Sohn der Hadamut, einer Tochter der Willibirg
(n 25), einer Schwester Adalperos Hundt, Ebersberg 143 f. n 44
c 1050 Markgraf Udalrich (von
Krain), Salmann für die Gräfin Willibirch (seine
Mutter) MB 14, 181 f. n 3
Oudalricus comes
nepos (sic) Adalperonis Hundt, Ebersberg
145 n 52
(1056) Markgraf Udalrich von
Krain, der (Groß-)Neffe des Grafen Adalpero, übergibt
ihm von Richlintüberlassene
Güter von seiner Heirat dem Kaiser
HEINRICH III. zum Schaden für Ebersberg; der Kaiser
beauftragte vor seinem Hinscheiden seine Gemahlin Agnes
mit der Wiedergutmachung Hundt, Ebersberg 158 n 12.
Nach dem Tod seines Onkels Wilhelm
im Frühjahr 1062 auf einer Reise nach Ungarn heiratete Ulrich,
Markgraf von Krain und Istrien, dessen Braut Sophia
von Ungarn.
Um die Anerkennung seiner Herrschaft durch die deutsche
Reichsregierung zu erreichen, bot Herzog Bela
dem Markgrafen Wilhelm von Meißen für seine Freilassung
die Hand seiner Tochter an. Als dieser auf der Reise nach Ungarn im Frühjahr
1062 starb, trat sein Neffe Ulrich
an seine Stelle.
Fenske Lutz: Seite 340
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen
Sachsen"
Udalrich, ein Sohn Poppos, aus dessen Ehe mit einer bayerischen Adligen, die in kognatischer Linie zu den Grafen von Ebersberg gehörte, ist von 1058 an als Markgraf von Istrien und Krain nachweisbar. Seiner Ehe mit der ungarischen Prinzessin Sophia, einer Tochter König Belas von Ungarn, entstammen zwei Söhne, Poppound Udalrich II. An diese Linie des WEIMARER Geschlechts fiel auch dessen thüringisch-sächsischer Allodialbesitz, soweit er nicht durch die Witwe Markgraf Ottos, Adela von Löwen-Brabant, an deren zweiten Gatten, den WETTINER Dedi, Markgraf der Nieder-Lausitz, gelangte oder zur Ausstattung der drei Töchter Adelas aus erster Ehe, Oda, Kunigunde und Adelheid, Verwendung fand.
Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 156
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"Geschichte Thüringens"
Aus Ulrichs I. Ehe mit einer Tochter des Königs Bela von Ungarn waren Poppo VII., Markgraf von Unterkärnten und Krain (+ 1103), und Ulrich II. hervorgegangen.
Weinfurter Stefan: Band I Seite 539,541
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"Die Salier und das Reich"
Nach Aussage der Ebersberger Chronik starb Adalbero II.
von Ebersberg, in seiner Burg Persenbeug an der Donau; vor seinem
Tode hatte er gemeinsam mit seiner Frau die Grafschaft Persenbeug dem hl.
Sebastian, das heißt dem Kloster Ebersberg gestiftet. Der übrige
Besitz fiel offensichtlich an seine Gemahlin Richlind,
eine WELFIN,
die weitergehende Pläne zu realisieren versuchte. Nicht alle Familienmitglieder
waren damit einverstanden; Markgraf Ulrich von
Krain, ein Enkel von Adalberos Schwester Willibirg, widersetzte
sich laut Ebersberger Chronik der Entscheidung Richlinds, Kaiser
HEINRICH III. auf die Burg Persenbeug zu rufen, da
sie, Richlind,
beneficia comitatumque Adalperonis (Ebersberg
oder Persenbeug oder beide ?) an den dux Welfhard (Welf
III., Herzog von Kärnten), den Sohn ihres Bruders Welf
II., übertragen wollte. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir
annehmen, daß Ulrich von Krain
sowohl gegen die erhebliche Stärkung der WELFEN
zuungunsten der EBERSBERGER Nachkommen in weiblicher Linie als auch
gegen eine Einmischung des Kaisers in dieser Erbsache war.
Daß Kaiser HEINRICH III.
ganz erheblich im EBERSBERGER Erbe eine Neuverteilung vornahm, bei der
er wohl auch ebersbergische Verwandte berücksichtigte, wird
an dreierlei Vorgängen deutlich. Weder Welf III. noch Ulrich
von Krain haben eine größere
Machtposition im ehemals ebersbergischen Interessengebiet übernehmen
können. Ulrich von Krain, eine
Nachkomme der EBERSBERGER, hat 1045 Besitzanteile aus der Erbmasse
erhalten. Später freilich übertrug er wieder Güter westlich
des Ebersberger Forstes an das Kloster, und zwar "auf Bitten des Kaisers".
Hier handelt es sich offensichtlich um Reichslehen, die ihm der Kaiser
wieder entzog.
Partenheimer Lutz: Seite 23,27,212
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg
und des Fürstentums Anhalt."
Am Streit um die Grafschaft
Weimar-Orlamünde waren allerdings auch noch andere beteiligt.
Zum einen hatte Poppo,
der Bruder Ottos
von Meißen, eine Gräfin von Friaul
geheiratet.
