Graf Rudolf von Stade, der seit 1106 für den
unmündigen Sohn seines Bruders die Nordmark verwaltete, war
mit einem Ministerialen namens Friedrich
in Streit geraten. Der wandte sich an Kaiser
HEINRICH V., während Herzog
Lothar von Sachsen die Partei Rudolfs nahm. Als dieser
Friedrich auf der Burg Salzwedel
festsetzte, enthob der darüber empörte Herrscher
Rudolf
und Lothar im März 1112 ihrer
Ämter. Neuer Markgraf der Nordmark wurde Helperich
von Plötzkau, Sachsen erhielt Otto von Ballenstedt.
Lothar und Rudolf leisteten
Widerstand, der Kaiser selbst belagerte Mitte Juni 1112 Salzwedel. Dann
folgten Unterhandlungen, die dazu führten, daß sich Rudolf
und Lothar unterwarfen und anschließend
erneut in ihre Ämter eingesetzt wurden.
An Pfalzgraf
Siegfrieds Seite traten Herzog Lothar
von Sachsen, Rudolf von Stade, der Verwalter der Nordmark,
Pfalzgraf
Friedrich von Sachsen, Ludwig der Springer von Thüringen,
Wiprecht
von Groitzsch und Bischof Reinhard von Halberstadt.
Im Januar 1114 hatte Herzog
Lothar in Mainz während der Hochzeitsfeier HEINRICHS
V. dessen Gnade zurückerlangt, indem er sich im Büßergewand
vor ihm zu Boden warf. Während des Sommers verstärkte Lothar
das
kaiserliche Heer auf Feldzügen gegen Friesland und Köln. Als
aber der SALIER
Rudolf von Stade die
Verwaltung der Nordmark entziehen, Bischof
Reinhard von Halberstadt sowie Pfalzgraf Friedrich von Sachsen ihrer Ämter
entheben und eine neue Steuer einführen wollte, verschworen sich diese
Ende des Jahres 1114 zu Creuzburg an der Werra (nördlich von Eisenach)
mit dem Herzog von Sachsen und den beiden Söhnen des gefangenen Wiprecht
von Groitzsch wieder gegen HEINRICH V.
Im Dezember 1124 wird der ASKANIER
zum
ersten Mal in der schriftlichen Überlieferung mit seinem neuen Titel
bezeichnet, und zwar als Zeuge einer zu Erfurt ausgefertigten Urkundes
des Mainzer Erzbischofs, der damit nun doch Albrecht
den Bären als Markgrafen der Lausitz anerkannt hatte [188
KW, Nr. 7. Dort heißt es zwar, daß die Urkunde vermutlich
im Frühjahr 1124 ausgestellt worden sei, vgl. aber die Korrektur bei
KW, Seite 885: In der Urkunde wird der Tod des nach den Stader Annalen
(MG SS 16), Seite 322, am 7.12.1124 gestorbenen Grafen Rudolf
von Stade, des ehemaligen Regenten der Nordmark, erwähnt.].
Außerdem werden Albrecht und Otto nun
hier als Markgrafen von des Reiches Ganden bezeichnet. Und sie geben Bischof
Anselm Besitzungen zurück, die man der Havelberger Kirche entfremdete.
Als Schuldige tauchen sogar Markgrafen auf, allerdings Vorgänger [1025
Hier
werden kaum die - wörtlich sind ja mindestens zwei gemeint - Albrecht
unmittelbar in der Funktion Vorangehenden angesprochen sein, denn Konrad
von Plötzkau und Udo
von Freckleben (falls der überhaupt Verwalter oder sogar Markgraf
der Nordmark war) kommen wegen ihrer kurzen Amtszeit schwerlich in Betracht.
Zu denken ist wohl in erster Linie an die STADER, deren Besitz im
Elbe-Havel-Winkel im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Jerichow
1144 schon erwähnt wurde. Vor allem kämen Udo III. wegen
seiner ostelbischen Kämpfe 1100/01, sein Bruder, der energische Administrator
Rudolf, und schließlich Udos Sohn Heinrich in Frage,
der besonders die Havelberger Sedisvakanz 1125-1129 zur widerrechtlichen
Aneignung von Gütern des Hochstiftes ausgenutzt haben könnte.]
der ASKANIER.