Tochter des Grafen N.N.
Fenske Lutz: Seite 78
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen
Sachsen"
Auch den Burggrafen
Meinfried von Magdeburg übergeht Lampert mit Schweigen, obwohl
dieser, wie aus anderen Quellen zu erkennen ist, schon 1073 zur Adelsopposition
gehörte. Meinfried hatte die Burggrafschaft als Amtsnachfolger
seines älteren Halbbruders
Konrad
erhalten, der als Sohn des Burggrafen
Friedrich, eines Bruders Bischof Thietmars von Merseburg,
wohl als letzter Veretreter der männlichen Linie der Grafen von
Walbeck zu gelten hat. Die Gattin Friedrichs,
Thietberga,
schloß nach dessen Tod eine zweite Ehe mit einem dem Namen nach unbekannten
hessischen Adligen, der Meinfried
entstammte. Da seine Mutter mit
einem Bruder Thietmars von Merseburg verheiratet gewesen war, müßte
ihr Sohn aus zweiter Ehe von der Zeitstellung her während des Sachsenaufstandes
schon in vorgerückten Lebensalter gestanden haben. Seine Parteinahme
auf sächsischer Seite läßt eine königsfreundliche
Quelle, das Carmen de bello Saxonico, erkennen. Aus dieser geht hervor,
dass Meinfried 1073 als Führer einer sächsischen Abordnung
bevollmächtigt wurde, dem König die Forderungen der zum Aufstand
entschlossenen Fürsten zu unterbreiten. Durch diesen Auftrag wird
der Burggraf als angesehene Persönlichkeit innerhalb des sächsischen
Adels ausgewiesen. 1080 verlor er in der Schlacht bei Flarchheim sein Leben.
Die Vermutung, dass er bereits höheren Alters war, findet eine indirekte
Bestätigung durch den Hinweis einer schwäbischen Quelle, der
Burggraf habe sich damals bereits vom weltlichen Leben zurückgezogen,
sei aber, veranlaßt durch die Aussicht auf den Erwerb einiger Güter,
seinem Gelübde untreu geworden, so dass sein Tod als göttliche
Strafe gewertet werden müsse. Von Meinfried ist ferner bekannt,
dass er zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt eine Pilgerfahrt
nach Jerusalem unternommen hatte.
1. oo Friedrich Graf von Walbeck
974- nach 1012
2. oo hessischer Edler unbekannten Namens
-
Kinder:
1. Ehe
Konrad Burggraf von Magdeburg
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2. Ehe
Meinfried Burggraf von Magdeburg
um 1015-27.1.1080 gefallen
Literatur:
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Annalista Saxo:
Reichschronik Seite 67 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche
Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen
1977 Seite 78 -