Jüngerer Sohn des Pfalzgrafen
Hugo II. von Tübingen und der Elisabeth
von Bregenz, Erb-Tochter von Graf Rudolf
Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte
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Band I Seite 150
1. Hugo I. Graf von Montfort
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In Urkunden: comes Montisfortis, de Monteforte, Muntfort, im Siegel:
comes Brigantinus; urkundlich ca. 1188 (Fürstenb. U.-B. 1, 70) bis
1219 (o.T.) (Krüger, reg. 1), vermutlich auch noch bis 1228 XI. 11.
In der betr. Urkunde wird ein com. H. de Montfort
genannt, Thommen (Urk. z. Schweiz. Gesch. aus österr. Arch. 1, 29)
macht mit Recht darauf aufmerksam, dass hier wohl H[ugo]
und nicht H[einrich] zu ergänzen sei, wie bisher (von Hormayr, v.
Mohr u.a.) geschehen ist. - + vor 1237 (o.T.) (Krüger,reg.
2) - als + erwähnt erst 1251 XII. 20. (v. Weech, Cod. Salem. 1, 311;
Locher, reg. Veringen S. 59) - als sein Jahrtag (auch Todestag?) wurde
in der Feldkircher Johannitercommende der 12. III. begangen (Jahrb. d.
Vorarl. Mus. Ver. 30, 82). Die Abstammung Hugos
aus dem Hause der Pfalzgrafen von Tübingen und durch seine Mutter
Elisabeth,
Gräfin von Bregenz aus dem der alten Bregenzer Grafen
ist nachgewiesen in Zs. Gesch. Oberrh. n. F. 14, S. m 12. - Gemahlin Mechthild
(v. Weech, Cod. Salem. 1, 311), vielleicht eine Freiin von Eschenbach-Schnabelburg,
Tochter des Edelherrn Walther von Schnabelburg und Schwester des Walther
von Eschenbach und des Berthold von Schnabelburg-(Schwarzenberg); Hugo
II. von Montfort nennt nämlich den Sohn Bertholds von Schnabelburg,
Ulrich von Schn., seinen consanguineus (Zürich. U.-B. 2, 176); von
den verschiedenen möglichen Auflösungen dieser Bezeichnung ist
die vorgeschlagene auch vor der anderen, dass nämlich die aus dem
Hause KLINGEN stammende Mutter Ulrichs eine Schwester oder Cousine Mechthilds
gewesen wäre, noch die wahrscheinlichste (vergl. S. 185f.), andere
Vermutungen über ihre Herkunft sind Zs. Gesch. Oberrh. n. F. 14, m
13 zusammengestellt. Sie lebte noch 1219 (o.T.) (Eichhorn, Ep. Cur. cod.
prob. 79, woselbst Hugo cum uxore et
filiis auftritt), wird in der genannten Urkunde von 1251 XII. 20. zum einzigen
Male mit Namen und als + angeführt. In derselben Urkunde wird auch
die einzige Tochter Hugos und Mechthilds,
die Gräfin Elisabeth, erwähnt, deren Abstammung von diesem Paare
völlig sichergestellt ist. Im übrigen ist die Abstammung der
folgenden Generation, deren Glieder bis auf die genannte Elisabeth alle
als Geschwister nachgewiesen sind, nur durch - allerdings sehr begründete
- Kombinationen nachzuweisen gewesen; die oben zitierte Stelle aus Eichhorn
gibt ja auch das Vorhandensein weiterer Kinder an, ebenso spricht auch
Elisabeth (Nr. 8) von Brüdern und Schwestern, deren sie also mindestens
je 2 gehabt haben muß.
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Das Bregenzer Erbe fiel 1182 an seinen jüngeren Sohn Hugo,
der sich seit ca. 1200 Hugo von Montfort
nannte und zugleich sein Herrschaftszentrum von Bregenz in die von ihm
neugegründete Stadt Feldkirch verlegte, um damit seinen Einfluß
in Rätien und insbesondere im Bistum Chur zu steigern. Von der Kreuzzugsidee
erfaßt, bemühte sich Hugo I.
um den Ausbau des Paßverkehrs über die Alpen, stiftete 1218
eine Johanniter-Kommende in Feldkirch und schuf erste Ansätze zu einer
Territorialherrschaft in Vorarlberg.
Dr. L. Schmid: Seite 118 1853
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"Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen"
Rudolfs
Bruder Hugo erhielt als der Jüngere
bei der Abteilung, die zu erwarten, die von seiner Mutter herrührende
Grafschaft Bregenz-Montfort. Er trat ohne Zweifel nach dem Tode
seines Vaters seinen Erbteil an, und nahm seinen Sitz auf dem Schlosse
Montfort, das schon sein mütterlicher Großvater, Graf Rudolf
von Bregenz seine "urbem" nannte. Die Erbteilung wurde indes nicht in der
Art strenge durchgeführt, dass Hugo
gar keinen Anteil an dem alten Familiengut und Rudolf,
sein Bruder, keinen an der von ihrer Mutter beigebrachten Grafschaft erhielt.
Wir haben oben gesehen, dass Hugo noch zur Zeit der Stiftung von Bebenhausen
seinen Anteil an dem Patronat der Kirche in Meimsheim und an dem Dorfe
Weil im Schönbuch hatte, und werden gegenteils durch eine sogleich
zu nennende Urkunde von Tschudius zeigen, dass Pfalzgraf
Rudolf auch Anteil an den Bregenzer Besitzungen erhielt, wie wir
auch später sehen werden, dass das Haus
TÜBINGEN doch manches von den Bregenzer (montfortischen)
Besitzungen erbte, und noch am Ende des 13. Jahrhunderts besaß. Nach
Tschuduis (I, 107,108) hatten Graf Hugo von Montfort
und sein leiblicher Bruder, Pfalzgraf
Rudolf von Tübingen und deren Mutter ein Gut bei Breitenau
in Thurtal, in der Nähe des Klosters St. Johann gelegen, diesem Kloster
mit Bewilligung zweier Ritter von Gandersweiler geschenkt. Nachdem das
Kloster dasselbe geraume Zeit besessen, entriß es ihm Hugo
wieder, dem es bei der inzwischen vorgenommenen Erbteilung zugefallen war,
gab es jedoch 1209 vor einem vom Papst bestellten Schiedsgericht gegen
67 Mark Silber wieder dem Kloster zurück.
Nach dem Schlosse Montfort nannten sich Hugo
und seine Nachkommen. Hugo kommt in den Jahren 1207,1208, 1209,1213,1214,1216
und 1219 als Graf von Montfort
vor.
1. oo N.N. von Eschenbach-Schnabelberg
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2. oo Mechthild von Wangen, Tochter von Friedrich
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Kinder:
1. Ehe
Rudolf I.
- 9.1244/7.10.1247
Wilhelm Dompropst zu Chur
-20.9.1237
Hugo II.
-11.8.1260
2. Ehe
Heinrich Bischof von Chur (1268-1272)
-14.11.1272
Friedrich Domherr zu Konstanz
-12.3.1285
Agnes Erbin von Wiesberg
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oo Schwicker von Ramosch
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Tochter
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oo Walter von Vaz
- 1253
Elisabeth
- nach 1268
1. oo Manegold Graf von Nellenburg-Veringen
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2. oo Heinrich Graf von Werd, Landgraf im Elsaß
- 1238
3. oo Emich Wildgraf in Kyrburg
- 1284