Begraben in S. Domenico/Bologna
Illegitimer Sohn des Kaisers
FRIEDRICH II. und des schwäbischen Edelfräuleins
Adelheid
Lexikon des Mittelalters: Band III, Seite 2030
********************
Enz(i)o, König von Sardinien
----------
* um 1224, + 14. März 1272
Bologna
Begraben in S. Domenico/Bologna
Natürlicher Sohn des STAUFER-Kaisers FRIEDRICH II.
Enzio war der Liebling
seines Vaters, dem er in Aussehen und Charakter sehr gleich und mit
dem er die Liebe zur Kunst teilte. 1238 von FRIEDRICH
zum
Ritter geschlagen, heiratete er im gleichen Jahr Adelasia,
Witwe des Judex von Torres und Gallura (Sardinien), Ubaldo Visconti. 1239
wurde Enzio von seinem Vater zum König
von Sardinien und später zu
seinem Generalvikar und Generallegaten in Mittel- und Oberitalien
ernannt. In dieser Funktion führte er in der Romagna, in den Marken
und in der Toskana militärische Unternehmungen gegen die aufständischen
Guelfen. Als Kommandant einer sizilisch-pisanischen Flotte fing er 1241
die genuesischen Schiffe ab, auf denen die französischen Bischöfe
und Kardinäle reisten, die von Gregor IX. zu einem Konzil nach Rom
gerufen waren, um FRIEDRICH II. zu
exkommunizieren, und nahm sie bei der Giglio-Insel gefangen.
Zusammen mit Ezzelino da Romano kämpfte er danach in Oberitalien gegen
die guelfischen Kommunen. 1245 von den Mailändern bei Gorgonzola gefangengenommen,
wurder er sofort gegen viele Gefangene ausgetauscht. 1247 nahm er an der
glücklosen Belagerung Parmas teil. Wenige Monate nach seiner zweiten
Vermählung (mit einer Nichte von Ezzelino da Romano) fiel er am 26.
Mai 1249 in Fossalta bei Modena in einem Scharmützel zusammen mit
vielen Deutschen und Cremonesen in bolognische Gefangenschaft. Obwohl FRIEDRICHII.
seine sofortige Freilassung forderte, beschloß die Kommune
Bologna, Enzio bis zu seinem Tode gefangenzuhalten,
gleichsam als lebendes Symbol des Stolzes der Stadt, von ähnlicher
Bedeutung wie römische Wölfin oder der florentinische Löwe.
Enzio
lebte danach mehr als 22 Jahre in ritterlicher Haft in jenem "Palazzo Nuovo"
der Kommune, der nach ihm bis heute "Palazzo di re Enzio" heißt.
Hier meditierte er in melancholischen Versen in der Art der Sizilianischen
Dichterschule über sein eigenes tragisches Schicksal und den Untergang
seines Hauses. Von ihm sind zwei Canzonen, ein bekanntes Sonett ("Tempo
vene che sale chi discende") und ein Fragment erhalten. Enzios
Grabinschrift stammt von dem berühmten Magister der Ars Notaria, Rolandinus
Passagerii (Passeggeri), dem die Tradition auch die Verfasserschaft des
stolzen Briefes des Bolognesen an FRIEDRICH II.
zuschreibt,
in dem die dem Kaiser die Auslösung seines Sohnes verweigerten. Enzio
hinterließ nur zwei natürliche Töchter, von denen eine,
Elena,
dem Pisaner Guelfo della Gherardesca (den Vater des Grafen Ugolino) heiratete
und diesem ihre nunmehr nur titularischen Rechte auf das Königreich
Sardinien in die Ehe mitbrachte. Die Gestalt des unglücklichen jungen
Herrschers, dessen Tapferkeit, Bildung und blonde Schönheit von allen
gerühmt wurde, inspirierte G. Pascolii zu seinen "Canzoni di re Enzio"
(1909).
ENZIO
----------
* um 1215, + 14.3.1272
Bologna
Er war der Lieblinssohn FRIEDRICHS
II.: Enzio (Heinz) stammte
aus einer außerehelichen Verbindung des Kaisers mit einer schwäbischen
Adligen namens Adelheid, vermutlich aus dem Herzogshaus URSLINGEN.
