Sohn des Grafen
Engelbert III. im Chiemgau aus dem Hause
der SIEGHARDINGER und der Adela
von Bayern, Tochter von Pfalzgraf
Hartwig I.
Nach Gewin Sohn des Grafen
Engelbert im Chiemgau und der Adala, Tochter von Graf Meginhard
in der Mangfall
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN
GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 91
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19. Engelbert IV.
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F. s. 18; eV.
1028 19/4 Aachen Klausen im Norital liegt in der Grafschaft des Grafen
Engelbert DD 4, 160 f. n 115
c 1030 Vogt von Brixen siehe
18
Graf Engilbert schenkt auf Bitte
seines Bruders, des Bischofs
Hartwich von Brixen, zu seinem,
seines Bruders und seiner Gemahlin Liudkarde Seelenheil dem Brixener
Domkapitel ein Gut zu Zedlach
in der Grafschaft Lurn Acta Tirol. 1, 27 n 66
Engilbertus Spitzenzeuge Acta Tirol.
1, 27 n 68 f
(1030/39) Engelbert, Bruder
des Bischofs Hartwich
von Brixen, Graf im Pustertal, in seiner
Grafschaft liegt das Kloster
Sonnenburg Kärnt. UB 3, 103 f. n 246;
(1035/41) Engelbert Vogt des
Salzburger
Erzbischofs Tietmar Salzb. UB 1, 224 f. n 28 ff., 227 n 36
† c 1040 15/3 Salzburg Dom: Engilpreht
comes Necr. 2, 115.
Gemahlin:
-------------
Liutgard siehe oben zu 1030
wiedervermählt mit dem vormaligen
Pfalzgrafen Aribo VI.
† 1102
(siehe Aribonen n 25); vielleicht Schwester
jenes Grafen Meginhard, in
dem man einen Ahnen der GÖRZER
vermutet und der nach dem
urkundlichen
Befund ein Verwandter von 18 und 19 gewesen sein muss (siehe 18 zu c
1030).
Da sein Name weder in der sieghardingischen
noch in der aribonischen
Aszendenz erscheint, kann er kein Bruder von
18
und 19 gewesen sein, ebenso wenig seine
Gattin Mathilde eine Schwester
(Acta Tirol. 1, 29 n 72), da auch dieser Name bei den früheren
ARIBONEN
und SIEGHARDINGERN nicht vorkommt.
HERKUNFT UND GESCHICHTE
FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 88
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30. Engelbert
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1028-c. 1040. Graf im Norital
(Tirol), Vogt von Brixen:
A. T. I. nr.
65, 66.
1028. April 19. Engelbert, erwähnt
als Graf im Norital "Clusa (Klausen) sita in loco Sebonna in pago
Orital
in comitatu Engelberti": M.
G. DD.
IV. 113.
1022/39. Engelbert, als Bruder
des Bischofs Hartwig
(D. 31.) bezeichnet: A. t. I. nr. 66, 71.
1022/39. Graf Engelbert schenkt
mit seiner Gemahlin Liutgard
dem Domkapitel ein Gut zu Zedlach
(westlich
Windischmatrei): A. t. I. nr. 66.
Gemahlin:
-------------
Liutgard, Tochter des Grafen
Weriand, Graf von Istrien und
Friaul
und der Willipurg, Gräfin von Ebersberg B. 23.,
erwähnt vor
1064:
Wiesflecker I. S. 25 nr. 75.
Note:
-------
Dass aus der Ehe des Grafen Engelbert eine
Tochter mit Namen Richgard
geboren ist, die sich mit dem
Grafen Siegfried von Spanheim (C.
25.) vermählte, wird wohl allgemein angenommen. Ihr Name
rührt
zweifellos von ihrer Ur-Großmutter
Richgard, der Gemahlin des
Grafen
Oudalrich von Ebersberg B. 16., her. Durch Siegfrieds Ehe mit Richgard
trat der alte Leitname der ARIBONEN
Siegfried in seiner Linie in den
Hintergrund
und nahmen die Hausnamen des SALZBURGER
Geschlechtes Engelbert und
Hartwig
seitdem eine hervorragende Stelle ein (siehe Tafel C.)
