Ältester Sohn des Grafen
Sieghard VII. im Chiemgau aus dem
Hause der SIEGHARDINGER und der Bilihild
von Andechs,
Tochter von Graf Friedrich an der
oberen Isar
Schwennicke, Detlef: Tafel 28
******************
"Europäische
Stammtafeln.
Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge
Band
XVI, Bayern und Franken"
FRIEDRICH I.
---------------------
† 17.VII.1071
GRAF von TENGLING 1048
oo MATHILDE
VON VOHBURG (RATPOTONEN), 1072
geistlich
† 30.IX....
Tochter von Graf Dietpold I.
HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER
BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gewin Dr. J.P.J.: Seite 91
**************
VII. 33. Friedrich
----------------------
1048-c. 1072, Graf.
1048. April 9. Seine Mutter Bilhilde
mit ihren Söhnen
Sigihard D. 34. und Friedrich D. 33. erwähnt:
S. U. II. 84.
C. 1060/70. Ein ager des Grafen Friedrich
in "Ualona" erwähnt: A. t. I. nr. 182.
C. 1072. Friedrich als Sohn der
Gräfin Bilhilde
und Bruder des Patriarchen
Sigihard von Aquileja bezeichnet: S. U. I. Seite 772, 774, nr.
1.
Gemahlin:
-------------
Mathilde: S. U. I. Seite 774, 3.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR
MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
-------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 93
*******************
20. Friedrich I. (IV.)
--------------------------
F. u eV.
1048 9/4 siehe 14 unter Pilihilde
c 1060 Friederich gibt mit
Zustimmung seiner Mutter Pilihild,
seiner Gattin Mathild und seines
Bruders Syrus
nach Michaelbeuern das Gut Bulharting Salzb. UB 1, 774 n 2
c 1070 Friedericus comes (jetzt
auch im früher aribonischen
unteren Salzburggau) de Tengelingen et
filii eius Sigehardus
et Fridericus
MBR 9 n 11 zu 1074
†
(1071) 17/7 Seeon: Fridericus
comes
Necr. 2 228
das Michaelbeuerner Nekrolog hat keinen Eintrag, vermutlich galt die
Kirchweihe am 17/7 als
Gedenktag, da sie mit Absicht auf diesen Tag festgesetzt
wurde.
Gemahlin:
-------------
Mathilde siehe oben c 1060
Tochter des Grafen Diepold I.
(siehe Ratpotonen-Diepoldinger
n 7)
Witwe und Nonne 1072 17/7 siehe
21
†
30/9 Michaelbeuern: Mechtildis comitissa Necr. 2, 215.
Friedrich I. und seine Gemahlin waren die Stammeltern der Grafen von Burghausen-Schala († 1192) und der Grafen von Peilstein-Kleeburg († 1218).
Lechner, Karl:
Seite 89,111,113,137,211
************
"Die Babenberger. Markgrafen
und
Herzoge
von Österreich 976-1246"
Die Söhne Meginhards waren Udalrich, Graf von Windberg (Landgericht
Vilshofen), der sich 1070/75 zuerst
Graf von Ratelnberg (Radelberg) nennt und mit Mathilde, der Witwe nach Graf Friedrich von Tengling,
verheiratet war.
Auch ein Großteil
der SIGHARDINGER
war gregorianisch gesinnt. Im Jahre 1072 wurde das von dem Patriarchen
Sighard von Aquileja († 1077)
und seiner Mutter Pilehild
gegründete und von Junggorzer Reformgeist geprägte
Benediktinerkloster
Michaelbeuren geweiht. Der Bruder
Sighards,
Graf Friedrich von Tengling († 1071)
war mit Mathilde (von Cham-Vohburg?) verheiratet, die
sich in zweiter
Ehe mit Graf Ulrich von Ratelnberg vermählte.
Am 12. Mai 1082 kam es bei Mailberg (Mauriberg) südlich der Pulkau
zur Schlacht, in der das Heer Markgraf Liutpolds, dem sich auch die
Grafen von Ratelnberg und die im Pulkautal gebietenden
SCHWARZBURGER-HADERICHE angeschlossen hatten, vernichtend geschlagen
wurde [21 Über die
Schlacht bei Mailberg geben uns nicht nur die Chroniken Nachricht,
sondern auch eine Tradition von ca. 1082/97, mit der Graf Ulrich von Ratelnberg, der Vogt von Göttweig, für
seine ritterlichen Gefolgsleute, die in der Schlacht bei Mauriberg
(Mailberg) gefallen waren, eine Gutschenkung an Göttweig macht,
die er später noch für das Seelenheil seiner Kinder
vermehrte. Seine Witwe Mathilde
(Witwe nach Graf Friedrich von Tengling-Burghausen)
macht an Göttweig eine Stiftung für Gatten und Sohn: FRA
11/69, Nr. 40-42,92. Über die Beziehungen der HADERICHE-FORMBACH/RATELNBERGER-BABENBERGER
vgl. Lechner, Mariazell. Die Teilnahme dieser Geschlechter an der
Schlacht bei Mauerberg (Mailberg) ist nicht nur durch
verwandtschaftliche Beziehungen zu erklären, sondern auch dadurch,
daß die RATELNBERGER und
HADERICHE in diesem Raum
Besitzrechte hatten. Von den CHAM-VOHBURGERN
ist d o r t keine Rede.].
