Konrad I.                                          Graf von Tengling-Peilstein (1120-1168)
------------                                         Vogt von Michaelbeuern
um 1116
16.3.1168
 

Ältester Sohn des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

Schwennicke, Detlef: Tafel 29
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"Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

KONRAD I.
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16.III.1168

um 1118 GRAF von PEILSTEIN

  I. oo N. VON ÖSTERREICH
             

Tochter von Markgraf Liutpold III.

  II. oo ADELA VON ORLAMÜNDE
                  
10.VIII.1155

Tochter von Graf Siegfried


HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin
Dr. J.P.J.: Seite 94
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IX. 46. Chunrad
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C. 1120-1159, Graf von Peilstein
Vor 1121. Testes: Marchio Leopoldus (E. II. 22.), comes Cunradus de Pilstein (D. 46.), comes Sigihart de Scalach (D. 49): F. nr. 1509.
(1130). Chunradus comes de Peilstein Erster Zeuge: S. U. I. 343, 178a.
1143. Vor April 18. Zeugen: Otakar, marchio Styrensis, Gebehardus comes de Burchusen (D. 48.), Chunradus de Pilstein: S. U. I. 407, 288a.
1132/47. Laienzeugen: Graf Konrad von Peilstein, Graf Liutold von Plain, Graf Gebhard von Burghausen (D. 48.), Graf Engelbert von Kraiburg (O. B. am Inn) (C. 57.): S. U. II. 149ab.
C. 1122/37. Vogt von Michaelbeuern: S. U. I. 783, 29 Note.
1135. Mautern, Vogt von Michaelbeuern: S. U. II. 165.
1140. Vogt von Michaelbeuern, mit seinem Bruder Friedrich (D. 47.) erwähnt: S. U. II. 201.
1145. Hohensalzburg. Graf Konrad von Peilsteinund sein Bruder Friedrich erwähnt: S. U. II. 237.
1142/51. Der Hallgraf Konrad (von Peilstein) übergibt auf Bitten des Abtes Heinrich von Michaelbeuern dem Kloster Berchtesgaden ein Gut: S. U. II. 205.
1156. Wien/Dornbach. Zeugen: Ottakar, Markgraf von Steiermark, Rapoto Graf von Ortenburg (C. 59.), Gebhard Graf von Burghausen (D. 48.), Vogt von St. Peter, Chunrad, Hallgraf (D. 46.) und sein Sohn Chunrad (D. 48.), Heinrich, Graf von Schala (D. 54.): S. U. II.  323a.
1159. Erste Zeugen Graf Konrad senior von Peilstein, Gebhard, Hallgraf (F. 55.): S. U. II. 337.
Nach 1147 April 9. Graf Chunrad übergibt auf wiederholte Mahnungen des Abtes von Michaelbeuern Heinrich (1142-1161) und des verstorbenen Erzbischofs Chunrad (
9. April 1147) seinen Teil an Höfen in Ladendorf (südwestlich Mittelbach N.O.), welchen Graf Chunrad, dann Graf Gebhard von Burghausen (D. 48.) ( 1164) und Graf Heinrich von Schala (D. 54.) beim Tode Bischof Heinrichs von Freising ( 9. Oktober 1137) (D. 42.) zur Teilung erhalten haben: S. U. I. 797 f, 58.

Gemahlin:
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N.N. (C. 61.)


GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 102
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36. Konrad I.
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F. u. eV.
c 1115 siehe 32
c 1118 Chunrat comes de Pilastein siehe 32
c 1120 siehe 31
(1129) Vermächtnis des sterbenden Markgrafen Liutpold von Steiermark, ausgeführt von Markgraf Liutpold III. von Österreich in Gegenwart des Cunradus comes de Bilstein OÖ UB 1, 133 f. n 20
1130 Salzburg Chounrad comes de P. Salzb. UB 1, 343 n 178, 2, 217 ff. n 144
c 1130 Chuonrat comes de Halla Salzb. UB 1, 334 n 160 c, 520 n 488
Chunrat Vogt von Michaelbeuern Salzb. UB 1, 783 f. n 29 ff
c 1135 Counrad Vogt (von Salzburg) Salzb. UB 1, 596 f. n 25
1136 2/2 Klosterneuburg comes Chunradus de P. MBR 21 f. n 56
1140 Juni/Juli Chunradus advocatus (von Michaelbeuern), Friderich frater advocati Salzb. UB 2, 293 f. n 201
c 1140 comes Chunradus Vogt von St. Zeno MB 3, 536
1142 Jan. Regensburg Cuonradus comes de B. OÖ UB 1, 133 n 19, 2, 205 n 138; Stumpf 3434;
1145 Hohensalzburg comes Chuonradus de B. (filius) que eius Fridericus Salzb. UB 2, 342 n 237;
(1145) Chounradus comes et filius eius Fridericus de B. QE 1, 298 n 103
c 1145 Graf Konrad von Peilstein gibt zur Tilgung einer Schuld an Michaelbeuern seinen Anteil an dem Hof Ladendorf sw Mistelbach NÖ, den er, Graf Gebhard von Burghausen und Graf Heinrich von Schala als Erbe von Bischof Heinrich von Freising (31) erhalten haben Salzb. UB 1, 798 n 58
1147 16/5 Wien in expeditione Jerosolimitana Chunradus comes de P. willigt ein, dass seine Schwester Jueta zur Stiftung ihres Gatten Otto von Machland eine vom Vater ererbte Kirche an Baumgartenberg und Waldhausen gibt OÖ UB 2, 227, 231
1147 (16)/5 Wien Chunrat de P. et filius Friderich OÖ UB 2, 236 ff.n 157 ff.

(1147) Graf Chunrad von P. gibt mit seiner Gattin Adela und seinen Söhnen Friderich, Sigifrid und Chounrad für ein Darlehen von 65 Pfund (wegen des Kreuzzugs) ein Seelgerät nach Admont Steierm. UB 1, 278 n 265
1151 Dez. Salzburg s 48
(1151) Thalheim Landtag des bayer. Herzogs comes Counradus de P. Vogt von Reichersberg OÖ UB 2, 264 n 176
1153 Villach siehe 47
1154 16/11 Brixen Chounradus de P. Vogt von Salzburg und Reichersberg OÖ UB 1, 309 ff. n 67
1156 Wien Chounradus comes de Halle et filius eius Chounradus Salzb. UB 2, 448 f. n 323
1159 Enns Chounradus senior de P. Salzb. UB 2, 470 n 337;
1160 19/8 siehe 48;
1160 27/8 St. Pölten Graf Chunrad von P. und seine Söhne Sigefrid und Chunrad tauschen von dem Bistum Passau 1/3 Zehnt der auf ihrem Grund erbauten Pfarrkirche St. Leonhard (bei Peilstein) ein MB 28 b, 240 ff. n 27; IV.
1167 14/7 Ebersberg siehe 48
c 1168 16/3
Salzburg Dom: 17/3 Chounradus comes de Pilstein
Michaelbeuern 16/3: Conradus comes
Admont 15/3: Chounradus comes et monachus Necr. 2, 115, 213, 292 f.
Graf Konrad I., der schon vor 1120 auftritt, ist alt geworden und war schließlich ganz hinfällig. Aber auch wenn die Tatsache, dass er ein hohes Alter erreichte, nicht ausdrücklich überliefert wäre (siehe 48 zu c 1180), würde die Belegreihe für sein Auftreten völlig eindeutig dartun, dass es sich bei ihm um eine und dieselbe Persönlichkeit handelt. Wenn trotzdem noch Trotter aus ihm zwei Grafen, Vater und Sohn, macht, so trägt die Schuld daran das Landbuch von Österreich und Steier (siehe 36 1. Gemahlin), das dem Grafen Konrad I. eine (ungenannte) Tochter des Markgrafen Liutpold III. von Österreich zur Gemahlin gibt, während urkundlich c 1135 und 1147 als seine Gattin Adela erscheint. So hat man denn Adela zur Gattin eines eingeschobenen Konrad II. gemacht, ohne die zeitliche Unmöglichkeit zu bemerken. Die Markgrafen-Tochter ist wohl kaum in das Reich der Fabel zu verweisen, aber sie hat auf keinen Fall lange gelebt und Konrad I. ist bald zu einer zweiten Ehe geschritten.