Über die Träger des Namens
Liutgard im 11. Jh. herrscht eine
große Meinungsverschiedenheit. Wir verweisen darüber nach
einer
1951 erschienenen Abhandlung "Geschichte des Benediktinerklosters
Millstatt
in Kärnten" in "Archiv für vaterländische Geschichte und
Topographie" von Erika Weinzierl-Fischer, die eine Angabe der Quellen
und
Literatur enthält. In dieser Abhandlung wird auf die Tatsache
hingewiesen,
dass zwischen 1098 und 1104 eine Gräfin
Liutkard durch die Hand
ihres
Sohnes Hartwig eine Hube in Asenham der Freisinger Kirche
übergab
(F. nr. 1671, Wiesflecker I. Seite 37 nr. 139). Dazu wird a.a.O. Seite
31 bemerkt, dass man diese Liutkard
wohl als die Gemahlin des Aribo
(C.
23.) betrachten darf und dass wohl kaum angenommen werden kann, dass
sie
identisch ist mit der vor 1064 erwähnten Liutgard, Tochter des
Ehe-Paares
Weriand und Willipurg.
In seinem Salzburger Urkundenbuch
(S. U. II. nr. 99) annotierte Hauthaler
zu Liutgard, der Gemahlin
des Grafen Engelbert,
folgendes: "Sie heiratete in zweiter
Ehe Aribo, Pfalzgraf und
brachte dem
aus
Bayern eingewanderten Pfalzgrafen von Bayern die Besitzungen seines
Hauses
in Lurngau und Pustertal ein." Andere sind ihm in dieser Auffassung
nachgefolgt.
Aus verschiedenen Gründen achten wir diese aber unhaltbar.
Graf
Weriand, um 970 geboren, wird
sich wohl nicht später als
1005 mit der Gräfin Willipurg von
Ebersberg B. 23. vermählt
haben.
Ihre Tochter Liutgard, Gemahlin
des Grafen
Engelbert D. 30. hatte eine
Tochter Richgard,
die um 1045 den Grafen Siegfried von
Spanheim heiratete. Ihre Mutter
Liutgard würde dann nach
dem Tode ihres Mannes, des Grafen
Engelbert, (um 1040) in zweiter
Ehe
den etwa 20 Jahre jüngeren
Pfalzgrafen Aribo geheiratet haben, der 1053 bei der
Gründung des
Klosters Weissenohe noch mit einer Guilla
(Willa) = Willipurg
vermählt
war und erst 1060/88 mit seiner Frau
Liutgard erscheint (siehe Trotter
in: Zeitschrift des historischen Vereins für Steiermark 25, 1929
Seite
16 und Weinzierl-Fischer a.a.O. Seite 25, 27-32.).
Trotter nahm a.a.O. Seite 15 an,
daß Pfalzgraf Aribo in
zweiter Ehe
mit einer Liutgard
vermählt war, was auch
wieder der Tatsache, dass eine Gräfin
Liutgard mit ihrem Sohn
Hartwig um 1100 urkundlich erscheint,
entspricht.
Während die zweite Gemahlin des
Pfalzgrafen Aribo C. 23. Liutgard
denselben Namen als die Tochter des
Ehe-Paares Weriand und Willipurg
hatte,
fällt es auf, dass Aribos erste
Frau den Namen der Gräfin
Willipurg
von Ebersberg B. 23. trug. Ihre
Tochter Liutgard, die Gemahlin
des
Grafen Engelbert D. 30., ist vor 1064
in dem Trad. Codex des Klosters Geisenfeld erwähnt, wo eine
Willipurg
vermutlich ihre Kusine als Äbtissin fungierte.
Wenn man die obengenannten Tatsachen
und Verbindungen betrachtet, ist
nach unserer Meinung kaum zu bezweifeln, dass aus der Ehe des Grafen
Engelbert und Liutgard nebst einer Tochter Richgard,
die den Grafen Siegfried von Spanheim
C. 25. heiratete, noch zwei andere
Töchter
geboren sind: Willipurg,
die erste und Liutgard,
die zweite Gemahlin des Pfalzgrafen
Aribo C. 23.