Er glich in Aussehen und Charakter seinem Vater, mit dem er auch die Liebe
zur Kultur teilte; dass dieser ihn nicht durch eine nachträgliche
Heirat legitimierte, wie er es mit Manfred
tat, lag möglicherweise daran, dass Enzios
Mutter bald starb oder sich mit jemand anders verheiratete. 1238 wurde
Enzio
zum Ritter geschlagen. Im folgenden Jahr erhob ihn sein Vater zum König
von Sardinien und Generallegaten in Mittel- und Oberitalien.
Das bedeutete in der damaligen Situation unablässiges Kriegführen
- gegen die widerspenstigen italienischen Städte und gegen den Papst,
der sich selbst als Herrn von Sardinien betrachtete. Auf einem seiner Feldzüge
geriet Enzio am 26. Mai 1249 bei Fossalta
in die Gefangenschaft der Bologneser, die ihn allen Bitten und Drohungen
des Kaisers zum Trotz nicht mehr herausgaben. 23 Jahre lang, bis zu seinem
Tod 1272, blieb er in Bologna in ritterlicher Haft, als Staatsgefangener
und gleichsam lebendes Symbol der städtischen Macht. Der Kaiser-Sohn
wohnte im „Palazzo Nuovo“ (heute „Palazzo di re Enzo“), wo er Hof halten
konnte; nur zu Nacht wurde er in einen vergitterten Raum geführt.
Auch Bologneser Damen verkehrten bei ihm, zwei von Enzios
natürlichen Töchtern sollen aus Verbindungen stammen, die er
in seiner Kerkerhaft unterhielt. Während Enzio
in Bologna einsaß, ging mit dem Tod seiner Brüder
KONRAD IV. (1254), Heinrich
(1254), Friedrich von Antiochien (1256)
und Manfred (1266) und schließlich
seines Neffen Konradin (1268) das STAUFER-Reich
in Italien zugrunde. Die Kanzonen, die er in der Gefangenschaft schrieb
- er war nicht bloß Kriegsmann, sondern übte sich gern in Dichtkunst
und Gesang -, geben die Trauer über den Untergang seines Geschlechts
wider. Im Jahre 1270 soll er einen Ausbruch aus der Haft versucht haben;
in einem Faß versteckt, so die Überlieferung, ließ er
sich aus dem Palast tragen. Aber eine Locke seines blonden Haares, die
über den Rand des Fasses quoll, verriet ihn: Solch Haar hatte nur
einer in Bologna! Als er bald darauf starb, ließ ihm die Stadt ein
prunkvolles Begräbnis zuteil werden. In Scharlachgewänder gehüllt,
mit Diadem, Zepter und Schwert wurde der STAUFER
beigesetzt.
XI. GENERATION
98 (77) KÖNIG ENZIO (HEINRICH)
-------------------------------------------------
* um 1215/16, + 11.3.1272 (nach 23jähriger Gefangenschaft)
Deutschland Bologna
Begraben: Bologna
legitimatus per rescriptum principis Juli 1239
General-Legat in der Romagnola (1239), Reichslegat in Italien (1239) "König von Sardinien" ( = Herr der Judicate Torres und Gallura),
Voreheliche Verbindung (spätestens um 1236)
FASCHA N
, + wohl tot
1272
Weiteres unbekannt.
Tochter: 118 (Helena)
I oo Sardinien Oktober 1239, Ehe von Papst Innozenz
IV. getrennt 1248
ADELASIA (ADELHEID) VON TORRES
* spätestens um 1207, + (Mitte) 1255
Sardinien
Erbin der Judicate Torres und Gallura (Sardinien)
Tochter des Marianus, Judex von Torres (aus der Sippschaft des Judex Comita II. Gonnario) und der Agnes von Gallura, Tochter des Guglielmo, Judex von Gallura (so nach Pompejo Conte Litta; urkundlich bisher nicht belegbar).
II oo Anfang 1249
N
FREIIN VON ENNE
* um 1230/32,
+ nach 1250/51
Verona
oder S-Tirol
Großnichte des Ezzelino da Romano; nächstverwandt
mit Bianca Lancia und König
Manfred.
Tochter des Heinrich III. von Enne (heute Egna, Südtirol),
hingerichtet (auf Befehl seines Mutter-Bruders Ezzelinos?) 1247, und einer
Schwester der Bianca Lancia - entweder
Beatrice oder Mathilde - Tante des Königs
Manfred.
Enzios Gattin hatte
eine Schwester Sophia von Enne, Gattin des Markgrafen Umberto Pallavicini,
deren Söhne
Manfred ihren nächsten
Verwandten nennen.
