Konstanze entging
den Verfolgungen durch Karl von Anjou
nach der Niederlage und dem Tod ihres Vaters in der Schlacht von Benevent
1266 dadurch, dass sie seit 1262 mit Peter III.
König von Aragonien verheiratet war. Dadurch wurde sie
zur einzigen überlebenden und von
Karl von
Anjou nicht gefangengehaltenen Erbin des Königreiches
Sizilien.
Peter III. von Aragonien
war mit den
STAUFERN verwandt; die
erste Gemahlin Kaiser FRIEDRICHS II.,
Konstanze,
war eine Schwester seines Großvaters Peter
II. von Aragonien.
Der Gemahl der staufischen Konstanze
wurde nach der Vertreibung der Franzosen durch die Sizilianische Vesper
1282 König von Sizilien. Er starb drei Jahre später.
Vor der Vermählung Konstanzes
hatte Papst Urban IV., der einen neuen Aufstieg der STAUFER
befürchtete,
in einem langen und drohenden Schreiben an Konstanzes
Schwiegervater Jakob I. von Aragonien,
diesen vor der Verbindung seines Sohnes mit der Tochter Manfreds
abgeraten.
Konstanze wurde durch
die religiös-spiritualistischen Strömungen am Hofe von Aragonien
und aus dem franziskanischen Armutsideal der Zeit eine tief fromme Frau
und eine Anhängerin des Papsttums, dem sich unterzuordnen sie ihrem
jüngsten Sohn Friedrich gebot.
1290 schickte sie, damals schon Königin von Sizilien, Schiffe
nach Akkon, um den letzten christlichen Stützpunkt im Heiligen Land
verteidigen zu helfen.
Ist ihre weltabgewandte und verzichtende Frömmigkeit
die Ursache dafür, dass sie sich in keiner Weise für ihre unmenschlich
eingekerkerten Halbgeschwister einsetzte? War sie bloß eine Frömmlerin
geworden, wie von mancher Seite behauptet wird? Wer hatte schließlich
das Sic transit gloria mundi, das Vanitas vanitatum so tief und
schmerzlich erleben müssen wie sie?
Im Alter trat sie in Barcelona in ein Kloster ein, in
welchem sie 1301 starb. Die Welt hatte sich für die, die noch
am Hofe Kaiser FRIEDRICHS II. geboren
worden war, in ihren 50 Lebenjahren völlig verändert.