Rudolf                                                       Graf im Elsaß
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937/38-26.1. um 973
 

Jüngerer Sohn des Königs Rudolf II. von Hoch-Burgund und der Bertha von Schwaben, Tochter von Herzog Burchard II.
 
Gerd Althoff: Seite 368
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„Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferun“

                                                                 H 24

Me:  26.7.   Rodulfus dux   Bruder der Kaiserin Adelheid
 
Bei Rudolf handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Bruder König Konrads I. von Burgund (K 38) und der Gemahlin OTTOS DES GROSSEN, Adelheid (K 49), die dafür Sorge trug, dass ihre Verwandten im ottonischen Gedenken bewahrt wurden, s. dazu ausführlich oben S. 163f.
Allg. zu Rudolf und zur Burgundpolitik OTTOS DES GROSSEN vgl.Poupardin, Le royaume de Bourgogne, S. 499 (Register); Mayer, Peterlinger Urkundenfälschungen, S. 41; Miscoll–Reckert, Kloster Petershausen, S. 51; Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, historisch-diplomatische Einleitung, S. 15 und 18.
Im 19. Jh. wurde Rudolfs Eintragung ins Merseburger Necrolog sehr spekulativ mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Walbecker Grafen interpretiert,  vgl. dagegen Wyss, Herzog Rudolf, der Sohn Rudolfs II. und der Königin Berta, S. 357ff.
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Helmut Büttner: Seite 165
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"Geschichte des Elsaß"

Der burgundische Herzog Rudolf wurde von seinem Schwager OTTO I. gemeinsam mit den Grafen Hugo und Eberhard zum Vogt des Klosters Lüders bestimmt. Wenige Tage nach der Urkunde für Lüders am 14. April 959 übergab OTTO I. Rudolf die von Guntram konfiszierten Güter im Elsaß mit Ausnahme des an Lorsch gelangten Brumath. Herzog Rudolf trat im Bereich des Elsaß und auch in Lüders an die Stelle des von OTTOS I. Ungnade getroffenen Grafen Guntram. Bedeutungsvoll aber ist vor allem noch, dass Herzog Rudolf, der wohl im Doubsgebiet und um Besancon herrschte, ein Bruder des Burgunder-Königs Konrad war, also ein Verwandter OTTOS I. selbst, auf dessen Treue dieser sich verlassen konnte.
 
Alfred Friese: Seite 120
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"Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

Ein Verwandter Adelheids, der Getreue (fidelis) Rudolf, erhielt 952 nicht nur einen Teil der konfiszierten Güter des gleichzeitig rebellierenden ETICHONEN Guntram dives im Elsaß, sondern auch Besitz in Ostfranken, in der Umgebung Hammelburgs, Kissingens und Bambergs. Möglicherweise befanden sich diese Liegenschaften in der Nähe jener, die OTTO DER GROSSE in Francia, Thuringia ... Slavonia als Wittum an seine 2. Gemahlin gab. Der Besitz Rudolfs und seiner Söhne Adalbert und Liubold stammt jedenfalls zum größten Teil aus den Fuldaer Schenkungen der Grabfelder und Schweinfurter Tradentenkreise.
 
Eduard Hlawitschka: Seit 207
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"Die Salier und das Reich" Band I

Deshalb ist dem weiteren Bruder König Konrads, "Herzog" Rudolf, den König Rudolfs II. Gemahlin Berta erst nach dem Tode ihres Mannes (+ 11.7.937) zur Welt gebracht haben soll, wie eine unkontrollierbare Angabe de Mauriner besagt, der aber sonst gut bezeugt ist, hier Aufmerksamkeit zu zollen. Dass Rudolf verheiratet war und Nachkommen hatte, ist schon aus der Tatsache zu erschließen, dass in der von Abt Odilo von Cluny verfaßten Lebensbeschreibung der Kaiserin Adelheid nicht nur der Burgunder-König Rudolf III., sondern auch die Bischöfe von Genf (Hugo, c. 990-c.1020/25) und Lausanne (Heinrich I., 985-1018/19) als Adelheids nepotes bezeichnet sind, wobei zu beachten ist, dass Hugo von Genf noch einen Bruder Liutard hatte, dem der dux Ruodolfus Besitztum im Waadtland (in comitatu Vualdense et in villa Vacins) in proprium dedit. Ein Sohn dieses 937/38 (oder auch - wenn man die Maurinerangabe nicht akzeptiert - wenig vorher) geborenen und später in Anbetracht seiner hohen Geburt mit dem dux-Titel ausgestatteten Rudolf konnte ohne weiteres ca. 965 zur Welt gekommen sein, die Pfalzgrafenwürde als Äquivalent zur väterlichen Stellung erhalten und dabei auch die beiden genannten Bischöfe wie Liutard zu Brüdern gehabt haben.
 
 

 
 
 
 
 
 

Kinder:

  Hugo Bischof von Genf (990-1025)
          -
 
  Heinrich I. Bischof von Lausanne (985-1018/19)
        -

  Liutgard
        -
 
  Kuno Pfalzgraf
  965-   1000?
 
 
 
 

Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 184,186,190,207 - Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 158,164,380 H 24 -