Sohn des Grafen
Brun von Arneburg und der Frideruna;
Bruder des Grafen
Ricbert im Hassegau
Althoff, Gerd: Seite 418
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung."
G 141
Me: 19.10. Brun conversus Graf von Querfurt
Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht
an. Nach Thietmar IV, 95 handelt es sich um den Grafen von Querfurt,
der vor seinem Tode Mönch geworden war, den Vater des Missionsbischofs
gleichen Namens. Brun war ein Verwandter
Thietmars
von Merseburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen,
Seite 89 f.; Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 48.
Zu den Verwandten Thietmars von Merseburg im Merseburger
Necrolog siehe oben Seite 235.
Es spricht einiges dafür, dass dieser Brun
auch die Funktion des Abtes von St. Michael in Lüneburg ausübte,
denn zum 19. Oktober weist das Lüneburger Necrolog einen Brun
noster abbas auf, der der driotte Abt des Michaelsklosters
war, was zeitlich zu den Lebensdaten des Grafen von Querfurt passen würde;
vgl. Kommentar zu A 64 und G 142.
G 142
Me: 21.10. Brun
com
(Es.)
Die Identifizierung des Grafen
ist bisher nicht gelungen. Es ist zu fragen, ob er nicht mit dem am 19.
Oktober im Merseburger Necrolog verzeichneten Brun conversus identisch
sein kann, bei dem es sich um den Grafen Brun von Querfurt handelt.
Dieser wurde vor seinem Tode Mönch (vgl. Kommentar G 141) und
leitete wahrscheinlich auch den Konvent von St. Michael in Lüneburg;
vgl. A 64. Stimmt die Gleichsetzung, wäre in den verschiedenen Gedenktraditionen
einmal sein weltliches Amt, einmal seine conversiuo und einmal seine Funktion
in Lünneburg zur nähren Kennzeichnung der Person gewählt
worden.
A 64
Lü: 19.10. Brun n. + abb. + 994 2. Abt von Lüneburg
Durch die Series abbatum S. Michealis Luneburgensis als
zweiter
Abt von St. Michael ausgewiesen. Er kann nur kurz regiert haben, denn
sein Vorgänger Liudric (A 62) lebte 991 noch und Brun selbst
starb wahrscheinlich 994; vgl. Wedekind, Noten 2, Seite 326. Die
Angabe bei Hallinger, Gorze - Kluny, Seite 113, Anm. 3, Brun sei
auch im Merseburger Necrolog eingetragen, da dort am 19. Oktober Brun
conservus
verzeichnet ist, ist deshalb nicht unwahrscheinnlich,
weil wohl auch der dritte Lüneburger Abt Gerdag (A 43) in den Necrologien
von Merseburg und Magdeburg als einfacher Mönche verzeichnet ist.
Damit wäre der Lüneburger Abt Brun aber identisch mit
dem Vater des Missionsbischofs
Brun von Querfurt, der nach Thietmar (VI, 95) als Mönch
verstarb:
Pater autem predicti antistitis longe post infirmatus
et, ut ipse mihi narravit, precepto filii monachicum suscepit habitum et
XIIII Kal. Novembr. in pace quievit; siehe auch die Kommentare G 141
und 142.
BRUN "DER ÄLTERE"
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+ um 1014
Graf zu Quedlinburg-Schrapelau
Brun gilt allgemein als Mitglied der OTTONEN-Sippe
und ist kaum greifbar.
oo IDA N.
+
Rupp, Gabriele: Seite 206-207
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"Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre
Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"
Über Brun von Querfurt
berichtet sein Verwandter Thietmar von Merseburg, er sei mit einer Ida
verheiratet gewesen, mit der er einen gleichnamigen Sohn gehabt
habe, der 1009 den Märtyrertod erlitt. Seine Herkunft nennt Thietmar
"ex genere clarissimo". Auch die "Fundatio ecclesie collegiate Querfurtensis"
schildert Brun als einen edlen Herrn
von hoher adliger Abstammung, der durch seine christlichen und weltlichen
Tugenden den Ruhm seines Namens und seines Geschlechts weithin ausgebreitet
habe. Über Bruns Leben ist sonst
kaum etwas bekannt. Nach dem Tod seines Sohnes, des Erzbischofs Brun
(+ 1009), wurde er Mönch und starb an einem 13. Oktober,
wohl zwischen 1009 und 1013. Aus der Ehe mit Ida sind laut
der Fundatio vier Söhne hervorgegangen: Brun, der spätere
Erzbischof und Märtyrer, Gebhard,
der von seinem Vater Burg und Herrschaft Querfurt erhalten hat, Dietrich
und Wilhelm.
Schölkopf weist Brun von
Querfurt der RIKDAG-Sippe zu.
Borawska hält es dagegen für möglich,
dass Brun von Querfurt ein Cousin Gunthers
von Merseburg und somit ein weitläufiger Verwandter der
EKKEHARDINER
gewesen
sei. Sie sieht in dem 954 verstorbenen Ekkehard,
dem Vater Gunthers, einen Bruder des 978 gestorbenen Grafen von Arneburg
namens
Brun
aus
der Verbindung des Legaten
Siegfried und der Guthie.
Und
Brun
sei wiederum der Vater des Brun
von Querfurt gewesen, dessen Sohn der 1009 als Märtyrer
gestorbene
Brun
gewesen ist. Leider war es mir nicht möglich,
ihre Beweisführung nachzuvollziehen, da ich nur auf eine kurze Zusammenfassung
ihrer Forschung zurückgreifen konnte.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Nachricht
von Petrus Damiani, der den Märtyrer Brun als einen Blutsverwandten
des Kaisers
OTTO III. bezeichnet. Leider wird sich anhand dieser einen
Meldung die Art der Verwandtschaft nur schwer näher feststellen lassen.
oo Ida (EKBERTINERIN?)
-27.5. vor 1009
Kinder:
Brun der Jüngere
973/74-9.3.1009
Gebhard I.
um 970- um 1017
Dietrich
-
Wilhelm
-
Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 418 - Annalista Saxo:
Reichschronik Seite 41,117 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und
kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 299,301-303,318,325 - Lippelt,
Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite
48 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen
zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa,
Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 23,41,81,86, 314,423,456,474,498,512
- Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der
Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln
Weimar Wien 2001 Seite 280 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen
von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter
Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 206-207 - Schölkopf
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum
Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 89 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 157 - Thietmar von Merseburg:
Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 342,344 -