Begraben: Stift Öhringen (von ihm und seiner Mutter
Adelheid 1037 gegründet)
Sohn des Grafen Hermann von Bretschau und der Adelheid
von Metz, Tochter von Graf Richard, Stiefbruder von Kaiser
KONRAD II.
Sohn eines fränkischen Grafen und der Adelheid
von Metz, Tochter von Graf Richard
Nach Gewin Sohn des Grafen Ernst von Dollnstein
und der Adelheid von Moosburg, Tochter von Graf Adalbert
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1162
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Gebhard III., Bischof von Regensburg 1030-1060
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+ 2. Dezember 1060
Regensburg
Begraben: Stift Öhringen (von ihm und seiner MutterAdelheid 1037 gegründet)
Gebhard entstammte dem fränkischen Edelfreien-Geschlecht der HOHENLOHE und war über seine Mutter ein Stiefbruder Kaiser KONRADS II. sowie enger Verwandter HEINRICHS III. Zu Bischof Gebhard I. von Eichstätt, dem späteren Papst Viktor II., stand er in einem nicht genau bestimmbaren Verwandtschaftsverhältnis. Die Einsetzung des aus Würzburg von KONRAD II. auf den Regensburger Bischofssitz berufenen Gebhard III. macht das Bestreben des salischen Königtums deutlich, seinen Einfluß im Zentralraum um Regensburg zu behaupten. Gebhard III., der auch als Bischof den Reichskriegen in Böhmen und Ungarn nicht fern blieb, nahm 1046 am Italienzug und an der Synode zu Pavia teil. 1050, als in Bayern die Herzogsgewalt nur wenig wirksam war, begann er einen Privatkrieg gegen die Ungarn. Trotz seiner Königsnähe beteiligte sich Gebhard an einer Verschwörung des Herzogs Welf gegen HEINRICH III. (1055). Nach ihrer Aufdeckung kam er in Haft und wurde angeklagt. 1055/56 war er dann in einen Aufstand gegen den Bayernherzog Konrad verwickelt. Vom Wirken Gebhards III. in seiner Diözese ist wenig bekannt. Er ging mit Härte gegen das frühere Domkloster St. Emmeram vor und mischte sich laufend in Besitzangelegenheiten ein. Diese Auseinandersetzungen, wegen derer ihn Otloh von St. Emmeram in der Hölle schmachten sah, waren Ausgangspunkte des Dionysios-Kultes in St. Emmeram. Der militärisch und politisch sehr aktive, allerdings wenig geradlinige Bischof kann als bezeichnender Vertreter des ottonisch-salischen Reichskirchensystems gelten.
Literatur:
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ADB VIII, 470-472 [H. Bresslau] - DHGE XX, 221-224 [P.
Mai] - NDB VI, 115 f. [K. Reindel] - K. Bosl, Bayerische Biographie 1983,
241 [R. Reiser] - F. Janner, Gesch. der Bf.e v. Regensburg, 1966, 29f.
- H. Zielinski, Der Reichsepiskopat in spätotton. u. sal. Zeit (1002-1125),
1984, passim - K. Hausberger, Gesch. der Bf.e v. Regensburg I, 1988 - A.
Schmidt, "Auf glühendem Thron in der Hölle", G., Otloh v. St.
Emmeram und die Dionysios-Fälschungen (Ratisbona sacra. Das Bm. Regensburg
im MA [ersch. 1989]).
GEBHARD III., Bischof von Regensburg
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+ 2.12.1060
Regensburg
Mutter: Adelheid von Egisheim (+ um 1039)
Stiefbruder von König KONRAD
II.
1036 Bischof von Regensburg.
Begleitete 1044 Kaiser HEINRICH
III. nach Ungarn und 1046 nach Rom.
1050 Einfall in Ungarn, was einen Rachefeldzug der Ungarn
zur Folge hatte.
Wegen eines Komplotts gegen den Kaiser 1055 inhaftiert.
Erhielt 1056 Bistum Regensburg zurück.
Literatur:
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NDB 6; Riezler 1, F. Janner, Geschichte der Bischöfe
von Regensburg 1, 1883.
GEBHARD III.
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+ 1060
Aus der 2. Ehe Adelheids.
Gebhard wurde vom
kaiserlichen Halbbruder zur Tonsur gezwungen und wurde 1036 Bischof
von Regensburg. Er nahm an den Ungarnfeldzügen 1043-1045
und 1050-1051 teil und war ein schroffer Gegner Herzog Konrads I. von Bayern,
der floh. Er rebellierte 1055/56 mit den WELFEN
gegen den kaiserlichen Neffen und wurde inhaftiert, ab 1056 war er wieder
Bischof
von Regensburg.
