Sohn des Grafen
Ratold
I. von Ebersberg aus dem Hause
der SIEGHARDINGER und der Engelmut,
Tochter von Graf
F. s. 2 Ende
erhält vom Vater Ebersberg, das er gegen die Ungarn befestigt
Minus 10 f.
c 930 Eparhart
comes nQ 5, 12 n
1063; 928/ 34 s. 6
946 21/7 Enkel von 1 DD 1, 157 f. n. 78
950 16/7 (Ober-) Neuching in pago Hesinga (Oexing AG Ebersberg) liegt
in seiner Grafschaft DD 1, 207 f. n 126
c 958 Eparhart
comes nQ 5, 87 f.
n 1164
†
959 (statt 949 Maius cap. 19) 16/11 Freising Dom: Eparhart
comes, Ebersberg: Eberhardus
comes
filius Ratoldi
et Willipirc soror eius Necr.
3, 81,78; in Freising begraben Minus 12
wahrscheinlich unverheiratet.
HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER
BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 43
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VI. 13. Eberhard I.
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Graf von Eberberg,
934-959 (†).
934. Graf Eberhard und sein
Bruder
Adalpero errichteten das Kloster Ebersberg, das 970 von Friedrich,
Erzbischof von Salzburg (958-991) D. 17. geweiht wurde,
nachdem Bischof
Abraham von Freising seine Bewilligung verliehen hatte. Damals
war Oadalricus,
B. 16., des obengenannten Adalperos
Sohn, Graf in Eberberg. Im
Jahre 934 übertrug Graf
Eberhard, der erste Gründer, zu Sempt seine "fiscalem curtem",
genannt Sempt "Semitana" und seine Güter längs des Erlbaches
(östlicher Quellbach der Sempt) etc.: F. nr.
1063,1095,1135,1148,1152, 1164.
C. 935. Ongoltingin (Echering), Tegrinpach. Graf
Eberhard übertrug dem Kloster zwei Kirchen, nl.
im Dorfe "Ongoltingin"
(Zorneding. L. Ebersberg) und in Tegernbach, weiter Güter im
Dorfe,
genannt "Chletheim" (Klettham, G. Altenerding, L. Erding): E. 137, I.
6,
7.
946 Juli 21. König OTTO I. schenkt
dem Grafen
Eberhard eine Besitzung
im Chiemgau, die diesem schon früher zu Eigen gegeben war. Der
Besitz
ist folgendermaßen verzeichnet: OTTO cuidam
dilecto comiti nostro Eberhart nominato
talem proprietatem qualem antecessor
noster beatae memoriea Arnolfus rex avo illius Sigihardo comiti in pago
Chiemihgouve in comitatu Sigihardi
in proprietatem donavit" etc.: Urkunde OTTOS I. nr
78.
Graf
Eberhard übertrug dem Kloster Ebersberg ein "curticulam"
in Kaps (L. Ebersberg): E. 136, I. 4.
(†)
Froschheim (L. Reichenhall) XVI. Kal.
Dec. (16 November 959
starb Graf Eberhard. Im
Calendarium
ist erwähnt: Eberhardus
comes,
filius Ratoldi obiit.:
E. 137, 1.7.
(†)
c. 960. Der Codex des Klosters Ebersberg erwähnt, dass Eberhards
Bruder Adalpero
viele Söhne hatte und dass in kurzer Zeit 3 seiner Töchter
und
zwei Söhne starben. Sein Sohn
Oudalricus
wird dabei als einziger männlicher Erbe bezeichnet.: E. 137, I.8.
Note:
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Ohne Zweifel rührt der Taufname des wohl ältesten Sohnes
des Grenzgrafen Ratold III. B.
10. Eberhard
von einem Aszendenten in der weiblichen Linie her. Da die
EBERSBERGER in Friaul begütert waren, liegt, obwohl dafür
keine Belege sind, der Gedanke nahe, dass Ratolds III. Vater, Graf Sigihard
II. B. 8., mit einer Tochter
des Markgrafen Eberhard von Friaul (846-868)
vermählt war, was auch zeitlich stimmen würde.