Beider Sohn Ulrich I. war schließlich Markgraf von Krain
und Istrien geworden, beanspruchte aber auch die thüringischen
Besitzungen seines Onkels. Allerdings dürfte ihn die große Entfernung
am tatkräftigen Eingreifen gehindert haben [106 Mit dem in
der Cronica Reinhardsbrunensis (MG SS 30/1), Seite 523, zu 1065 erwähnten
Udalrico
comiti ingenuo de Wymar ist offensicht Ulrich
II. gemeint, wie die Nennung seiner Gemahlin Adelheid,
Tochter Graf Ludwigs des Springers von Thüringen, andeutet,
von der sich Ulrich II. später trennte. Armin Tille: Die Anfänge
der Stadt Weimar und die Grafen von Weimar und Orlamünde (Neue Beiträge
zur Geschichte der Stadt Weimar 2,3), Weimar 1939, Seite 53, bezieht die
Stelle dagegen auf Ulrich I.]. Zum anderen versuchten König
HEINRICH IV. und Markgraf
Ekbert II. von Meißen, weimar-orlamündischen
Besitz an sich zu ziehen. Nach der Ermordung Ekberts II. (1090) konnte
Ulrich
II., Sohn des 1070 gestorbenen Ulrich I., offenbar die Herrschaft
in Weimar und wohl auch in Orlamünde übernehmen.
Den neuen Zwist entfachte der Tod des Grafen Ulrich
II. von Weimar-Orlamünde, der am 13. Mai 1112 ohne männliche
Nachkommen starb. Sein gleichnamiger Vater war - wie schon gesagt - der
Sohn eines Bruders des oben erwähnten Markgrafen Otto von Meißen,
Grafen
von Weimar-Orlamünde, dessen Tochter Adelheid
die ASKANIEROtto
und Siegfried
geboren hatte. Ulrich II. ist bekanntlich ein Sohn der ungarischen
Königs-Tochter Sophia gewesen,
die nach dem Tode ihres ersten Mannes (1070) Herzog
Magnus von Sachsen heiratete.
Der Graf hatte nämlich Eilika,
einer der beiden Töchtern des Herzogs Magnus und seiner Gemahlin
Sophia
- deren Vater König Bela I. von Ungarn (1061-1063)
war -, die Hand gereicht [132 Sophia
war zunächst mit Graf
Wilhelm IV. von Weimar-Orlamünde verlobt, nach dessen Tode
(1062) ehelichte sie dessen Neffen Ulrich I., Markgrafen von
Krain und Istrien, Grafen von Weimar-Orlamünde, der 1070
starb (Annalista Saxo zu 1062 und 1106 {MG SS 6, Seite 693,744}). Ihrem
zweiten Gemahl, Herzog Magnus von Sachsen, gebar Sophia
die
Töchter Wulfhild,
wohl spätestens um 1075, und Eilika, anscheinend um 1080. Siehe
dazu Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen
Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Diss. Greifswald 1951, Seite 189
f.; Gerd Althoff: Die Billunger in der Salierzeit. In: Stefan Weinfurter
unter Mitarbeit von Helmuth Kluger (Hg.): Die Salier und das Reich. Band
1: Salier, Adel und Reichsverfassung, 2. Auflage, Sigmaringen 1992, Seite
309-329.]
Lange Peter: Seite 186-187
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"Zur Geschichte der Grafschaft Weimar-Orlamünde,
in: Thüringen im Mittelalter Die Schwarzburger. Beiträge zur
schwarzburgischen Kunst- und Kulturgeschichte"
Fraglich erscheint zunächst, warum die Grafen von
Weimar nicht stärker in den Prozeß des Landesausbaus östlich
der Saale einbezogen waren. Die Antwort liegt in der inneren Entwicklung
dieser Grafschaft begründet, denn nach dem Tode des Markgrafen
Otto im Jahre 1067 ging das Erbe an Ottos Neffen Ulrich,
den Sohn seines jüngeren Bruders Poppo. Poppo war als
Markgraf von Unter-Kärnten und Krain schon vor 1067 verstorben.
Sein Sohn Ulrich, der Sophie von Ungarn,
also die Braut seines Onkels Wilhelm IV. von Weimar, geheiratet
hatte und Markgraf von Istrien, Kärnten und Krain war,
bekam die Grafschaft Weimar im
Erbgang hinzu. Da er schon am 6. März 1070 starb und keine
Urkunden vorhanden sind, die er in Thüringen ausgestellt hat, dürfte
er wohl kaum in Weimar wirksam geworden sein.
1062/63
oo 1. Sophia von Ungarn, Tochter des Königs
Bela I.
um 1050-18.6.1095
Kinder:
Ulrich II.
um 1064-13.5.1112
Poppo II.
um 1065- 1103
Richardis
-
oo Otto II. Graf von Scheyern
- um 1110
Adelheid
-
1. oo Friedrich II. Domvogt von Regensburg
-
2. oo Udalschalk I. Graf im Lurngau
-20.11.1115
Walburga
-
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 58,391
G 21 - Annalista
Saxo: Reichschronik Seite 73,75,116 - Black-Veldtrup Mechthild:
Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag
Köln Weimar Wien 1995 Seite 238,239 -
Bork Ruth: Die Billunger.
Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im
10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 173 - Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band I Seite 539,541 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche
Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen
1977 Seite 340 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 72,122 - Lange Peter: Zur
Geschichte der Grafschaft Weimar-Orlamünde, in: Thüringen im
Mittelalter Die Schwarzburger. Beiträge zur schwarzburgischen Kunst-
und Kulturgeschichte Band 3 Seite 187 - Meyer von Knonau, Gerold:
Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V.
1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band 1 Seite
188 Anm. 41, 294/Band 2 Seite 34 - Partenheimer Lutz: Albrecht der
Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt.
Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 23,27,212 -
Patze,
Hans/ Schlesinger, Walter: Geschichte Thüringens, Böhlau
Verlag Köln/Graz 1967 Seite 156 - Posse, Otto: Die Markgrafen
von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke&
Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 154 - Schwennicke Detlev: Europäische
Stammtafeln Neue Folge Band I, 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am
Main 1998 Tafel 144 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 167 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser
II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 500 -
Band 3 Seite 187