1. Gemahlin:
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NN, Tochter des Markgrafen Liutpold III. nach dem Landbuch von Österreich und Steier DChr 3, 716 von c 1255
der marchgrave Liupolt von Osterrich het zwo tochter, der selbe marchgrave ladet ze Osterrich von Payern den graven Chunrat den Ruhen unt gab im der tochter ein, unt gab ihm zu der tochter Peilstein unt allez daz dar zu gehöret ... die andern tochter gab er dem graven Sighart der daz Scharsa(s) hiez, unt gab im zu der tochter Schala ... di gewunnen chint unt ennichel, diu sturben an erben unt geviel daz aeigen wider an daz lant (besitzgeschichtlich sehr anfechtbar, da 33 sich schon vor seiner Heirat mit der Markgrafen-Tochter nach Schala und der Vater Konrads I. sich c 1118 nach Peilstein benannten). Bezüglich Konrads kann man nur den Beleg (1129) und den ihm in der chronistischen Nachricht gegebenen Beinamen als Bestätigung werten; auf keinen Fall hat die österreichische Gattin Konrad Kinder geboren.
 

2. Gemahlin:
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Adela, Tochter Siegfrieds von Orlamünde (
1113) und Schwester der Rhein-Pfalzgrafen Siegfried ( 1124) und Wilhelm ( 1140); ev.
c 1135 cometissa Adala de Halla Salzb. UB 1, 791 f. n 46
1141 die Gräfin Clementia von Gleiberg (bei Atzbach Kreis Wetzlar, Hessen) stiftet zusammen mit ihren Neffen Otto und Wilhelm auf ihrem Allod das Augustinerkloster Schiffenberg mit Zustimmung der Pfalzgräfin Gertrud (Mutter der Adela), Besitzerin von 1/4 des Allods, sowie deren gleichfalls erbberechtigten Tochter Adela Oberrhein UB 1, 578 f. n 523 a
(1147) siehe oben
c 1155
Graf Chounrad von P. gibt für sich, seine Gattin, Kinder und Verwandten ein Seelgerät nach St. Peter in Salzburg Salzb. UB 1, 435 n 336
Tag 10/8 Admont: Adala comitissa Necr. 2, 310; Melk: ebenso Necr. 5,556.


Lechner, Karl: Seite 116,137
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"Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

Das "Landbuch von Österreich und Steier" berichtet, dass Leopold II. noch zwei weitere Töchter verheiratet und ihre Männer mit Grafschaften ausgestattet habe. Die eine Tochter mit Konrad (von Peilstein) mit Peilstein, die andere mit Graf Sieghard (von Burghausen) mit Schala. Das ist grundsätzlich ebenso fraglich wie der Zeitansatz unmöglich ist. Die Heiraten der beiden BABENBERGERINNEN Euphemia und Sophie können erst um 1120 angesetzt werden, also erst unter Leopold III., ihren Bruder.
Eine andere Schwester Markgraf Leopolds, Euphemia, heiratete den Vetter Sighards II., Graf Konrad von Peilstein. Allerdings irrt das Landbuch von Österreich und Steier (1240/45) auch hier wieder, wenn es die Heiraten der beiden Töchter Markgraf Leopolds II. und deren Ausstattung mit Schala und Peilstein noch zu dessen Lebzeiten erwähnt. Wir dürfen diese erst zu ca. 1123/25 ansetzen. Keine Rede also davon, dass die Herrschaften (Grafschaften) Schala und Peilstein alter BABENBERGER-Besitz waren, der dann an die sich danach nennenden Grafengeschlechter gekommen sei. Es ist klar, dass die SIGHARDINGER und FORMBACHER-RATELNBERGER einen starken Rückhalt an König (seit 1133 Kaiser) LOTHAR fanden und in der Mark besondere Bedeutung gewannen. Übrigens waren sie untereinander eng verschwägert, seitdem Graf Ulrich von Ratelnberg (
1097) mit Mathilde, der Witwe Graf Friedrichs von Tengling, des Ahnherrn der Burghausen-Schala-Peilstein, verheiratet war.
 
 
 
 

1123/25
  1. oo Euphemia von Österreich, Tochter des Markgrafen Leopold II.
                
 

  2. oo Adela von Orlamünde, Tochter des Grafen Siegfried
                
10.8.1155
 
 
 
 

Kinder:
2. Ehe

  Friedrich IV. Graf von Peilstein und Kleeberg
       

  Siegfried I. Graf von Peilstein
      

  Konrad II. Graf von Peilstein
       
12.11.1195

  Mathilde
         11.2.1175

  1. oo Richer von Hechenberg
                
1155/63

  2. oo Arnold Graf von Mareit und Greifenstein
                
1170

  Kunigunde
       
13.4.

  oo Meinhard II. Graf von Görz            
             
1231




Literatur:
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Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 94 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 116,137 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 102 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 343-345,347-348,391 -