Bei dem Verzeichnis der obenerwähnten Schenkung dd. 21. Juli 946
annotierte Reindel Seite 200f.: Diese Besitzung wurde später cum totius
populi iudicio von Beauftragten Herzog Bertholds aus dem
königlichen
Besitz ausgeschieden und dem Eberhard zuerkannt.
So hat diese Urkunde wohl den Zweck, ein nicht ganz
rechtmäßiges
Vorgehen des Bayern-Herzogs nachträglich zu legitimieren, wobei
besonders
auffällt, dass dem Herzog dafür in dieser Urkunde nicht der
geringste
Vorwurf gemacht wurde. Die Angabe, dass das Gut in comitatu Sigihardi liege,
wird nach Richter wohl eher auf den Großvater Eberhards als auf einen
jetzt amtierenden Grafen Sigihard zu
beziehen sein.
Eberhard I. erbaute die Burg
Ebersberg und gründete 934 gemeinsam mit seinem Bruder Adalbero
das Hauskloster Ebersberg. Er starb kinderlos.
Störmer Wilhelm: Seite 169-170
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"Adelsgruppen im
Früh-
und hochmittelalterlichen Bayern."
Die Krönung dieser herrschaftlichen
Konzentrationsbestrebungen
des Grafen Sighard scheint
die Errichtung der Burg Ebersberg gewesen
zu sein, die sein
Enkel Eberhard
933
verstärken ließ, um im folgenden Jahre 934 zusammen mit seinem
Bruder Adalbero
hier Kirche und Kanonikerstift zu Ehren der Heiligen Maria, Sebastian,
Cyriacus, Vitus und Martin zu gründen. Damit war erstmals ein
Zentrum
der Familie gegeben. Auch wenn Eberhard selbst
noch seine Ruhestätte in Freising fand, war aber trotzdem die
Familiengrablege
und das Familienzentrum geschaffen. Erst Eberhard
und Adalbero,
die das Kanonikerstift gründeten, erhielten das Grafenamt in den
umliegenden
Gebieten Ebersbergs - man sieht, wie das "Hauskloster"
herrschaftsbildend
wirkt. Dabei ist festzustellen, dass Königsgut und
Königsleute,
Fiskalzentrum und Königsforst offenbar integrierend wirkten und
neben
dem Eigengut wichtige Bausteine bei der Allodifizierung der Herrschaft
waren . Nicht zu vergessen beim allgemeinen Aufstieg der EBERSBERGER
ist die kostbare Reliquie der Hirnschale des heiligen Sebastian,
die das Kloster zu einem weithin berühmten Wallfahrtsort machte
und
damit Machtpotential und Prestige der Stifterfamilie erhöhten.
Dem Namen ihrer neuen Burg und ihres Hausklosters scheinen die "EBERSBERGER"
aber von einer Königsburg in der Ostmark übernommen zu
haben, einen Hauptaktionszentrum der WILHELMINER
im 8. Jahrhundert, deren
Haupterben an der östlichen Donau die EBERSBERGER
waren. Ich meine die Eparesburg, die wohl mit Ybbs, gegenüber
von Persenbeug, zu identifizieren ist. Um Persenbeug schufen sich die EBERSBERGER
eine neue Herrschaft im Osten. Von hier aus erfolgte ihr politischer
Vorstoß
in das Waldviertel.
Literatur:
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Flohrschütz
Günther: Der Adel des ebersbergischen Raumes im Hochmittelalter.
C.H. Beck'sche Verlagsbuchhhandlung München 1989 - Fried Pankraz:
Forschungen zur bayerischen und schwäbischen Geschichte.
Gesammellte
Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 370 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und
Geschichte
führender
bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter,
s-Gravenhage
Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 43 - Jakobs Hermann: Der Adel in der
Klosterreform von St. Blasien. Böhlau Verlag Köln Graz 1968
Seite 218, D - Schwennicke,
Detlef: Europäische
Stammtafeln.
Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge
Band
XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel
28 - Störmer Wilhelm:
Adelsgruppen im
Früh-
und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs-
und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische
Landesgeschichte
München 1972 Seite 169,170 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische
Tafeln
zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag
Göttingen
1962-1969 Seite 64 -