Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 180
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"Geschichte Thüringens"

Zwischen 1014 und 1067 klafft eine Lücke, wo wir nichts über den Besitzer der Burg sagen können, offenbar hat sie dann dem Markgrafen Otto von Meißen aus dem Hause WEIMAR gehört; denn sie dürfte über dessen Witwe Adila von Löwen, welche in zweiter Ehe Dedi von Wettin heiratete, an letzteren gekommen sein. Dedi hat im Kampf gegen HEINRICH IV. die Burg Beichlingen und Burgscheidungen mit Besatzungen belegt. Der Kaiser eroberte die Burgen, gab sie aber den Kindern Dedis zurück. Der Besitzanspruch an Beichlingen muß dann auf Adilas Tochter Kunigunde gefallen sein. Diese war in erster Ehe mit dem russischen Fürsten Izjaslavic [Persönlicher Einwurf: Großfürst Izjaslaw war Kunigundes Schwiegervater.] verheiratet, kehrte aber nach dessen Tod (1078) nach Beichlingen zurück und heiratete in zweiter Ehe den Sohn Ottos von Northeim, Kuno (+ 1103). Aus Rußland hatte Kunigunde eine Tochter Mechthilde mitgebracht. Mechthilde heiratete in erster Ehe einen Grafen Günther, also wohl einen KÄFERNBURGER. Der Sohn Günthers und der Mechthilde war ein Graf Sizzo, doch ist diese Nachricht in ihrer Glaubwürdigkeit angefochten worden.
Aus der Ehe des Grafen Kuno und der Kunigunde stammte eine Kunigunde die Jüngere, welche den jüngeren Wiprecht III. von Groitzsch heiratete. Nachdem Kuno von Northeim 1103 gestorben [Richtig: ermordet worden] war, heiratete Kunigunde die Ältere (+ 1140) 1110 Wiprecht den Älteren von Groitzsch. Es fand also eine Art Doppelhochzeit statt. Im Ehevertrag hat Kunigunde die Ältere bestimmt, dass Wiprecht II. bei ihrem Tod den Schutz des Klosters Oldisleben übernehmen sollte. 1124 erscheint er tatsächlich als Vogt dieses Klosters, das wahrscheinlich von seiner Gemahlin und ihrer Schwester Adelheid, wenn nicht bereits von Adela von Löwen gestiftet worden war. Kunigunde starb 1140 ohne männliche Erben; die Herrschaft über Beichlingen scheint sie zuletzt selbst geführt zu haben.
Die Schwester Kunigunde, Adelheid, heiratete Albrecht von Ballenstedt und erhielt durch eine Erbteilung die Sachsenburg mit einem Teil von Frankenhausen. Außer diesem Ort gehörten Kölleda, Kelbra und Brücken zum frühen Besitz der BEICHLINGER.