Tochter: 121 (Adelheid)
1. freie Verbindung Bologna nach 1249/50, vor 1271
NN angeblich aus Bologna
Tochter: 122 (Magdalena)
2. freie Verbindung Bologna nach 1249/50, vor 1271
NN angeblich
aus Bologna
Tochter: 123 (Konstanze)
ENZIO/ENRICO
-----------------------
+ in ritterlicher Haft Bologna 11.
III 1172
Begraben: Bologna S. Domenico
König von Sardinien
Richter von Torres
I oo 1. X 1238
ADELASIA DE LACON-GUNALE
geschieden 1246
Tochter von Mariano II. iudex von Torres und Agnese de (Lacon-)Massa
1236 Richterin von TORRES
Witwe des Ubaldo Visconti iudex von Mariano
II oo 1247/48
N VON ENN (DI EGNA)
Tochter von Henricus III. Podesta von Verona
KÖNIG ENZIO (HEINRICH)
---------------------------------------
* um 1215/16 (in Deutschland?) oder um 1224
+ 11.3.1272 in Bologna (in Gefangenschaft)
Grabstätte: Bologna, S. Domenico
1. oo Oktober 1238 in Sardinien (ab 1243 vom Papst
getrennt)
ADELASIA VON TORRES, Erbin des größten Teils von Sardinien
* spätestens um 1207 (Sardinien), + (Mitte) 1255
Eltern: Marianus, Judex von Torres, und Agnes, Tochter des Guglielmo, Judex von Gallura
2. oo Anfang 1249
NN VON ENNE, Nichte des Ezzelino da Romano
* um 1230/32 in Verone oder S-Tirol, + nach 1250/51
Eltern: Heinrich von Enne (+ 1247) und Schwester der Bianca Lancia
1238/39: König von Sardinien
1239: Generallegat in Mittel- und Oberitalien
Mühlbacherer Josef: Seite 205
***************
"Lebenswege und Schicksale staufischer Frauen"
Enzio (Heinrich) (um
1220-1272), der natürliche Sohn Kaiser
FRIEDRICHS II. und des nur dem Namen nach bekannten deutschen
Edelfräuleins Adelheid, war eine schöne und erfreuliche Erscheinung,
dass selbst die STAUFER-Feinde ihm
nicht feindselig sein konnten. Wegen seiner Anmut und Geschmeidigkeit bekam
er den Kosenamen
Falconello (junger Falke). Tapfer und unerschrocken,
nahm er schon früh als bewährter Heerführer an den Kriegszügen
teil und schlug einige bedeutende Schlachten. 1241 gelang ihm bei der Felseninsel
Meloria die Gefangennahme von drei päpstlichen Legaten und an die
100 Erzbischöfe und Bischöfe, die auf genuesischen Schiffen zum
staufer-feindlichen
Konzil in Rom gelangen wollten. Er, der hart und grausam gegen Feinde und
Verräter sein konnte, war ein hervorragender Dichter gefühlvoller
Kanzonen. Er herrschte im Auftrag des Vaters in der mittleren Lombardei,
während im Nordosten der gefürchtete Ezzelino das Regiment führte.
Auch diesem vom Vater sehr geliebten Sohn wurde die Gattin
bestimmt, wobei wiederum politische und territoriale Interessen ausschlaggebend
waren.
Enzios erste, mehr als zehn
Jahre ältere Frau war Adelasia,
die Witwe und Erbin des Herrn von Torre und Gallura, zweier bedeutender
Judikate der Insel Sardinien. Der Kaiser verlieh daraufhin Enzio
den Titel eines Königs von Sardinien.
Die Ehe wurde im Oktober 1238 geschlossen, nachdem Enzio
zum
Ritter geschlagen worden war. Der Papst widersprach der Heirat, die dem
sizilischen Königreich eine Gebietserweiterung einbrachte, ja er verbot
sie. Adelasia mochte mit dem Papst
gegen die STAUFER in Verbindung gestanden
sein. Schließlich wurde die Ehe auf Drängen des Papstes wegen
Ehebruch des Gatten geschieden.
Anfang 1249, wenige Monate vor seiner Gefangennahme,
heiratete Enzio zum zweiten Male, und
zwar eine Nichte seines Schwagers Ezzelino da Romano.
