Begraben: Kloster Lorch
Ältester Sohn des Kaisers
FRIEDRICH I. BARBAROSSA aus seiner 2. Ehe mit der Beatrix
von Burgund, Tochter von Graf Rainald III.
Decker-Hauff Hansmartin: Band III Seite 355
**********************
"Die Zeit der Staufer"
IX. GENERATION
63 FRIEDRICH
---------------------
* 16.7.1164, + um 1170
Pavia
Herzog von Schwaben 1167, 1170
Verlobt 1165 mit
ELEONORE VON ENGLAND
* 13.10.1162, + 21.10.1214
Tochter des König
Heinrichs II. von England und der Eleonore
von Poitou (geschiedene Königin von Frankreich), Tochter
von Graf Wilhelm VIII.
Eleonore heiratete
später (Verlobung Ende 1170) Alfons VIII.
König von Kastilien.
FRIEDRICH
-----------------
* Pavia 16. VII 1164, + 28. XI 1168/70
Begraben: Kloster Lorch
1167 HERZOG VON SCHWABEN
FRIEDRICH
------------------
* 16.7.1164 in Pavia
+ um 1170
Grabstätte: Benediktinerabtei Lorch
1167/70 Herzog von Schwaben
Verlobt (1165) mit
ELEONORE (+ 1214)
Tochter von König Heinrich II. von England
(+ 1189) und der Eleonore von Poitou (+ 1204), Tochter Wilhelms VIII.,
Grafen von Poitou, und geschiedenen Gattin König Ludwigs VII. von
Frankreich
Opll Ferdinand: Seite 73,103,104A,105,108,239,243,288
*************
"Friedrich Barbarossa."
Der Kaiser hatte damals, 1165, bereits einen eigenen Leibeserben,
den im Juli 1164 in Pavia geborenen Sohn Friedrich.
Die Verleihung der herzoglichen Rechte an den Würzburger
Bischof, die während des in der Mainstadt
zusammengetretenen Hoftages vom Juni 1168 beurkundet
wurde, ist weder zeitlich noch sachlich von der Übernahme des Herzogtums
Schwaben durch den Herrscher, der es nach dem Tod seines Vetters, Friedrichs
von Rothenburg, an seinen ältesten Sohn verlieh, zu trennen.
Das vor dem Aufstieg BARBAROSSAS zur
Königswürde von diesem selbst geleitete schwäbische Herzogtum
war damit wieder in die Hand seiner engeren Familienmitglieder gefallen.
Die 1165 vereinbarte Ehe des WELFEN-Herzogs
mit Mathilde von England war freilich
schon zuvor, nämlich am 1. Febrar 1168 in Minden, geschlossen worden
[8 Die ebenfalls 1165 vereinbarte Ehe des ältesten Sohnes des
Kaisers, Friedrich, mit Eleonore
von England kam dagegen wegen des Todes des staufischen
Prinzen - wohl 1168/69 - nicht zustande, vgl. Assmann, Barbarossas
Kinder, 455.].
Im Zuge dieser Verhandlungen erfahren wir erstmals von
der Absicht des Kaisers, seinen zweitgeborenen Sohn - der älteste
Sohn Friedrich [10 Nach dem
Tode dieses ältesten Kaisersohnes - zwischen September 1168 und
Oktober/November 1169 - erhielt der im Februar 1167 zu Modigliana (bei
Faenza) geborene, dritte STAUFER-Prinz Konrad
den staufischen Leitnamen Friedrich.
Die Klärung dieses die Forschung lange verwirrenden Sachverhaltes
ist Baaken, Altersfolge, 46ff. zu verdanken.] war seit seiner Geburt ein
schwächliches Kind geblieben - zum König wählen zu lassen.
Heinrich II. griff
im Schisma nicht mit der vom Kaiser erwünschten Härte durch.
Umgekehrt mochte der PLANTAGENET auch
von der Wahl des zweitgeborenen STAUFER-Sohnes
zum König enttäuscht sein, hatte man doch bei der Eheabredung
des Jahres 1165 den voraussichtlichen Thronfolger als Gemahl für
Prinzessin Eleonore ausersehen. Der
Tod dieses ältesten Kaisersohnes änderte die Situation naturgemäß
gänzlich. Eleonore wurde bereits
1170 mit König Alfons VIII. von Kastilien
vermählt.
Besser bezeugt sind jedenfalls Söhne des kaiserlichen
Paares: Im Juli 1164 wurde in Pavia der erste Sohn geboren, der
den staufischen Leitnamen Friedrich
erhielt.
Das Vertrauensverhltnis zwischen Markgraf Wilhelm von
Montferrat und FRIEDRICH fand im September
1164 nicht nur in der Ausstellung zweier Diplome, sondern vor allem darin
seinen schönsten Ausdruck, daß der Herrscher seinen damals erst
wenige Wochen alten, erstgeborenen Sohn Friedrich,
dessen schwache körperliche Verfassung es nicht angeraten erscheinen
ließ, ihn auf den unmittelbar bevorstehenden Zug über die Alpen
nach Deutschland mitzunehmen, in der Obhut des Markgrafen zurückließ.
So konnte bei der unter der Leitung Rainalds von Dassel
stehenden Mission an den englischen Hof im Frühjahr 1165 in Rouen
das schon 1157 und noch 1161 dem Grundsatz nach bestehende, gute Verhältnis
in der Form einer doppelten Eheverbindung festgeschrieben werden: Für
den damals einzigen Sohn des kaiserlichen Paares, den im Juli 1164 zu
Pavia geborenen Sohn Friedrich, und
für den nach seiner Scheidung von Clementia von Zähringen wieder
ledigen WELFEN-Herzog Heinrich den
Löwen wurde die Vermählung mit den Töchtern des
PLANTAGENET, Eleonore und
Mathilde, vereinbart.
Literatur:
-----------
Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 12,14,32, 33,36 - Decker-Hauf
Hansmartin: Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Katalog
der Ausstellung Stuttgart 1977 Band III Seite 339-374 - Jordan,
Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München,
Seite 167,173,181 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 80,94,99 - Güterbock,
Ferdinand: Barbarossas ältester Sohn und die Thronfolge des Zweitgeborenen
- Opll Ferdinand: Friedrich Barbarossa. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1998 Seite 73,103,104A,105,108,239,243,288,296 - Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 296 - Schwarzmaier,
Hansmartin: Die Heimat der Staufer. Bilder und Dokumente aus einhundert
Jahren staufischer Geschichte in Südwestdeutschland, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1976 Seite 10,17 - Schwennicke Detlev: Europäische
Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am
Main 1998 Tafel 15 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 -