VIII. b. 146) GEBHARD III., Bischof von Regensburg
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+ 1060 XII 2
Vgl. Bresslau, Jbb. Konrad II. Band 1, Seite 339-342
Bischof von Regensburg
1036-1060 (+). 1037.
Bischof Gebhard gründete
mit seiner Mutter Adelheid A. 35. das Kollegiatstift Oehringen (Württemberg):
W. U. I. S. 263, nr. 222, H. Reg. 162.
1043. Nov. 28. In einer Kaiserurkunde ist erwähnt,
dass König HEINRICH III. Besitz
in den Orten Wurmrausch, Högen und Fürnried von seiner Großmutter
Adelheid
(A. 35.) und deren Sohn Graf Gebhard (G. 24.)erwarb:
M. G. Kaiser-Urkunden V. nr. 168.
Note:
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Die obengenannten Orte Wurmrausch, Högen und Fürnried
liegen im Nordgau, nahe bei den von Bilifrid E. II. 6., Witwe des Grafen
Ernst G. 18., an St. Emmeram geschenkten Gütern. Wie wir schon in
der Note bei Liutpold E. II. 4. bemerkten, weist alles darauf hin, dass
die von
Adelheid und ihrem Sohn Bischof
Gebhard dem König HEINRICH III.übereigneten
Güter Besitz Gebhardswaren, den
er von seinem Großvater, dem Grafen Ernst und dessen Gemahlin Bilifrid,
geerbt hatte.
Trillmich Werner: Seite 251
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Auf der am 23. September 1027 begonnenen Synode wurde des Kaisers Stiefbruder Gebhardaus der zweiten, wenig geschätzten Ehe seiner Mutter, angeklagt, ohne Genehmigung sein Würzburger Kloster verlassen zu haben, um als Erbe wohlhabender Verwandter ins weltliche Leben zurückzukehren und Waffen führen zu dürfen. Er mußte im geistlichen Stande verbleiben. Er wurde später Hofkapellan und 1036 Bischof von Regensburg.
Lechner Karl: Seite 71,73,77,78
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"Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich
976-1246"
Das Hochstift Regensburg konnte unter Bischof
Gebhard III. (1036-1060), einem Halbbruder KONRADS
II. und Onkel HEINRICHS III.,
seinen Besitzstand an Donau und Erlauf (Pöchlarn-Wieselburg) und im
südlichen Marchfeld mehren.
Zum drittenmal zog König
HEINRICH III. 1044 gegen Ungarn, mit 2 Heeren, einem böhmischen
unter Herzog Bretislaw und einem bayerischen unter Bischof
Gebhard von Regensburg. Sie nahmen Ödenburg ein und drangen
mit Umgehung des sumpfigen und waldigen Gebiete bis an die Raab vor. Bei
Menfö kam es am 5. Juli 1044 zur Schlacht, die dem deutschen Heer
einen großen Sieg brachte.
Nach dem Tode des Markgrafen Siegfried scheint Bischof
Gebhard III. von Regensburg mit der ungarischen Mark betraut
worden sein. Er war beteiligt am Wiederaufbau der Reichsfeste Heimenburg
und wird als ein entscheidender Vorkämpfer in den wechselvollen Kämpfen
mit König Andreas von Ungarn in
den Jahren 1050-1052 genannt. Die Kämpfe verliefen wenig glücklich
für die Deutschen, die Belagerung von Preßburg mußte über
Intervention des Papstes aufgehoben werden.
Obwohl Bischof Gebhard
erst mit Herzog Konrad von Bayern in Fehde gelegen hatte, beteiligte er
sich an dessen Aufstand gegen den Kaiser HEINRICH,
Gebhards
Neffen. Der Aufstand brach zusammen und Herzog Konrad und Graf Poto flohen
nach Ungarn, während
Bischof Gebhard in
Gewahrsam genommen wurde.
Literatur:
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Boshof, Egon: Bischöfe
und Bischofskirchen von Passau und Regensburg, in: Die Salier und das Reich,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band II Seite 122 - Boshof
Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 -
Bosl,
Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983
Seite 241 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher
Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1991 Band I Seite 532,541/II Seite 119,122-128,130,133,526,554/III
Seite 201,309,320 - Erkens Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und
Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998
Seite 29 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit.
Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten
der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln
Wien 1989 Seite 347 - Janner, Ferdinand: Geschichte der Bischöfe
von Regensburg, Friedrich Pustet Verlag Regensburg 1883 Band I Seite 477-545
- Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich
976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 71,73,77,78 - Schulze
Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und
Salier. Siedler Verlag - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 15 -
Trillmich Werner:
Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 251
- Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag
C.H. Beck München 2000 Seite 106,299,329,354 -