Mittlerer Sohn des
Vogtes Heinrich II. der Reiche von Weida und Gera und der Bertha
von Vohburg, Tochter von
Heinrich IV. wurde nach der Landesteilung
von 1209 Vogt von Plauen-Gera,
Mylau, Elsterberg und anderen Orten und war ab 1212 eine treue
STAUFER-Stütze. Er erhielt Berg- und Münzregal zugestanden,
erbte von seinem Bruder Heinrich
V. Reichenbach und Gera und gewann später noch Reichenberg.
Er gründete Plauen als Stadt, stritt viel mit den WETTINERN und den
Landgrafen wegen Lehensfragen, dankte 1237/38 ab und wurde Deutschordensritter
in Ostpreußen. Er eroberte das Gebiet um Christburg mit, wurde dort
Landmeister und führte ständig Kriege gegen Pruzzen und Pommerellen.
Hans Patze/Walter Schlesinger: Seite 166
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"Geschichte Thüringens"
Der Besitz Heinrichs
II. des Reichen wurde wahrscheinlich schon um 1209 zwischen seinen
Söhnen Heinrich
III. und Heinrich IV. geteilt.
Heinrichs
II. des Reichen mittlerer Sohn Heinrich
IV. (1209-1249) muß in der Teilung von ca. 1209 Gera
erhalten haben, denn 1238 bezeichnet er sich als Vogt
von Gera, erscheint aber schon 1234 in Verbindung mit Gera,
als er Bischof Engelhard von Naumburg veranlaßte, die Kapelle auf
der Burg Gera von der Pfarrei Gera abzutrennen.
Gera trugen die Vögte vermutlich schon seit dem Ende des
12. Jahrhunderts vom Stift Quedlinburg zu Lehen, das 999 die Provinz Gera
von Kaiser OTTO III. als Geschenk erhalten
hatte. Über diesen abgelegenen Besitz des Stiftes hört man erst
wieder in einem Rechenschaftsbericht der Äbtissin Adelheid (1184-1203),
in dem verlorene Güter und Rechte aufgezählt werden. Dort erscheint
ein advocatus. Es kann sich nur um einen Weidaer, wohl nur um Heinrich
II. den Reichen handeln. Denn 1237 sagt Heinrich
IV. in einem Vergleich mit Äbtissin Gertrud, seine Vorfahren
hätten bereits alle 3 Richterdrittel der Vogtei besessen. Jetzt übertrug
ihm die Äbtissin gegen eine Zahlung von 72 Mark 2 Drittel der Gerichtsbarkeit
in der Vogtei Gera (advocacia de Gera) zu Lehen. Die Niedergerichtsbarkeit
in der Stadt Gera blieb dem Schultheißen der Äbtissin, während
der Vogt auch dort die Hochgerichtsbarkeit erhielt. Wie seine Vorfahren
sollte der Vogt auch die Münze in Gera weiter zu Lehen tragen. Außer
der Stadt dürften zur Vogtei Gera nur wenige Otrtschaften gehört
haben. Schon Langenberg wurde als Naumburger Lehen beansprucht.
Über die Pfarrei in Plauen, die sein Bruder Heinrich
III. dem Deutschen Orden geschenkt hatte, konnte Heinrich
IV. 1224 durch seinen Konsens mitverfügen. Offenbar war
der Dobnagau, als eversteinisches Lehen, zu gesamter Hand ausgetan. Beide
Brüder hatten bis 1225 mit den Brüdern Hartmann und Hermann von
Lobdeburg einen überwiegenden Anteil an dem Patronatsrecht der von
den LOBDEBURGERN und den Vögten gegründeten Pfarrei Elsterberg.
Die Weidaer gaben ihren Anteil zugunsten der LOBDEBURGER auf, während
diese auf Ansprüche an der von den Vögten gegründeten Pfarrkirche
in Greiz verzichteten. Dieser Ausgleich stand wohl in einem Zusammenhang
mit der Ehe zwischen Heinrichs IV.
Sohn Heinrich
I. von Gera mit Leukardis, welche als Tochter Hermanns IV. von
Lobbdeburg-Saalburg (+ 1247) gilt. Beim Aussterben dieser lobdeburgischen
Linie fielen Lobenstein, Mühltroff, Tanna und andere Besitzungen an
die Vögte von Gera.
Wir haben uns noch einmal Heinrich IV.
zuzuwenden. Kurz Zeit nachdem er sein Verhältnis als Vogt zur Äbtissin
von Quedlinburg - davon leitet ein Teil der Forschung den Vogtstitel der
HEINRICHE ab - geordnet hatte, ließ
er sich von seiner Gemahlin
Jutta geistlich scheiden.
Jutta, vermutlich eine geborene Burggräfin von Altenburg,
hatte ihm 5 Kinder geboren. Als Deutschordensritter ist Heinrich
IV. bis zum Landmeister in Preußen aufgestiegen. Er, der
an dem Abschluß des Friedens von Christburg (1249) beteiligt war,
gehört zu den großen Persönlichkeiten, die die HEINRICHE
dem Orden gestellt haben: Seine Gemahlin
Jutta gründete 1239 das auf landgräflichem Reichsafterlehen
gelegene Dominikaner Nonnenkloster Cronschwitz und starb als dessen Priorin.
oo Jutta von Altenburg, Tochter des Burggrafen Albrecht
- um 1268 als Priorin
Jutta war die Erbin von Vogtsberg und Oelsnitz. Sie gründete
um 1250 das Kloster Cronschwitz.
Kinder:
Heinrich Dominikanerprior von Erfurt
- nach 1259
Heinrich Domherr zu Magdeburg
- vor 17.8.1251
Heinrich I. Vogt von Plauen-Greiz
- 1303
Heinrich I. Vogt von Gera
- vor 1274