Adelheid von Büren
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um 1045-  nach Sommer 1094
 

Begraben: Eigenkirche auf dem Albuch
 

Einzige Tochter des Grafen Friedrich von Büren und der Hildegard von Mousson, Tochter von Graf Ludwig
 

Adelheid von Büren war die Mutter des Bischofs Otto von Bamberg.

Decker-Hauff Hansmartin: Band III Seite 345
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"Die Zeit der Staufer"

VI. GENERATION

19 (14) ADELHEID
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* um 1045,  +  nach Sommer 1094

Begraben: in einer Eigenkirche auf dem Albuch

hat größere Erbgüter in Thüringen (woher?)

  I oo ab 1059/1060
        OTTO, (schwäbischer?) Edelfreier unbekannter Herkunft, vielleicht ein Verwandter
        * um 1040, + nach kurzer Ehe, etwa gegen 1070
          (nach Gustav Bossert derm Älteren vielleicht von den Fildern stammend)
          durch seine Frau Adelheid begütert auf dem Albuch (und bei Heubach?)

Begraben: in einer Eigenkirche auf dem Albuch aus dem Besitz seiner Gattin Adelheid

Aus dieser Ehe vier Söhne, von Mutterseite STAUFER, bekannt:

1. Friedrich von Mistelbach, Wohltäter des Klosters Hirsau mit Gütern bei Renningen

   oo Judith von Leutenbach

2.  Otto der Heilige, Bischof von Bamberg 1102-1139; Apostel der Pommern

3. Luitfried, zuletzt Mönch, Wohltäter des Klosters Hirsau mit Gütern zu schafhausen bei Böblingen

4. Landfried, Laie, verheiratat

  II oo ab etwa 1070/75 (Vermutung G. Bosserts)
         RUGGER III. (Rüdiger) VON BIELRIETH
            * um 1045/1050, + nach 1098

aus dem Geschlecht der Grafen von Comburg und Rothenburg, Sohn des Edelfreien Rugger (II.) von Bielrieth.

Aus dieser Ehe 1 Sohn, von Mutterseite STAUFER, bekannt:

Friedrich von Bielrieth, lebt 1103 (Nachkommen)



Bühler Dr. Heinz: Seite 28-30
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"Zur Geschichte der frühen Staufer"

