Friedrich
Graf von Saarbrücken
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Vogt von St. Victor und St. Peter in Mainz und
Vogt von Hornbach
um 1070 †
1135
Ältester Sohn des Grafen
Siegbert im unteren Saargau aus dem Hause SAARBRÜCKEN
Thiele, Andreas: Tafel 80
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"Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"
FRIEDRICH I.
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† um 1134
Folgt zu Saarbrücken, 1118 erstmals "Graf von Saarbrücken" genannt
(in Adalberts
Privilegien-Urkunde für Mainz), teilt um 1120 mit seinem Bruder Sigebert, der die
elsässischen Besitzungen nimmt; behält dort etliche Lehen
Lothringens. Er unterstützt weitgehend Kaiser LOTHAR
III., ohne völlig mit den STAUFERN zu
brechen, ist unter anderem Vogt von
St. Victor und St. Peter in Mainz und von Hornbach.
oo GISELA (? VON LOTHRINGEN)
†
wohl Tochter des Herzogs Dietrich II. und Erbin des
Raumes Zweibrücken
Engels, Odilo: Seite
138,140,146
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"Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte
der Staufer im 12. Jahrhundert"
Der Graf von Saarbrücken hatte
bekanntlich mit Hilfe
seines erzbischöflichen Bruders eine ganze Reihe Mainzer
Kirchenvogteien
in seine Hand gebracht [Es handelt sich um die Stifte St. Peter, St.
Viktor,
St. Nicomedes, um die Klöster Altenmünster und
Klingenmünster
sowie die Vogteirechte an Außenbesitz des Liebfrauenstiftes, von
St. Alban, Disibodenberg und des Mariengredenstiftes.], aber
ausgerechnet
er ist in den Mainzer Bischofsurkunden auch der ersten
Jahrhunderthälfte
auffallend selten anzutreffen. Die umgekehrt sehr häufig in Mainz
vertretenen LAURENBURGER
besaßen an der Lahn nur Lehnsvogteien
des
Wormser Hochstifts, und Obervogt der Wormser Kirche selbst war seit
1122
der Graf von Saarbrücken.
Wenn Friedrich von
Saarbrücken
dem Grafen Werrner von Maden
in der Wormser Hochstiftsvogtei folgte,
dann
war das weniger ein eigenmächtiger Schachzug Adalberts
von Mainz, sondern bewegte sich ebenso im Rahmen der üblichen
Erbfolge.
Um den salischen
Hausmachtbereich nach Westen hin abzuschirmen, setzte König
HEINRICH IV. den Besitzer des mittelelsässischen Werd
als
Grafen im unteren Saargau ein und wies ihm 1080 das Königsgut
Wadgassen
als Amtsgut zu. Es handelt sich um Sigebert, den Stammvater
des
SAARBRÜCKER Hauses, dem wir schon begegnet sind. Dessen
Söhne
teilten das Erbe; Sigebert
übernahm die elsässischen Besitzungen und nannte sich "Comes
de Alsatia" bzw. später "von Werd", sein Bruder
Friedrich betitelte
sich weiterhin als Graf von
Saarbrücken und erhielt alle
übrigen
Gerechtsame der Familie. Man könnte dazu sagen, die Aufteilung
räumlich
ohnehin getrennter Herrschaftsbezirke tangierte das königliche
Verleihungsrecht
noch nicht. Aber die Brüder
Sigebert und
Friedrich
urkunden im Mainzer Stadtprivileg von 1122, also kurz vor der
Erbteilung,
als "comites de Sarebruchen",
das heißt, sie traten in
Mainz
so auf, als seien die Grafenrechte gemeinsamer Familienbesitz. In diese
Richtung weist auch die hier erstmals erwähnte Stammburg
Saarbrücken,
die nicht etwa ein Reichslehen, sondern ein Metzer Kirchenlehen war.
Wäre
die Grafschaft noch als ein königlicher Auftrag verstanden worden,
die Familie hätte das Amtsgut Wadgassen sicherlich nicht 1135 in
ein
Prämonstratenserstift umgewandelt und zu diesem Zweck den als
"proprium"
bezeichneten Güterkomplex dem zuständigen
Diözesan-Bischof
Albero von Trier zu Eigen
aufgetragen. Da es in Wirklichkeit darum
ging,
die amtsrechtlichen Bindungen an die Königsgewalt abzubauen, gab
auch
die Familie die an sich dem Erzbischof vorbehaltene Vogtei des jungen
Stifts
nicht aus der Hand; sie stellte nur die Verfügungsgewalt über
diesen Komplex auf eine andere Rechtsbasis und reservierte ihm als dem
Hauskloster der Gesamtfamilie nach wie vor eine zentrale Stellung. Noch
nach der Absonderung der Zweibrücker Seitenlinie hatten
beide
Häuser diese Vogtei gemeinsam inne.
oo Gisela von
Langenselbold-Gelnhausen
†
oder
oo 2. Gisela von Lothringen, Tochter des
Herzogs
Dietrich II.
†
Kinder:
Simon I.
†
1180
Adalbert II. Erzbischof von Mainz
(1137-1141)
um 1100/05 †
17.7.1141
Agnes
um 1115 † nach 1147
oo 2. Friedrich II. Herzog von
Schwaben
1090 † 6.4.1147
Literatur:
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Engels,
Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte
der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996,
Seite 146,166 - Thiele,
Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 80 - Weller
Tobias: Die Heiratspolitik des
deutschen
Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag
Köln
Weimar Wien 2004 Seite 26,27,528,550,573
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