Begraben: Dom zu Roskilde
Einzige Tochter des Herzogs Heinrich XI. der Löwe
von Sachsen-Bayern aus dem Hause der WELFEN
aus seiner 1. Ehe mit der Clementia von Zähringen, Tochter
von Herzog Konrad
Decker-Hauff Hansmartin: Band III Seite 354
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"Die Zeit der Staufer"
VIII. GENERATION
59 (37) FRIEDRICH VON ROTHENBURG
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* Ende 1144/45, + 19.8.1167 (beim Rückzug von Rom
mit dem Heere BARBAROSSAS in der südlichen Toskana an Malaria)
Begraben: Kloster Erbach neben seiner Mutter
Herzog von Rothenburg
Herzog von Schwaben 1152-1167.
von BARBAROSSA als
Reichserbe
vorgesehen um 1160
Gründer des Prämonstratenserinnenklosters Schäftersheim
bei Weikersheim um 1162-1166
oo 1166
GERTRUD VON SACHSEN, (WELFIN)
*
um 1152/54-1155, + 1.7.1196
Begraben: Dom zu Roskilde
Tochter Herzog Heinrichs des Löwen (1129-1195) und dessen erster, wieder von ihm geschiedenen Gattin Clementia von Zähringen
sie II oo 1171/76
KNUT, König von Dänemark, König
1182-1202
Sohn des Königs Waldemar I. des Großen (1131-1182)
und der Sophia von Rußland-Nowgorod (1141-1198), Tochter des Fürsten
Wladimir Wsewolodowitsch von Nowgorod
XIII. 347 a. GERTRUD
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* ca. 1155, + 1196 1. VII.
Gemahl:
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a) 1166 Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Rothenburg
(siehe XIV 168)
+ 1167 19. VIII.
b) 1171/76 Knut IV. König von Dänemark
+ 1202 12. XI.
FRIEDRICH IV. VON ROTHENBURG
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* Ende 1144/45, + Rom 19. VIII 1167
Begraben: Kloster Ebrach
1152/67 Herzog von SCHWABEN
erhält das EGERLAND
oo 1166
GERTRUD VON SACHSEN
(WELFEN)
* (1154), + 1. VI
1197
Begraben: Wa Gards Harde
Tochter von Heinrich dem Löwen Herzog von Bayern und Sachsen
(oo II 1177 Knut IV., 1182 König von Dänemark
+ 12. XI 1202)
GERTRUD
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+ 1. VII 1197
Begraben: Wa Garde Harde
I oo 1166
FRIEDRICH IV. VON ROTHENBURG (STAUFER), Herzog von Schwaben
+ Rom 9. VIII 1167
II oo 1177
KNUT, 1182 König von Dänemark
+ 12. XI 1202
FRIEDRICH (IV.) VON ROTHENBURG
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* Ende 1144/45
+ 19.8.1167 in der südlichen Toskana an Malaria
auf dem Rückzug von Rom während des vierten Italienzuges FRIEDRICH
BARBAROSSAS
Grabstätte: Zisterzienserabtei Ebrach
oo 1166
GERTRUD VON SACHSEN
* um 1152/54-1155,
+ 1.7.1196
Grabstätte Dom zu Roskilde
Eltern: Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern (+ 1195), und Klementia (+ 1167), Tochter Herzog Konrads I. von Zähringen (+ 1152)
Sie war in zweiter Ehe (1171/76) mit König Knut von
Dänemark (1182-1202), Sohn König Waldemars I. des Großen
(1131-1182) und der Sophie von Nowgorod (1141-1198), verheiratet.
Jordan Karl: Seite 74,96
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"Heinrich der Löwe"
Der ersten Ehe Heinrichs des Löwen entstammten
ein Sohn, der schon als kleines Kind bei einem Unglücksfall starb,
und aller Wahrscheinlichkeit nach zwei Töchter. Gertrud,
die eine von ihnen, vermählte sich einige Jahre später mit Friedrich
IV. von Schwaben,
dem Sohn KONRADS
III., dem BARBAROSSA 1152
das Herzogtum Schwaben übertragen hatte.
Da die Tochter des Herzogs, die im Jahre 1164 mit dem
dänischen
Thronfolger Knut verlobt war, inzwischen gestorben war, wurde
eine Ehe des damals achtjährigen
Knut
mit Heinrichs Tochter Gertrud,
der Witwe des
Herzogs Friedrich von
Rothenburg, der 1167 vor Rom den Tod gefunden hatte, am Johannestag
1171 bei einem Treffen an der Eider verabredet. Im folgenden Winter trat
Gertrud
die Reise nach Dänemark
an, wo einige Jahre später ihre Hochzeit mit Knut
gefeiert wurde.
Barz Paul: Seite 195,267,347
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"Heinrich der Löwe. Ein Welfe bewegt die Geschichte."
Zugleich erwägt man von neuem die verwandtschaftliche
Verbindung beider Herrscherhäuser. Die Verlobung des dänischen
Kronprinzen mit Mathilde ist zwar wieder rückgängig gemacht
worden. Dem immer mächtiger gewordenen Waldemar,
von seinen Untertanen schon als "der Große"
bestaunt, erscheint die Verbindung mit einem außerehelich geborenen
Mädchen als nicht mehr standesgemäß. Dafür findet
jedoch Gertrud vor seinen Augen Gnade,
Heinrichs Tochter aus der Ehe mit Klementia. Um diese Zeit ist
zwar Gertrud eine schon recht reife
junge Dame, die eine Ehe bereits hinter sich hat, und Waldemars
Sohn Knut ist noch ein halbes Kind.
