Berthold II. von Urslingen                          Herzog von Spoleto
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ca. 1230- vor 1280 15.4.
 

Ältester Sohn des Herzogs Berthold I. von Urslingen-Spoleto und einer namentlich unbekannten Gemahlin von Lavaretto
 

Klaus Schubring: Seite 54
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"Die Herzoge von Urslingen"

Herzog Rainald I. ließ seine erwachsenen Neffen Konrad III. und Berthold II. für sich handeln. Die URSLINGER wünschten Rieti zur Verteidigung ihrer übrigen Güter und zur Durchsetzung ihrer Ansprüche im Königreich als Bundesgenossin zu gewinnen. Im wesentlichen wurde ein Vertrag ausgehandelt und am 13. Juli 1251 feierlich abgeschlossen.
Die päpstliche Urkunde von 1253 und eine weitere aus dem Jahre 1256 sprechen von Neffen des Herzogs und siedeln sie in der Diözese Rieti an. 1264 erschien Berthold II. bei Urban IV. und präsentierte ihm für die Kirche in Rottweil-Altstadt Johannes de Clausura, einen Priester der Diözese Rieti. Von Johannes bemerkte Berthold, er sei ihm ergeben. Der Priester dürfte darum nach Clausura im Gebiet des Klosters S. Quirico benannt sein. S. Qurico wird gelegentlich zur Valle Introduci gerechnet, die wiederum zur Abruzzenherrschaft Bertholds II. zählte.
Die aufgeführten Papstprivilegien beweisen nun zweierlei: Einmal standen Berthold II. und Rainald II. in der Übergangszeit von 1250 bis 1266 schwerlich in ernsthaft getrübten Beziehungen zur Kirche. Zweitens saßen Rainalds jüngere Neffen nach 1253 offenbar kontinuierlich auf ihren ererbten Besitzungen um Antrodoco. Das bedeutet aber, dass die politischen Auseinandersetzungen und Veränderungen unter König KONRAD IV. und König Manfred sie wahrscheinlich unangefochten ließen. Die beiden Brüder werden auch eine Fürsprecherin an ihrer Schwester Berardissa gehabt haben, die mit einem Großen S-Italiens aus der spät-staufischen Zeit vermählt war. 
Den Herrschaftswechsel zu Karl I. von Anjou überstanden die URSLINGER in den Abruzzen gut. 1269 war Berthold II. auf Sizilien bei der Bekämpfung eines Aufstandes Befehlshaber von 113 rittermäßigen Söldnern aus der Provence und aus der Toskana. Zu Pfingsten 1272 wurde Berthold II. von Karl I. selbst mit dem Ritterrang bekleidet. Im selben Jahr, vermutlich im September, nannte der König ihn einen seiner Familiaren. Rainald II. bemühte sich zweimal um eine Teilung der Abruzzenherrschaft. Aber Berthold II. widersetzte sich, und er hatte das Recht und die bessere Verbindung zum König auf seiner Seite.
Die Register der ANJOU-Kanzlei benennen die Herzogsnachfahren in den Abruzzen mit dem Familiennamen "de duce".
 
 
 
 

 ca. 1250
  oo N. N.
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Kinder:

  Konrad IV.
  ca. 1251- nach 1284

  Jakobine de Duce
  ca. 1253- nach 1284

  Robert de Duce
  ca. 1255- nach 1276