Aus einer der beiden Ehe ist ein Sohn Heinrich
bekannt;
Enzio erwähnt ihn in
seinem Testament. Die Mutter von Enzios
natürlicher
Tochter Helena ist eine nicht weiter
bekannte
Frascha. Die beiden anderen außerehelichen Töchter
Magdalena
und Konstanze mögen in der Gefangenschaft
gezeugt worden sein. Helena wurde mit
dem Grafen Guelfo von Donoratico vermählt; von ihren drei Söhnen
nennt Enzio in seinem Testament Heinrich
und Ugolino als seine Erben in Sardinien.
Kurze Zeit nach der zweiten Eheschließung geriet
Enzio
im Kampf gegen Bologna beim Bach Fossalto in Gefangenschaft. Die Bologneser
hielten, trotz der Drohungen und hohen Angebote des Kaisers, ihr Wort:
"König Enzius, jetzt erst 24 Jahre
alt, soll bis zu seinem Tode im Gefängnis bleiben."
Enzios Einzug als
Gefangener in Bologna glich einem Triumph, die von seiner Schönheit
und Jugend begeisterten Frauen jubelten ihm zu. Sie hatten später
die Möglichkeit, ihn zu besuchen. Zwischen Enzio
und Lucia Viadagola entspann sich ein Liebesverhältnis, mit
dessen Kindern das Geschlecht der BENTIVOGLIO (Ich will dir wohl) begründet
wurde.
Enzios erste Frau
Adelasia
verheiratete sich nach der Scheidung mit Michele Zanchi, der
zur Zeit Enzios Statthalter in Sardinien
gewesen war. Er wurde von seinem Schwiegersohn Branca d'Oria ermordet.
Enzio starb am 11.
März 1272 etwa 50 Jahre alt. Er wurde mit fürstlichen Ehren
in Scharlach und mit Krone und Zepter in der Kirche des heiligen Dominikus
beigesetzt.
Kantorowicz Ernst: Seite 614-621
****************
"Kaiser Friedrich der Zweite"
Enzio war wie gewöhnlich
als Vertreter des Kaisers in der Lombardei zurückgeblieben. Da seine
Ehe mit der sardinischen Adelasia für
nichtig erklärt worden war, so hatte er sich zu Cremona im Beisein
des Vaters mit einer Nichte Ezzelinos vermählt: der Waffenbrüderschaft
der beiden Kühnen war damit die Versippung gefolgt. Dem rastlosen
jungen König aber bedeutete Leben nur Kämpfen: ein Jahrzehnt
hatte er mit den Lombarden die Waffen gekreuzt und schon sehr bald nach
der Hochzeit (Januar 1249) zog er gegen die Guelfen von Reggio, um dann
eine Kriegsfahrt ins Gebiet von Parma zu unternehmen. Nach Cremona, seinem
Hauptquartier zurückgekehrt, rief ihn Modena zu Hilfe, das die Bolognesen
bedrängten. Enzio
war mit seiner
Leibwache, seiner "Kohorte" und den Rittern Cremonas über die von
ihm selbst erbauten Po-Brücke von Bugno nach Modena geeilt, geriet
an der Grenze des modenesischen Gebietes bei Fossalta in ein kleines Scharmützel,
in das unversehens die Hauptmacht der Bolognesen mit eingriff. Dem König
wurde im Getümmel des Kampfes das Pferd unter dem Leibe erstochen,
seine Truppe begann zu weichen und mit 400 Rittern und 1.200 Mann Fußtruppen
geriet er in Gefangenschaft.
Für die Lage Italiens hatte das Gefecht keine Bedeutung,
aber der Verlust König Enziosbedeutete
für FRIEDRICH II. mehr als der
eines Heeres und einer Provinz, und die Kämpfe der staufischen Epigonen
hätten wohl ein anderes Aussehen gewonnen, hätte König
Enzio noch in der Lombardei die ghibelllinische Sache weitergeführt.
Kaiser FRIEDRICH
bat vergeblich um die Freilassung seines Sohnes. Goldene Ketten hätten
die Bolognesen dem Kaisersohn angelegt, als sie ihn nach kaiserlichem Vorbild
im Triumphzug in ihre Stadt einbrachten und die Legenden erzählen,
wie der in vollem Königsprunk mit dem strahlenden Kronenhelm auf dem
langen goldblonden Haar einreitende König das Volk von Bologna für
sich entflammte... nicht nur die schönen Bologneserinnen. Ihm wurde
im Palazzo del Podesta ein großer Saal angewiesen, in welchem er
und seine vornehmen Mitgefangenen sich tagsüber aufhalten durften.