Ernst Klebel und Emil Kimpen haben vermutet, dass Bischof Otto I. von Bamberg (1102-1139) zum Verwandtenkreis der STAUFER gehöre, und zwar durch seine Mutter Adelheid. So heißt ja die Tochter Friedrichs "von Büren" und der Hildegard von Schlettstadt. Über sie ist außer ihrer Mitwirkung bei der Gründung des St. Fides-Klosters in Schlettstadt durch ihre Mutter Hildegard und ihre Brüder Otto, Bischof von Straßburg, Friedrich I., Herzog von Schwaben, Ludwig, Walter und Konrad im Jahre 1094 nichts bekannt. Dass diese Adelheid mit der Mutter des Bischofs Otto tatsächlich gleichzusetzen ist, ergibt sich mit größter Wahrscheinlichkeit aus folgenden Gründen:
a)  Bischof Otto stiftete 1123-1124 in Bamberg eine Zelle St. Getreu (St. Fides).
Das Patrizonium St. Getreu-St. Fides ist so selten, dass man unwillkürlich an eine Verbindung mit Schlettstadt denkt. St. Fides in Schlettstadt aber von Mönchen des südfranzösischen Klosters St. Foy in Conques besiedelt worden. Die Beziehung dorthin hatten die staufischen Brüder Herzog Friedrich I., Bischof Otto von Straßburg und Konrad anläßlich einer Wallfahrt nach Conques geknüpft. Es sind dies die Brüder der STAUFERIN Adelheid, die wir für die Mutter des Bischofs Otto von Bamberg halten. So verrät die Übertragung des Fides-Patrizoniums nach Bamberg engste Beziehungen zum staufischen Haus. Es mag Pietät gegenüber seiner Mutter Adelheid und seiner Großmutter Hildegard gewesen sein, was den Bischof zur Stiftung der Zelle St.Getreu in Bamberg veranlaßte.
b)  Ein Bruder des Bischofs Otto hieß Friedrich (von Mistelbach). Der Name dürfte vom Vater der Mutter, Friedrich "von Büren", stammen.
c) Bischof Ottos Brüder Friedrich und Liutfried schenkten an Kloster Hirsau, und zwar der eine ein Gut in Altheim bei Renningen, der andere in Schafhausen (Kr. Leonberg). Das Altheim dicht benachbarte Malmsheim war 1188 staufisch. Man ist geneigt, den Besitz der Brüder Ottos in Altheim und Schafhausen sowie den der STAUFER in Malmsheim als ursprünglich zusammengehörig und aus der Erbmasse eines gemeinsamen Vorfahren stammend zu betrachten. Erforscht man auf der Suche nach dem möglichen Erblasser die Besitzverhältnisse in den Nachbarorten, fällt auf, dass in Etlingen, Warmbronn und Gebersheim die Grafen von Arnstein (Nassau) begütert waren. Sie sind mit den STAUFERNblutsverwandt. In mehreren aufeinanderfolgenden Generationen führen sie den Namen Ludwig, der sich im STAUFER-Hause unter den Söhnen der Hildegard von Schlettstadt findet und durch sie, die aus dem Hause MOUSSON-MÖMPELGARD stammt, vermittelt ist. So dürfte die Blutsverwandtschaft zwischen STAUFERN und ARNSTEINERN über Hildegard gelaufen sein. Von ihrer Seite stammt am ehesten das staufische Gut Malmsheim. Dasselbe dürfte für Altheim und Renningen gelten. Diese Güter wären an Hildegards Tochter Adelheid gefallen, die wir mit der Mutter des Bischofs Otto und seiner Brüder Friedrich und Liutfried gleichsetzen möchten.
d)  Bischof Otto übertrug um 1112 dem Kloster St. Michael in Bamberg eine Kirche am Albuch ("iuxta Albuch"), die ihm nach Erbrecht gehörte, zum Gedächtnis seiner Eltern Otto und Adelheid, die darin bestattet waren ("inibi corpore quiescentium"). Diese Kirche am Albuch konnte zwar bis heute nicht mit Bestimmtheit ermittelt werden, Gustav Bossert hat an Heubach gedacht. Seitdem wir aber wissen, dass der Albuch und sein Vorland staufisches Land war, das aus dem Erbe des Filsgau-Grafen Walter (998) stammte, lag jene Kirche am Albuch auf alle Fälle im staufischen Begüterungsbereich. Sie wäre von Ottos Mutter Adelheid in die Ehe gebracht worden. Dass Otto am Albuch auf alle Fälle begütert war, ist für uns das entscheidende Argument dafür, dass seine Mutter Adelheid mit der Tochter Friedrichs "von Büren" namens Adelheid personengleich ist. Ist aber Ottos Mutter mit der STAUFERIN Adelheid identisch und diese in der Kirche am Albuch bestattet, dann ist auch der Streit entschieden, wen die Totenmaske in Schlettstadt darstellt: es kann sich nicht um die Tochter Adelheid, sondern nur um die Mutter Hildegard handeln.
 
 
 
 

Literatur:
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Bühler, Heinz: Zur Geschichte der frühen Staufer - Herkunft und sozialer Rang unbekannter Staufer, in Hohenstaufen Veröffentlichungen des Geschichts- und Altertumsvereins Göppingen 10. Folge 1977 Seite 28-30 - Decker-Hauf Hansmartin: Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977 Band III Seite 345 - Schwarzmaier, Hansmartin: Die Heimat der Staufer. Bilder und Dokumente aus einhundert Jahren staufischer Geschichte in Südwestdeutschland, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1976 Seite 17,24,40,88 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 14 -