LOTHAR war
mit bayerisch-österreichischen Geschlechtern eng verwandt, da seine Mutter Hedwig aus dem Geschlecht der FORMBACH-RATELNBERGER stammte (siehe
oben Seite 111). Itha, eine Schwester LOTHARS, war mit Graf Sighard von Tengling und Burghausen
vermählt, der im Jahr 1104 in Regensburg von kaiserlichen
Ministerialen und Stadtbürgern ermordet wurde, was zu neuer
Vertiefung des Gegensatzes bayerisch-sächsischer Geschlechter zu HEINRICH IV.
beitrug. Sein gleichnamiger Sohn
Sighard III. von Burghausen-Schala heiratete nach 1122 eine Schwester Markgraf Liutpolds, Sophie, die Witwe des letzten EPPENSTEINERS Heinrich,
Herzogs von Kärnten. Eine
andere Schwester Markgraf Liutpolds,
Euphemia, heiratete den Vetter Sighards II., Graf Konrad von Peilstein.
Allerdings irrt das Landbuch von Österreich und Steier (1240/45)
auch hier wieder, wenn es die Heiraten der beiden Töchter Markgraf Liutpolds III. und deren Ausstattung mit
Schala und Peilstein noch zu dessen Lebzeiten erwähnt. Wir
dürfen diese erst zu ca. 1123/25 ansetzen [75 MGH DChr III/2, 716 (geschrieben
1240/45); BUB IV/1, Nr. 583. Es handelt sich hier um die beiden
jüngsten Schwestern Liutpolds
III.; die älteste, Elisabeth,
wurde schon um 1090 mit Markgraf
Otakar der karantanischen Mark (Steiermark) verheiratet. Dazu
kommt, daß Sophie in
erster Ehe mit Herzog Heinrich von
Kärnten verheiratet war, der 1122 starb. Die zweite Ehe Sophies mit Graf Sighard von Schala kann also
frühestens 1123 geschlossen sein. Aber schon 1110/12 führt Sighard den Beinamen de
Scalah (Bitterauf 2, Nr. 1509; dort irrig zu ca. 1120
gesetzt). Schala kann also nicht erst um 1123 von den BABENBERGERN an Graf Sighard „von Schala" gekommen sein; Euphemias Gemahl führt ca.
1119/20 schon den Beinamen de Pilstein (FRA II/31,
95f., Nr. 97). Aber auch schon sein
Vater Friedrich III. von Tengling führt diesen Namen
(ebenda). In der Neuausgabe der Neustifter Traditionen (in QEbG, NF 19
1961 3 f., Nr. 1) wird diese Tauschhandlung zu „vor 1122 XI" datiert
(bezogen auf den Tod Otakars,
des Markgrafen der karantanischen Mark).
Der Herausgeber läßt „möglicherweise" auch „Weihnachten
1119" gelten, nach Mitis, Studien 200 f. Stellt man dieses Datum in
einen größeren Rahmen (ebenda 199-202), ist an ihm nicht zu
zweifeln.]. Keine Rede also davon, daß die Herrschaften
(Grafschaften) Schala und Peilstein alter BABENBERGER-Besitz waren, der dann
an die sich danach nennenden Grafen-Geschlechter gekommen sei. Wohl
aber könnte eine Aussteuer mit Gut im Raum von Obergrafendorf, das
1043 von König HEINRICH III. an
Markgraf Adalbert geschenkt
worden war („Bribesendorf" im Pielachgau), erfolgt sein. Es ist klar,
daß die SIGHARDINGER und FORMBACH-RATELNBERGER einen starken
Rückhalt am König
(seit 1133 Kaiser) LOTHAR fanden
und in der Mark besondere Bedeutung gewannen. Übrigens waren sie
untereinander eng verschwägert, seitdem Graf Ulrich von Ratelnberg († 1097) mit Mathilde, der Witwe Graf Friedrichs von Tengling,
des Ahnherrn der
Burghausen-Schala-Peilstein, verheiratet war.
Die drei Zweige
der SIGHARDINGER hatten in Graf
Friedrich I. von Tengling († 1071) ihren Ahnherrn, dessen Vorfahre
jener Graf Sizo auf Melk
gewesen war, den der erste babenbergische
Markgraf Liutpold verdrängte. Aus der Sippe dieser SIGHARDINGER sind 1168 die Grafen von Burghausen ausgestorben, 1191/92 die Grafen von Schala und mit Graf Friedrich um 1218 auch die Grafen von Peilstein. Herzog Liupold V. beerbte, wie bereits
erwähnt, die Grafen von Schala. Der Besitz der Grafen von
Burghausen ging teils an jene von Plain(-Hardegg) über, die auch
an der Grafschaft Peilstein Besitzanteile erwarben. Die östlichste
der drei „Grafschaften" mit der Schalaburg, Sitz der Grafen von Schala,
lag im Bereich der Pielach.
oo 1. Mathilde von Cham-Vohburg, Tochter des
Markgrafen Diepold
I.
um 1045/50
† 30.9.1125
2. oo Ulrich V. Graf von Ratelnburg
† 1097
Kinder:
Heinrich I. Bischof von Freising (1098-1137)
um 1065
† 9.10.1137
Sieghard IX. Graf von Burghausen
† 5.2.1104 hingerichtet
Friedrich II. Graf von Tengling
†
23.7.1120
Kunigunde Nonne zu Michaelbeuren
†
Literatur:
------------
Faußner, Hans Constantin: Zur
Frühzeit
der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1990 Seite 44-46 - Gewin,
Dr. J.P.J.: Herkunft und
Geschichte
führender
bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter,
s-Gravenhage
Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 91 - Lechner,
Karl: Die Babenberger. Markgrafen
und
Herzoge
von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985
Seite 89,111,137,211,337 A. 21 - Schwennicke,
Detlef:
Europäische
Stammtafeln.
Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge
Band
XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel
28 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.:
Genealogische
Tafeln
zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag
Göttingen
1962-1969 Seite 93 -