Nur des Nachts wurde Enzio
in eine
Kammer aus Holz und Eisen, die in der Mitte des Raumes errichtet war, eingeschlossen
und daher kam die Legende auf, dass man den König in einem eisernen
Käfig gefangenhalte. Mit der Außenwelt durfte
Enzio ungehindert brieflich verkehren und in seinem Kerker soviel
er wollte Besucher empfangen. Seinen Unterhalt bestritt in späterer
Zeit die Kommune, da Enzio
mit seinen
großen Mitteln so verschwenderisch umging, dass er bald völlig
verarmte. Die Mitgefangenen verließen ihn freilich und nur ein deutscher
Graf, Konrad von Solimburg, teilte noch seine Haft. Aber Graf Konrad, den
die Bolognesen selbst einen unerträglich läppischen Menschen
nannten, wurde dem König so lästig, dass er bat, man möge
ihn von dessen Gesellschaft befreien.
Auch an Besucherinnen hat es nicht gefehlt. Man erzählt,
wie sich seiner die schöne Lucia Viadagola angenommen habe
und zwei natürliche Töchter Enzios
mögen der Zeit seiner 23 Jahre währenden Gefangenschaft entstammen.
Es war eine anfangs noch erträgliche Haft, die Enzio
durch Jahre mit unerschütterlicher Heiterkeit ertrug.
Den ganzen grauenhaften Untergang des staufischen
Caesarenhauses mußte ja Enzio in
seinen Kerkermauern durchleben, immer wieder auf eine Befreiung hoffend
und dann doppelt enttäuscht und getrogen. Nach Konradins
Ende war er selbst der Letzte seines strahlenden Geschlechts. Nach 20-jähriger
Haft, selbst schon ein 50-jähriger, versuchte König
Enzio zu fliehen. Nach seiner Entdeckung wurde König
Enzio desto strenger bewacht und starb zwei Jahre später.
Als dem Einzigen der jüngeren STAUFER
ward ihm ein königliches Leichenbegräbnis zuteil, das ihm die
Bolognesen gaben; in Scharlachgewänder gehüllt, mit Diadem. Zepter
und Schwert wurde Enzio gemäß
seinem Wunsch in San Domenico zu Bologna bestattet.
Durch seine Geliebte in Bologna Lucia Viadagola
wurde er zum Stammvater des Geschlechts der BENTIVOGLIO (Ich will dir wohl).
1238
1. oo 2. Adelasia von Torre und Gallura (Sardinien)
- 1244 um 1207- 1255
1. oo Ubaldo
Visconti von Pisa
um 1200- 1237
1249
2. oo NN , Nichte von Ezzelino III. di Romano
-
Kinder:
Heinrich
- nach 10.5.1305
Illegitim
Helena
vor 1249- 3.1272
oo Guelfo Graf von Donoratico
- 1288
Magdalena
-
Konstanze
-
Literatur:
-----------
Bedürftig Friedemann: Taschenlexikon Staufer.
Piper Verlag GmbH München 2000 Seite 63 - Decker-Hauf Hansmartin:
Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Katalog der Ausstellung
Stuttgart 1977 Band III Seite 367 - Engels, Odilo: Die Staufer.
Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 151,152,156,158
- Horst, Eberhard: Friedrich der Staufer, Claassen Verlag Düsseldorf
1989, Seite 33,100,114,204, 208,265,276,282,305, 309-311,313,318,321,337,341
- Kantorowicz, Ernst: Kaiser Friedrich der Zweite, Klett-Cotta Verlag
Stuttgart 1991 Seite 614-621 - Masson Georgina: Friedrich II. von
Hohenstaufen, Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbeck bei Hamburg 1991, Seite
39,94,214,217,254,350,351,352,353,354,359,365 - Mühlbacher,
Josef: Lebensweg und Schicksale der staufischen Frauen, Bechtle Verlag
Esslingen 1977 Seite 205 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche
Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag
Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 345,348,353,358 - Schwennicke
Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 15 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Wies, Ernst W.: Friedrich
II. von Hohenstaufen. Messias oder Antichrist, Bechtle Esslingen 1998,
Seite 188,193,208,215,259,261,263,267,271,281 -
Uehli, Ernst: Die
drei großen Staufer. Friedrich I. Barbarossa - Heinrich VI. - Friedrich
II., VMA-Verlag Wiesbaden 1997 -