Jüngerer Sohn des Königs Rudolf II.
von Hoch-Burgund und der Bertha von
Schwaben, Tochter von Herzog Burchard II.
Gerd Althoff: Seite 368
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„Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferun“
H 24
Me: 26.7. Rodulfus
dux Bruder der Kaiserin
Adelheid
Bei Rudolf handelt
es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Bruder König
Konrads I. von Burgund (K 38) und der Gemahlin OTTOS
DES GROSSEN, Adelheid (K 49),
die dafür Sorge trug, dass ihre Verwandten im ottonischen
Gedenken bewahrt wurden, s. dazu ausführlich oben S. 163f.
Allg. zu Rudolf
und zur Burgundpolitik OTTOS DES GROSSEN
vgl.Poupardin, Le royaume de Bourgogne, S. 499 (Register); Mayer, Peterlinger
Urkundenfälschungen, S. 41; Miscoll–Reckert, Kloster Petershausen,
S. 51; Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, historisch-diplomatische
Einleitung, S. 15 und 18.
Im 19. Jh. wurde Rudolfs Eintragung
ins Merseburger Necrolog sehr spekulativ mit verwandtschaftlichen Beziehungen
zu den Walbecker Grafen interpretiert, vgl. dagegen Wyss, Herzog
Rudolf, der Sohn Rudolfs II. und der Königin Berta, S. 357ff.
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Helmut Büttner: Seite 165
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"Geschichte des Elsaß"
Der burgundische Herzog Rudolf wurde
von seinem Schwager OTTO I. gemeinsam
mit den Grafen Hugo und Eberhard zum Vogt des Klosters Lüders bestimmt.
Wenige Tage nach der Urkunde für Lüders am 14. April 959 übergab
OTTO I. Rudolf
die von Guntram konfiszierten Güter im Elsaß mit
Ausnahme des an Lorsch gelangten Brumath. Herzog
Rudolf trat im Bereich des Elsaß und auch in Lüders
an die Stelle des von OTTOS I. Ungnade
getroffenen Grafen Guntram. Bedeutungsvoll aber ist vor allem noch, dass
Herzog Rudolf, der wohl im Doubsgebiet
und um Besancon herrschte, ein Bruder des Burgunder-Königs
Konrad war, also ein Verwandter OTTOS
I. selbst, auf dessen Treue dieser sich verlassen konnte.
Alfred Friese: Seite 120
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"Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"
Ein Verwandter Adelheids, der Getreue
(fidelis) Rudolf, erhielt 952 nicht nur einen Teil der konfiszierten
Güter des gleichzeitig rebellierenden ETICHONEN Guntram dives im Elsaß,
sondern auch Besitz in Ostfranken, in der Umgebung Hammelburgs, Kissingens
und Bambergs. Möglicherweise befanden sich diese Liegenschaften in
der Nähe jener, die OTTO DER GROSSE
in Francia, Thuringia ... Slavonia als Wittum an seine 2. Gemahlin gab.
Der Besitz Rudolfs und seiner Söhne
Adalbert und Liubold stammt jedenfalls zum größten Teil aus
den Fuldaer Schenkungen der Grabfelder und Schweinfurter Tradentenkreise.
Eduard Hlawitschka: Seit 207
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"Die Salier und das Reich" Band I
Deshalb ist dem weiteren Bruder König
Konrads, "Herzog" Rudolf,
den König Rudolfs II. Gemahlin
Berta erst nach dem Tode ihres Mannes
(+ 11.7.937) zur Welt gebracht haben soll, wie eine unkontrollierbare Angabe
de Mauriner besagt, der aber sonst gut bezeugt ist, hier Aufmerksamkeit
zu zollen. Dass Rudolf verheiratet
war und Nachkommen hatte, ist schon aus der Tatsache zu erschließen,
dass in der von Abt Odilo von Cluny verfaßten Lebensbeschreibung
der Kaiserin Adelheid nicht nur der
Burgunder-König Rudolf III., sondern
auch die Bischöfe von Genf (Hugo, c. 990-c.1020/25) und Lausanne (Heinrich
I., 985-1018/19) als Adelheids nepotes
bezeichnet sind, wobei zu beachten ist, dass Hugo von Genf noch einen Bruder
Liutard hatte, dem der dux Ruodolfus Besitztum
im Waadtland (in comitatu Vualdense et in villa Vacins) in proprium dedit.
Ein Sohn dieses 937/38 (oder auch - wenn man die Maurinerangabe nicht akzeptiert
- wenig vorher) geborenen und später in Anbetracht seiner hohen Geburt
mit dem dux-Titel ausgestatteten Rudolf
konnte ohne weiteres ca. 965 zur Welt gekommen sein, die Pfalzgrafenwürde
als Äquivalent zur väterlichen Stellung erhalten und dabei auch
die beiden genannten Bischöfe wie Liutard zu Brüdern gehabt haben.
Kinder:
Hugo Bischof von Genf (990-1025)
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Heinrich I. Bischof von Lausanne (985-1018/19)
-
Liutgard
-
Kuno Pfalzgraf
965- 1000?
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag
1991, Band I, Seite 184,186,190,207 - Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken
der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite
158,164,380 H 24 -