Der einzige Sohn Adelheids
und Luder-Udos
I. wird in den Quellen meistens nur "Udo" genannt. Wir bezeichnen
ihn als
Udo II., um eine Verwechslung
mit seinem Vater und seinem Sohne, die manchmal auch nur mit einem Teil
ihres Doppelnamens erwähnt wurden, zu vermeiden. Die Rolle Udos
II. in der Reichsgeschichte beansprucht einen breiten Raum der
Darstellung im politischen Teil der Arbeit. Hier genüge die Feststellung
seines Amtsantrittes, nämlich 1057 und seines Todesdatum am 4.
Mai oder März 1082.
Oda
(+ 13.1.1110), die Gattin Udos II.,
stammte aus Westfalen. Nach dem Sächsischen Annalisten war sie die
Tochter eines Grafen
Hermann von Werl und der Richenza.
Richenzas Herkunft ist bis vor kurzem unbekannt geblieben.
Jedoch hat E. Kimpen wahrscheinlich gemacht, dass sie eine Tochter Ottos,
des Pfalzgrafen von Lothringen und späteren Herzogs von
Schwaben (+ 1047), also eine EZZONIN, gewesen ist und
damit als Enkelin Mathildes,
der Tochter Kaiser
OTTOS II., auch mit den sächsischen
LIUDOLFINGERN
verwandt war.
Odas Mutter ist eine Schwester Idas
von Elsdorf, wie zu zeigen sein wird (siehe Seite 59). Die Herkunft
der beiden Schwestern soll dann an dieser Stelle untersucht werden.
Richenza heiratete nach dem Tode Hermanns den Herzog
Otto von Northeim. Dadurch wurde Oda die Stieftochter des
einflußreichsten Fürsten Sachsens.
Die Schwierigkeiten, weitere Vorfahren Hermanns, des
Vaters der Oda, zu ermitteln, liegen darin, dass uns über das
WERLER
Haus gänzlich zuwiderlaufende Quellenberichte erhalten sind.
Es lassen sich aus den erwähnten Angaben des Annalista, der um 1150
schrieb, einerseits, und den aus Thietmars Chronik und Urkundenüberlieferungen
auf uns gekommenen Namen andererseits, zwei schwerlich vereinbare Filiationen
der WERLER aufstellen. Es ist das Verdienst Bollnows, diese Schwierigkeit
klar herausgestellt zu haben, indem er nachwies, dass erst durch die Ehe
der Tochter (Mechthilde)
Ottos von Northeim mit Konrad
von Arnsberg eine nähere Verbindung dieser beiden westfälischen
Familien, die beide "von Werl" genannt werden, stattgefunden haben
kann. Neuerdings haben jedoch F. von Klocke und K. A. Hömberg wiederum
versucht, diese auseinanderstrebenden Nachrichten zu vereinen.
Eine weitere Auseinandersetzung mit den genealogischen
Problemen der
WERLER Familie ist nicht erforderlich. Hinzuweisen
ist nur auf die Tatsache, dass der Vater Hermanns (also Odas
Großvater)
doch Rudolf
hieß, wie der Annalista
Saxo (1026, a.a.O.) berichtet. Der Name Rudolf ist vor der Heirat der
WERLER Oda in der
STADER Familie durchaus ungebräuchlich.
Odas erstgeborene Söhne hießen Heinrich,
Luder-Udo
und Siegfried.
Erst ihr vierter Sohn erhielt nach dem WERLER Ahn den Namen Rudolf.
Daher wird die von Hömberg, Werler, angeregte Konjektur kaum richtig
sein.