Doch das soll die Harmonie nicht stören. Gertrud
erklärt sich bereit, hinauf in den Norden als Dänemarks
künftige Königin zu ziehen, und Heinrich ist sehr stolz:
Solche familiären Verbindungen unterstreichen seine Stellung in der
ersten Reihe der europäischen Fürsten.
Drei Jahre nach jener Fehde mit dem jungen Welf hatte
der gleiche Herzog Friedrich, Sohn
KONRADS III., Heinrichs älteste
Tochter Gertrud geheiratet - ein weiteres
Band zwischen beiden Sippen, das allerdings mit Friedrichs
Tod vor Rom auch gleich wieder zerrissen war.
Schon weigert sich Knut, von BARBAROSSA
seine Krone als Lehen entgegenzunehmen. Zugleich nutzt er den Streit zwischen
den Wendenfürsten, um selbst ins Slawenland einzudringen. Auf Knuts
Seite steht aber als dänische Königin Heinrichs
des Löwen älteste Tochter Gertrud
und feuert mit ihrem familiären STAUFER-Haß
Knuts Expansionspläne an: Er ist
im Osten eigentlicher Erbe des Löwen.
Opll Ferdinand: Seite 129,240,283
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"Friedrich Barbarossa"
Verwandtschaftliche Bande gab es darüber hinaus zum
Hof des dänischen Königs, hatte doch die 1166 dem Vetter des
Kaisers, Herzog Friedrich von Rothenburg,
angetraute Tochter des Löwen aus erster Ehe, Gertrud,
nach dem Tod ihres ersten Gemahls (1167) in den frühen 1170-er Jahren
den dänischen Thronfolger Knut geheiratet
[12 Siehe dazu unten Seite 283 und 288].
Deutlich wird dies besonders im Hinblick auf die Beziehungen
des Kaisers zu seinem welfischen Vetter
Heinrich dem Löwen, muß man doch die Eheabredung mit
den Königreichen Dänemark und England in den 1180-er Jahren wohl
auch vor dem Hintergrund der welfischen
Verankerung in diesen fremden Machtszenen sehen. Der WELFE
verfügte durch seine 1165 verabredete, am 1. Februar 1168 in Minden
geschlossene Ehe mit Mathilde von England
über wertvollen Rückhalt im Reich des PLANTAGENET,
das ja dann ab 1182 zum Land seines Exils werden sollte. Mit Dänemark
waren die Beziehungen Heinrichs zum einen auf seiner gleichsam vizeköniglichen
Stellung an der Nordgrenze des Reiches begründet, sie fanden ihren
Ausdruck aber auch in der Ehe seiner Tochter aus der Ehe mit Clementia
von Zähringen, Gertrud, mit
dem Sohn und späteren Nachfolger König
Wademars, Knut. In erster
Ehe war Gertrud ab 1166 mit dem Vetter
BARBAROSSAS, Herzog
Friedrich von Rothenburg, dem Sohn König
KONRADS III. vermählt gewesen, der dann allerdings schon
im Sommer 1167 an den Folgen der römischen Malaria gestorben war.
Die Kontakte mit Deutschland wurden in der Folge freilich
weitgehend dem welfischen Vetter des
Kaisers, Herzog Heinrich dem Löwen, überlassen. Der WELFE
intensivierte seine Verbindung nach Dänemark, nicht zuletzt durch
die Vermählung seiner Tochter Gertrud
mit dem dänischen Thronfolger Knut VI. in
der Zeit zwischen 1171 und 1176.
1.6.1166
1. oo Friedrich IV. Herzog von Schwaben
x 1144/45-19.8.1167
1177
2. oo Knut VI. König von Dänemark
x 1163/69-12.11.1202
Literatur:
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Barz Paul: Heinrich der Löwe. Ein Welfe bewegt
die Geschichte. Keil Verlag Bonn 1978 Seite 121, 195,267,347 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 22 Seite 45 - Decker-Hauf Hansmartin: Die
Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Katalog der Ausstellung
Stuttgart 1977 Band III Seite 354 - Fried Johannes/Oexle
Otto Gerhard (Hg.): Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation.
Jan Thorbecke Verlag 2003 - Heine Alexander (Hg.): Geschichte der
Welfen. Phaidon Verlag GmbH Essen - HEINRICH DER LÖWE UND SEINE
ZEIT. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235. Katalog
der Ausstellung Braunschweig 1995 Hirmer Verlag München Band 1, 2
und 3 Herzog Anton Ulrich-Museum - Hucker Bernd Ulrich: Otto IV.
Der wiederentdeckte Kaiser. insel taschenbuch 2557 2003 - Jordan,
Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München,
Seite 74,96,169,175,181 - Opll Ferdinand: Friedrich Barbarossa.
Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 Seite 129,240, 283 -
Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 219 - Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 273,312 -
Schwarzmaier, Hansmartin: Die Heimat der Staufer. Bilder und Dokumente
aus einhundert Jahren staufischer Geschichte in Südwestdeutschland,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1976 Seite 17 - Schwennicke Detlev:
Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 14,18 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Zettler, Alfons: Geschichte
des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite
186 -