Aus der zweiten Ehe ist dann Aribos, nach
seinem Großvater Pfalzgraf
Hartwig C. 14. genannter Sohn geboren, der angeblich jung
gestorben
ist.
Seine Mutter schenkte 1098/1104 durch seine Hand die obengenannte Hube
in Asenham (B. A. Mühldorf) an die Freisinger Kirche, wo damals
ihr
Geschlechtsgenosse Bischof Heinrich
D. 42. regierte. Wir werden in
unserer
Auffassung bestärkt durch die Tatsache, dass die genannte Hube in
der Umgebung von Mühldorf lag, wo alter Familienbesitz ihres
Geschlechtes
gelegen war (siehe unter Hartwig
D. 6. und Diotmar D. 8.).
Betrachten wir die materielle Lage
des Grafen
Engelbert D. 30. und die seiner
Gemahlin Liutgard, so
ergibt sich, dass bei seinem Machtzuwachs die Tatsache eine große
Rolle gespielt hat, dass sein Bruder
Hartwig
D. 31. 1022 zum Bischof von
Brixen ernannt wurde und diesem 1027
von Kaiser
KONRAD II. die Grafschaft
im Eisacktal und Inntal übertragen wurde. Seine Gemahlin
Liutgard
war eine Tochter des
mächtigen Grafen von Istrien und
Friaul
Weriant
und der Willipurch, der reichen Erb-Tochter der Grafen von Ebersberg.
Es
ist bezeichnend, dass die beiden Söhne des Grafen
Engelbert: Engelbert
und Meginhard
D. 38, 39. Grafen im Pustertal (Tirol) in der Diözese ihres Oheims
Bischof Hartwig (Brixen)
wurden und dass aus der männlichen Linie später die Grafen
von
Görz im Friaulschen zu großem Ansehen und großer Macht
gelangten.
Auch bei den Töchtern spüren wir die Abstammung reicher und
ansehnlicher Vorfahren. Aus der Ehe der Tochter
Richgard D.
36. mit dem Grafen von Spanheim C. 25. spross ein Sohn Engelbert
C. 35., der gleich wie sein
Ahnherr Weriand Graf in Istrien war. Unter
seinen Deszendenten finden wir verschiedene Herzöge von
Kärnten
(siehe C. 45, 46, 55, 56, 68, 69). Es ist anzunehmen, daß die
beiden
Töchter Willipurg,
die 1053 noch mit dem Pfalzgrafen Aribo
vermählt war und Liutgard,
die zweite Gemahlin, reichen
Besitz in Friaul und Istrien hatten.
Wahrscheinlich
hat Aribo das Kloster
Millstatt, das etwa 1068/88 gegründet wurde
und ebenda bedeutende Besitzungen hatte, mit einigen Gütern und
mit
Gütern seiner ersten Frau Willipurg
ausgestattet.
oo Liutgard, Tochter des Grafen Weriand
um 1010
† 1066/77
Kinder:
Willipurg
um 1025
† c. 1060
oo 1. Aribo II. Pfalzgraf von Bayern
1024
† 18.3.1102
Richgard
um 1030
† 9.7. um 1072
um 1045
oo Siegfried Graf von Spanheim
† 7.2.1065
Liutgard
†
oo 2. Aribo II. Pfalzgraf von Bayern
1024
† 18.3.1102
Engelbert Graf im Pustertal
† c. 1090
Meginhard Graf im Pustertal
† c. 1090
Seine Erb-Tochter Richgard
(†
um 1072) war mit Siegfried I. von
Spanheim (†
1065) vermählt
und brachte der Familie ihres Mannes bedeutenden Besitz zu.
oo 1. Liutgard, Tochter des
um 1010
† 1066/77
2. oo Aribo II. Pfalzgraf von Bayern
1024
† 18.3.1102
Kinder:
Richgard
um 1030
† um 1072
um 1045
oo Siegfried I. Graf von Spanheim
† 1065
Literatur:
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Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte
führender
bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter,
s-Gravenhage
Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 88 - Schwennicke, Detlef: Europäische
Stammtafeln.
Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge
Band
XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel
28 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.:
Genealogische
Tafeln
zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag
Göttingen
1962-1969 Seite 91 -